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Verfasser: Chamael
Datum: Donnerstag, den 18. September 2003, um 22:30 Uhr
Betrifft: Schriftinterpretation

Renate, Du hattest mich bezüglich der Schriftauslegung gefragt.
Ich konnte die Stelle nicht gleich finden. So beginne ich hier neu.

Auf Deine Fragestellung bezüglich der Schriftauslegung komme kann ich erst am Ende dieses Berichts zurück
. Die Schriftauslegung hat nach meinen Erfahrungen nicht nur mit dem Verstand zu tun, man muss die Bibel auch in einem verständnisvollen Geist begegnen, sonst bleibt sie einem verschlossen. Diesen Geist hatte ich viele Jahre in meinem Leben nicht gehabt, darum kann ich auch andere deswegen nicht verurteilen. Ein tiefergehendes Bibelstudium verlangt zudem gute Kenntnisse der griechischen oder gar der hebräischen Sprache aus jener Zeit und der Sitten und Gebräuche.

Hier versuche ich über Umwege zeigen wie es bei mir soweit gekommen ist. Obwohl ich mir Mühe gebe mich kurz zu fassen wird eine längere Geschichte daraus.  Es ist mir klar was ich hier schreibe ist für viele ungewohnt,  neu und atypisch für die meisten Mormonen und Ex-Mormonen.
Mit der nachfolgende Schilderung habe ich lange zurückgehalten, wegen den Erfahrung die ich damit mit anderen Menschen und auch mit den Mormonen hatte.

Das einmalige und tiefgreifendste geistige Erlebnis welches ich in meinem Leben hatte fand bevor ich Mormone wurde, vor ungefähr 48 Jahren statt. Dieses Ereignis hat mein ganzes weiteres Leben entscheidend beeinflusst. 
In jener Zeit arbeitete ich als Hotelsekretär im Hotel Pax Montana an einem bekannten Wallfahrtsort der Schweiz auf dem "Flueli Ranft". An diesem Ort befindet sich das Geburtshaus und in einem kleinen Taleinschnitt die Klause des inzwischen von der katholischen Kirche heilige gesprochenen  "Nikolaus von der Flue".
Dort arbeitete ich als der einzige Reformierte unter Katholiken.
Auf den Heiligen "Bruder Klaus" zu dem dort viele Menschen pilgern muss ich hier kurz eingehen. Eines der Gebete dieses Mannes hatte mich damals sehr beeindruckt . Es lautet:

"Mein Herr und mein Gott
Nimm alles von mir was mich hindert zu Dir
Gib alles mir was mich fördert zu Dir
Nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir."

Niklaus von der Flüeh hatte sich in seinem Leben immer mehr und stärker Gott zugewandt. Er war ein wohlhabender Bauer und hatte zwölf Kinder. Als sein ältester Sohn alt genug war um für die Familie zu sorgen entschloss er sich sein Leben ganz Gott zu widmen Pilger und Eremit zu werden. Mit dem Einverständnis seiner Frau die ihm sogar dafür noch eine braune Kutte nähte machte er sich zu Fuss auf den Weg ins Elsass, wo andere Einsiedler lebten. Im Liestal, bereits nahe an seinem Ziel, kam ihm ein anderer Einsiedler entgegen und sagte: „Dein Platz ist nicht hier, du musst wieder  zurück in deine Heimat“.  Auf dem Rückweg hatte er einen seltsamen Traum bei dem ihm ein Engel erschien und der ihm mit einer Lanze in seine rechte Seite stach. Von diesem Tag an konnte er nichts mehr essen, keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen und magerte sehr ab. In allen Gemälden seiner Zeit wird er als ein ausgemergelter Mann dargestellt. So unwahrscheinlich dies klingen mag, etwa zwanzig Jahre lang bis zu seinem Tod hat er keine feste Nahrung mehr zu sich genommen, ausser der Hostie bei der Kommunion. Wasser wird getrunken haben.
Diese Nahrungsenthaltung sprach sich herum und wurde zu seiner Zeit von zwei Abgesandten des Papstes untersucht. Diese wollten wirklich feststellen ob es sich hier um einen Schwindel handle oder ob dieser Mann wirklich ohne Nahrung auskam. Sie zwangen ihn sogar zu essen worauf er prompt krankt wurde.

Informiert Euch hier kurz näher über seine Geschichte
http://www.ori-ginal.ch/hist/flue.php

hier noch etwas ausführlicher:
http://www.helmut-zenz.de/hzflue.htm
http://www.helmut-zenz.de/hzflue.htm

Hier ein Bild wie er die Dreieinigkeit in einer Vision sah.
http://www.jerry-valentin.de/niklausflue.htm

Hier noch mehr und etwas über den Jakobsweg, von dem Ihr vermutlich bisher noch nichts gehört oder gelesen da man als Mormone, wie ich viele Jahre, in einer sehr eingeengten Welt lebt. .

http://bruderklaus.ch/spez/jakpilger.htm

http://www.pilgern.ch/

An einem Abend, nach der Arbeit, nahm eine junge katholische Frau, die Schwester des Hoteldirektors,  meine Hände in ihre Hände und betete lautlos irgend etwas. Das Ganz kam mir seltsam vor, so etwas hatte ich noch nie erlebt und ich dachte eigentlich an gar nichts. Jetzt geschah etwas Unerwartetes. Ein unbeschreibliches  helles  weisses  und doch nicht blendendes Licht durchflutete den Raum in dem wir uns befanden. Dieses Licht kam von einem Wesen das ich nicht direkt sah, sondern nur seine Gegenwart stark und unmittelbar bei mir empfand. Ich empfand dieses Wesen als die direkte Verkörperung der Liebe, als sei es die Liebe selbst. Auch dies lässt sich nicht genau beschreiben. Ich kann nicht sagen wie lange dieses Licht und der intensive Eindruck dieses Wesens da war. Es muss einige  Minuten, höchstens eine Viertelstunde gedauert haben.
Als das Licht und das Wesen zurückging und verschwanden hatte ich den Eindruck einer  sehr grosse Befreiung von Dingen in mir, die mir zuvor gar nicht so richtig bewusst waren. Zugleich empfand ich ein mir bisher unerkannte Freude. 
Aus lauter Freude und Befreiung musste ich fast die ganze Nacht einfach so heulen.

Am nächsten Morgen sagte ich mir, wenn eine gläubige katholische Frau mit ihrem Gebet so eine grossartige Wirkung erzeugen kann, will ich katholisch werden.
So vertiefte ich mich in die verschiedenen Broschuren und Bücher die an diesem katholischen Pilgerort auflagen und war fest entschlossen den Glauben zu wechseln.

Das ganze Erlebnis hatte mir die folgende, bisher unbekannte Gewissheiten gegeben.

1) Es gibt mit Bestimmtheit etwas was wir als höheres Wesen oder eben als göttlich bezeichnen können.
2) Dieses Wesen und auch dieses Licht ist etwas was im allgemeinen ausserhalb unsere normalen Sinneswahrnehmungen liegt.
3) Von dem Augenblick an wusste ich, ich bin eigentlich nie mehr allein, obwohl dieses Wesen nicht mehr direkt gegenwärtig ist.
4) Mein grösster Wunsch ist es seither, dass wenn ich einmal sterbe ich wieder  in die Gegenwart dieses Lichts oder dieses Wesens eintauchen kann.
5) Es wurde mir bewusst, dieses Wesen kennt uns ganz genau und sieht und kennt jede Situation in unserem Leben, es kennt genau  unsere Gedanken und Gefühle und alles was wir tun.

Die Wirkung dieses Erlebnisses hielt monatelang an, wurde jedoch mit der Zeit leider immer schwächer. So war ich auf der Suche wie ich wieder dazu kommen kann.
Mit der Bibel die ich bisher wenig gelesen hatte konnte ich nicht viel anfangen. sie sagte mir in diesem Zusammenhang nichts viel  und mit dem katholisch werden wurde nichts. Je mehr ich mit dem Katholizismus vertraut wurde um so länger stiess ich auf einzelne Dogmen die ich nicht annehmen konnte. Ein Kapuzinerpater sagte mir: "Sie müssen dies eben einfach glauben", was bei mir nicht funktionierte. Ich verstand Vieles der vollständige Zugang zur „Mutter Kirche“ blieb mir jedoch verschlossen.
Das ganze Erlebnis beschäftige mich jedoch immer noch stark und ich versuchte herauszubringen was ich da eigentlich erlebt hatte.
Nachdem ich dieses Erlebnis auch Verwandten mitgeteilt hatte fand ein entfernter Zweig meiner Familie in Schaffhausen, ich sei reif für einen Psychiater und so landete ich an einem Nachmittag in der Psychiatrischen Klinik Breitenau in Schaffhausen bei einem Dr. Wanner, dem leitenden Psychiater. Ich erzählte ihm dann von dieser Lichterscheinung und wartete gespannt auf seine Erklärung. Doch dieser Mann fragte mich ganz komisch: "hören Sie auch Stimmen Herr Werner?". Da wurde mir schlagartig bewusst, er hält  mich  für Verrückt. Ich gab mir dann alle Mühe ganz "normale" und diplomatische Antworten zu geben und war heilfroh, dass ich , nach zwei Stunden wieder aus dieser Klinik in das helle Sonnenlicht treten konnte, ohne irgendwelchen Behandlungen unterzogen worden zu sein. Nach diesem Ereignis ist mir klar geworden. Jemand der kein solches Erlebnis hatte kann es unmöglich verstehen und akzeptieren.

Zu Hause bei meinen Eltern in der grossen Bibliothek meines Vaters der Arzt war, fand ich dann ein Buch vom Psychiater C.G. Yung mit dem Titel "Das Geheimnis der goldenen Blüte". Da werden Erlebnisse von chinesischen Mystikern beschrieben welch auch solche Lichterscheinung hatten, allerdings ohne die Gegenwart dieses Wesens.  Da habe ich mir gesagt, "Du musst auch irgend so etwas Ähnliches erlebt haben". Damit hatte ich wenigsten Vorläufig eine Antwort darauf gefunden.

(Hier muss ich einschieben, inzwischen habe ich sehr viele andere Menschen getroffen oder in ihren Büchern von ähnlichen Erlebnissen gelesen die sogar weiter gingen als was ich hier schreibe, darauf komme ich evtl. In einem anderen Bericht darauf später zurück wenn bei Euch Interesse darüber besteht).
Etwa ein Jahr später kam ich mit Mormonenmissionaren zusammen. Ich befand mich in einem anderen Hotel oberhalb dem Städtchen Solothurn auf dem Weissenstein.,
Seit dem Erlebnis auf dem Flueli Ranft  hatte mich vermehrt für Religionen interessiert. Hauptsächlich die hinduistischen und tibetansichen Religionen , hatten mein Interesse erweckt. Wir hatten darüber zu Hause eine umfangreiche Literatur.  Darum willigte ich bei den Missionaren ein,  mehr  über ihre Religion zu erfahren. Die Missionare kamen mir als saubere, moralisch einwandfreie, korrekte und spezielle Menschen vor. Meine Mitarbeiter im Hotel fanden allerdings sie machen eher den Eindruck wie  Schwule. Diesen Eindruck hatte ich jedoch nicht. Bei den Unterredungen mit den Missionaren und dazwischen hatte ich allerdings kaum Zeit das Buch Mormon zu lesen, welches mir eher komisch oder primitiv in seiner Ausdrucksweise vorkam.
Auf  meine Fragen erklärten sie mir ich werde in ihrer Religion noch mehr grosse Erkenntnisse erlangen da auch Joseph Smith so Lichterscheinungen hatte. So liess ich mich am Ende taufen. Nach der Tauf fragte mich ein anderer Missionar was für mich das Wichtigste bei meiner Bekehrung war.  Als ich ihm sagte ich das Wort der Weisheit habe mich am meisten beeindruckt, weil ich damit aufgehört hatte zu rauchen, was er sehr enttäuscht.

Bisher hatte ich noch nie in einer Gemeinde "der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", besucht, da wir am Sonntag jeweils die meiste Arbeit hatten. 
Nach der Sommersaison wollte ich wieder in meine Heimat in das Engadin zurück. Zurück Im Engadin,  gab es zum Glück weit und breit keine Mormonen.  Die Kombination von Buch Mormon, Lehren und Bündnisse und Köstliche Perle die mir die Missionare geschenkt hatten, versteckte ich nach zwei Wochen im Estrich, denn alle Leute schauten mich sehr komisch an als ich ihnen von den Mormonen erzählte. So sagte ich mir, da bist du doch einer Sekte auf den Leim gegangen.

      Anschliessend ging ich mit meiner Schwester, meinem Schwager und ihren Kindern nach Italien in die Ferien. Von Mormonen wollte ich nichts mehr wissen.  Wir wohnten dort in der Nähe von Livorno, am Ligurischen Meer wo das Meer noch ganz rein war.
Ausgerechnet in jener Privatperson  wohnten auch zwei Mormonenmissionare. Es waren die einzigen Missionare in diesem Gebiet von Mittelitalien. Ein Kontakt mit ihnen war unausweichlich, ich empfand sie wieder als sehr nett und gediegen. Sie nahmen mich an einem Nachmittag in das Natozenter bei Livorno mit. Es ist ein riesengrosses von einem hohen Metallzaun umgebenes Areal mit grossem Flugfeld und vielen Flugzeugen. Mitten in Italien befanden sich da nichts als Amerikaner, mit und ohne Uniformen. Sie hatten hier ihr eigenes Einkaufszentrum, ihre eigenen Restaurants und spielten Volleyball und amerikanischen Fussball und assen Hamburger und xxxxxx  Diese Missionare waren hauptsächlich mit ihren Landsleuten und weniger mit den Italienern  beschäftigt. Meine Meinung über die Mormonenkirche hatten sie dann wieder aufpoliert, irgend etwas Grösseres musste da doch dahinter sein. Trotzdem ging ich wieder meine eigenen Wege.

Zurück in der Schweiz besuchten mich eines Tages ganz unerwartet die Missionare die mich getauft hatten. Sie hatten meine neue Adresse in Aarau ausfindig gemacht.  Ich spielte gerade mit einem Kollegen Schach und hielt eine rauchende Zigarette zwischen den Fingern als ich sie an der Tür empfing. Ich erklärte ihnen, dass ich inzwischen mehr Zeit hatte mich mit dem Buch Mormon zu beschäftigen und ich eine ganz andere Meinung von den Indianern hatte als es im Buch Mormon steht. Sie meinten darauf, ich müsse unbedingt mit Ihnen zu ihrem Missionspräsident nach Zürich kommen. Was ich auch tat. Der Missionspräsident zeigte mir darauf Abschriften von Indianergeschichten und Träumen die irgendwie bestätigten, dass das Buch Mormon doch war sei. Er sagte mir ich sei nun getauft, getauft sei getauft, da gebe es kein Zurück mehr.

Einige Monate später wurde ich von einem älteren Missionarsehepar besucht. Die Frau war früher Köchin beim Präsidenten David O. McCay gewesen. Sie und ihr Mann waren sehr lieb. Sie nahmen mich mit in ihre Kirche, wo ich das erste Mal in einer Mormonengemeinde war. Ich sagte diesem Ehepaar vieles was mir an dieser ganzen Gemeinde nicht gefiel. So gaben sie die Aufgabe gewisse Dinge die mir nicht gefielen zu verbessern. Solchermassen geehrte begann ich mich für alles einzusetzen und wurde nach zwei Jahren in denen ich verschiedene Ämter inne hatte zum Gemeindeleiter ernannt.   Da lernte ich dann meine zukünftige Frau kennen . Wir haben drei eigene Töchter und einen Adoptivsohn (Koreaner). Von dieser Frau bin ich inzwischen seit 12 Jahren geschieden. In den letzten Jahren hatten wir hauptsächlich Streit wegen der Kirche.
Jedesmal wenn ich ihr erklärte dies und jenes könne in dieser Kirche nicht richtig stimmen,  wurde sie fuchsteufelswild. Dies konnte auf die Dauer nicht gut ausgehen.

In dieser Zeit gab mir eine glaubenstreue Schwester aus dieser Gemeinde zwanzigtausend Franken mit dem Auftrag, dass ich sie nach ihrem Tod im August, in Salt Lake City beerdigen müsse..
Auf ihrem Totenbett sagte sie mir ganz plötzlich und unerwartet: "Bruder Werner, ich bin den falschen Weg gegangen". Ich wagte es noch zu fragen was ist denn richtig,  Sie sagte mir, das Einfache ist richtig und starb dann. Ich beerdigte sie dann in Salt Lake City und besuchte noch den Brice Canyon,  verschiedene Versammlungen, Gemeinden und den Tempel in jener Gegend. Dabei  und lernte dabei noch kurz San Franzisko, Sacramento, St. Georges, Las Vegas, und den Rand von Silicon Valley kennen und hatte einen Einblick in die Militärfoschung wo mir ein Chip gezeigt wurde mit dem die Amerikaner im Meer russische Unterseeboote aufspüren konnten.
In St. George suchte ich mit Mitgliedern ein dürres Wüstengebiet auf um uralte Pfeilspitzen von Indianern zu suchen. Da sahen wir auch uralte Indianische Felszeichnungen die überhaupt nicht zu den Beschreibungen des Buches Mormon passen.
      Zurück in der Schweiz zog ich aus beruflichen Gründen ( Ich war inzwischen Eidg. diplomierter Hörgeräte-Akustiker mit eigener Firma geworden) nach Luzern um wo man mich  wiederum als Gemeindeleiter jener Gemeinde einsetzte. Ein neuer Missionspräsident tauchte in jener Zeit auf. Wir hatte beide nicht "das Heu auf der gleichen Bühne". Auf Details will ich hier nicht eingehen.
Die Ereignisse führten dazu, dass ich mein Amt als Gemeindeleiter aufgab, da es immer mehr Dinge gab, für die ich nicht mehr einstehen konnte, obwohl ich noch kurze Zeit so ein Hilfstempelarbeiter war. So zog ich mich immer mehr zurück und beobachte das ganze Gemeindegeschehen nur aus den hintersten Bänken. Die Pfahlbeamten mieden mich irgendwie und ich wurde links liegen gelassen . 

Der ganze Kirchenbetrieb begann mich zu langweilen und eher abzustossen. Es ging immer um das gleiche Theater. Neue Mitglieder finden, sie möglichst bald zu taufen sie in der Gemeinde zu integrieren sie zu motivieren den Tempel zu besuchen, die jährlichen Interviews wo es hauptsächlich auch um das Zehntenzahlen und dem Gehorsam gegenüber der Kirche ging.

Das versprochene Erlebnis mit Christus hatte sich nach  27 Jahren Kirchenzugehörigkeit nie eingestellt. Im Gegenteil alles bot sich mir immer flacher dar. Das konnte es nicht gewesen sein. Dazu gewinnen  konnte ich nichts mehr, nur noch verlieren.

Damit fasste ich den Entschluss einmal andere Glaubensgemeinschaften zu besuchen. um herauszufinden was dort geglaubt wird. In einer Gemeinde die sich charismatisch nannte, erlebte ich Entscheidendes. In der Predigt, ging es dort gerade um "das Wasser des Lebens". was der Sprecher sagte, kam mir genau auf mein Leben und auf meine Situation zugeschnitten vor. Die Ansprache enthielt genau das, wonach ich eigentlich immer gesucht hatte und bei den Mormonen nicht gefunden hatte. Am Ende der Predigt forderte der Sprecher die Zuhörer, welche jetzt Jesus Christus in ihr Leben aufnehmen wollten,  nach Vorne zu kommen um ihr Leben Christus zu übergeben. Ich sagte mir "jetzt oder nie" und ging nach Vorne, wo sich noch andere Menschen aufgereiht hatten. Der Reihe nach gingen der Redner und der Pastor der Gemeinde zu den einzelnen welche sich dort standen. Als sie zu mir kamen, fragte der Pastor der Gemeinde: "was ist dein Problem?" . Ich konnte nur sagen "ich bin ein Mormone". Der Redner legte mir die Hände auf den Kopf und der Pastor legte mir seine Hände vorne und hinten auf die Brust in der Herzgegend. Was sie alles sprachen, kann ich mich nicht erinnern. Ich weiss nur sie sagten "Öffne dein Herz für Jesus". Dann geschah etwas Seltsames.
Es entstand plötzlich etwas Neues. Ganz unerwartete wurde mir bewusst, ich habe "ein Herz". Ich sah die Menschen um mich, ja die ganze Welt in einem neuen Licht. Es war ein ähnliches Erlebnis wie wenn man sich verliebt.
Jetzt wollte ich es wissen. Wieder zu Hause suchte ich im Buch Mormon was den Menschen dort geschah als Christus ihnen erschienen war und sie belehrte. Ich fand nichts dergleichen.
Der Ausdruck „Herz“ war auch nicht im Stichwortverzeichnis zu finden (schaut bitte einmal selbst in Eurem Buch Mormon danach, möglicherweise hat es zwar inzwischen wieder Änderungen darin gegeben). Augenblicklich wurde mir klar: Das Buch Mormon ist absolut keine von Gott offenbartes Buch. Ich warf das ganze Buch in eine Zimmerecke.
Seither habe ich auch nie mehr eine Mormonengemeinde betreten, ich wollte nicht mehr länger mit diesen falschen Lehren konfrontiert werden und meine Zeit unnötig damit verbringen.

Als ich in der Bibel suchte was da über das Herz stand, fand ich in einer kleinen Bibelkonkordanz 80 Stellen mit Herz. Heute finde ich mit dem Computer 1010 Stellen mit Herz.

Die Bibelstelle:  "Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben" Hes. 36. 26. traf genau auf das was ich erlebt hatte zu.

"Von diesem Moment an begann für mich die Schriftauslegung. Auf einmal sah ich die Bibel mit ganz anderen Augen.
ich legte mir eine Studienbibel zu die unter anderem alle miteinander verbunden Schriftstellen und Kettenverzeichnisse aufweist.

Allerdings bin ich deswegen noch lange kein Heiliger.
Zudem gibt es auch Schriftstellen mit denen ich nichts anfangen kann. Hingegen stimmt der „rote Faden“ in der Bibel absolut.
Die Aussagen der Bibel wurden für mich direkte Zeugen für Jesus Christus.  Als ich später  weiter in der Bibel lass sprangen mich gewisse Sätze die mir zuvor nichts sagten plötzlich an. Es waren anfänglich hauptsächlich Sätze die im Gegensatz zum ganzen Mormonentum standen.

Jetzt ging mir erst ein Licht auf. Erst jetzt wurde mir klar auf was ich damals im Flüeli Ranft erlebt hatte.  Ich hatte dabei Jesus Christus persönlich erlebt. Doch wie bereits gesagt gibt es viele andere Menschen die ähnliche Erlebnisse hatten.

Ein neues Leben hatte für mich begonnen. Nie mehr würde ich dieses neue Leben mit dem Leben als Mormone vertauschen wollen. Dieses neue Leben beinhaltet ganz andere Dimensionen  und ist auch viel freier.
Die ganze Schreibweise des Buches Mormon kam mir im Gegensatz zur Bibel sowieso immer dilettantisch vor. Eine bei den Mormonen ausgetretene Missionarin, welche mir den ersten Kontakt mit den Missionaren verschaffte, bezeichnete später, das Buch Mormon als eine "Second Hand Bibel". Dies finde ich, ist ein treffender Ausdruck !.
Das Herz" hatte ich soeben erfahren, ist der Ort, wo wir Gott begegnen. Wohl sprechen die Mormonen davon "sie hätten ein Brennen im Herzen". Dieses "Brennen" haben sie jedoch gegenüber dem Buch Mormon ihrer irdischen Kirche ihren Führern und deren Institutionen und nicht unmittelbar für Jesus Christus. Nach meinen Erfahrungen habe ich keinen Mormonen getroffen der Jesus Christus persönlich aufgenommen hatte.  Sie verwenden wohl seinen Name und behaupten das Königreich Gottes auf Erden hergestellt zu haben. Christus hingegen hat gesagt:  "Mein Reich ist nicht von dieser Welt".

Hier sind Stellen von Mormonen in Amerika die auch Christen wurden.(Englisch)

http://www.exmormonsforjesus.com/

Generell über Mormonismus (englisch)
http://www.carm.org/mormon.htm

www.carm.org/lds/lds_jesus.htm

www.televar.com/~wpelly/dnyjesus.html

Zum Schluss noch einige Stellen was in der Bibel zum Wort gesagt wird: 

1. Kor. 2. 4.
2. Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft,

Joh. 12.47
Und wenn jemand meine Worte hört und nicht hält, so richte ich ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern damit ich die Welt rette.

Joh. 12. 48 
Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tage.

Joh. 14. 23.
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

Joh. 14.24.
Wer mich nicht liebt, befolgt meine Worte nicht; und doch ist das Wort, das ihr höret, nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.

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