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Seite erstellt am 24.4.24 um 11:34 Uhr |
Verfasser: Renate Datum: Mittwoch, den 27. August 2003, um 21:31 Uhr Betrifft: Mars - Erde
Der Mars ist der Erde so nahe gekommen wie seit langem nicht mehr. Seine Entfernung zur Erde beträgt heute, am 27. August 03, exakt 55,758 Millionen Kilometer. So nahe war er der Erde zuletzt vor 60.000 Jahren. (Zur Zeit der Neandertaler) Das nächste Mal werden sich Erde und Mars erst im Jahre 2287 ähnlich nahe kommen. Der Abstand Mars - Erde variiert zwischen 54,5 Mill. km und 401,3 Mill. km.
Zehntausende Menschen auf der ganzen Welt beobachten heute den Mars. Ich denke, das gibt uns wieder einmal Gelegenheit in unserem Selbstbewusstsein innezuhalten und es zu überdenken. Mir zeigen solche Ereignisse immer wÃeder, wie winzig der Mensch im Universum ist. In Anbetracht solcher Zahlen muss man sich fragen, ob man sich nicht tatsächlich zu wichtig nimmt. Ich habe das schon lange erkannt und nehme zwar mein Leben wichtig und ernst, aber nur als Teil eines Ganzen. Das erzeugt eine ganz andere Art von Demut, als sie gläubige Christen verstehen. Kein Unterordnen, kein Minderwertigkeitsgefühl, sondern die Erkenntnis, dass man "nur" ein winziger Teil eines großen Ganzen ist, das man nicht erfassen kann, aber trotzdem eben ein Teil davon, also ein wichtiger Beitrag zu dem Ganzen, ohne den es kein Ganzes wäre. Mich fasziniert diese Erkenntnis.
Was ist dagegen schon ein größenwahnsinniger Religionsstifter a la Joseph Smith, der sich darin verrannte die Welt beherrschen zu wollen? Typen wie ihn hat es immer gegeben und wird es immer geben. Sie sind durch zufällige Umstände zu Macht gekommen und haben diese Macht missbraucht. Doch im Zeitverständnis des Universums sind sie trotzdem nur ein winziger Punkt, der keinen Einfluss hat. Das wirkt irgendwie beruhigend, wenn es auch das Leid der Betroffenen nicht lindert.
In solchen Situationen wird mir auch immer wieder bewusst, wie wichtig Freundschaften und Beziehungen im Leben sind. Durch sie multipliziert sich die Kraft und der Sinn des Lebens. Denn wenn einige Teile des Ganzen intensiv zusammen wirksam werden, erhöht es für den Einzelnen die Möglichkeiten und das Potenzial des Daseins, die Existenz auskosten zu können. Das liest sich jetzt vielleicht etwas zu philosophisch und ist auch schwer zu vermitteln. Man muss es selbst erleben, um es zu verstehen.
Allen, die jetzt noch "Marsgucken", viel Spaß und Freude dabei.
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