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Verfasser: Elvira
Datum: Freitag, den 25. Juli 2003, um 12:35 Uhr
Betrifft: Samoa braucht Arbeitsplätze, Schulen, Krankenhäuser und keine Tempel

Nur sieben Tage nachdem der Tempel auf Samoa abgebrannt war, konnte man aus SLC vernehmen, dass er wieder aufgebaut werden soll.
Mich hat es schon mal gewundert, dass es in Samoa überhaupt einen Tempel gibt. Für 167 000 im Unabhängigen Westsamoa lebende Einwohner und 470 000 in Ostsamoa, das zu den USA gehört lebende Einwohner. Wie viele davon wohl Mormonen sind?

Egal wie wenig aufwändig oder teuer ein solches Projekt ist, es ist m. E. eine sinnlose Verschwendung von Mitteln die gerade in Samoa besser eingesetzt werden müssten. SLC finanziert ein solches Bauprojekt in einem Land, das laut UNO Statistik zu den „27 wenigst entwickelten Ländern der Erde“ (least developed countries) gehört.  Dass man sich in einer solchen Umgebung, um das Ewige Leben der Menschen dort sorgt, anstelle dessen, dass man sich des irdischen Lebens derer annimmt. Denn Samoa leidet unter enormen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Schwierigkeiten:

- Arbeitslosigkeit, besonders unter den jungen Menschen (41 %)
- höchste Selbstmordrate der Welt unter den Jugendlichen
- Migration der jungen Generation und damit Zusammenbruch des Versorgungssystems, Migration insbesondere der gut ausgebildeten Leute
- Umweltzerstörung: Waldrodungen mit der Gefahr von Süßwasserverlusten, Überfischung, Verschmutzung der Meere mit der Folge der Zerstörung der Korallenriffe, Pestizidbelastungen durch die Landwirtschaft, Mangrovensümpfe als Müllhalden,
- Hohes Bevölkerungswachstum
- Ungenügende Bildungschancen
- Ungenügend ausgebautes Gesundheitswesen mit schlechter Versorgung von Behinderten

Die Kirchen der pazifischen Inseln nehmen eine einflussreiche Stellung ein und haben sich zur Pazifischen Konferenz der Kirchen (PCC) zusammengeschlossen, zu der die HLT natürlich nicht gehört. Gernot Fugmann schreibt in „Meer der Inseln“ (1995, S.47ff)

>Weitgehend hilflos nehmen die etablierten Kirchen wahr, wie Mormonen, pfingstlerische, sektiererische und adventistische Gruppen auf Kosten ihrer Mitglieder an Boden gewinnen. Das ist nicht verwunderlich, dann es ist für die pazifischen Inselbewohner die brennendste Frage nach einer ethischen Orientierung und nach gegenwärtigen Heilserfahrungen zu suchen. Dazu werden von den neuen Missionaren einfache Antworten gegeben. In der heutigen sozialen Situation wird das umso drängender, je mehr die Entwicklung dazu führt, dass sich eine deutlich privilegierte Schicht abhebt von einer breiten Masse, die für sich keinen Fortschritt sieht........

Demgegenüber:

>..... ist aber die übergreifende Rolle der Kirchen (PCC), was gesamtpazifische Herausforderungen anbelangt, beachtlich. Mit Unterstützung engagierter Kirchen – und Initiativgruppen in Amerika und Europa haben gerade die Christen im Pazifik dazu beigetragen,  die in Ozeanien brennenden Fragen weltweit publik zu machen.  So wurden speziell pazifische Anliegen, wie der französische und amerikanische Kolonialismus, Nukleartests, Atommüll, Tourismus, Alkoholismus und Umwelt thematisiert um diese auf die Tagesordnungen der UNO und der EU zu setzen.

Manuia (Viel Glück) Samoa

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