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Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 22. Mai 2003, um 17:43 Uhr
Betrifft: Wissenschaft kontra Glaube

>Es gibt Wissenschaftler welche die Evolution akzeptieren
>und es gibt Wissenschaftler welche die Evolution ablehnen.

Die Frage dabei ist nur, um welche Art Wissenschaftler es sich dabei handelt. Solche, die eigentlich keine sind, weil sie nicht wissenschaftlich tätig sind? Also solche, die sich mit  Sprachen, Musik, Theologie, Recht, etc. beschäftigen? Das sollte man schon differenzieren bevor man eine Aussage einordnet.

>Darunter gibt es gläubige und nicht gläubige Wissenschaftler.

Das ist überall so im Leben. Sicherlich wird aber ein ernstzunehmender Naturwissenschaftler niemals eine fundamentalistische Einstellung zu irgendeinem Glauben haben, denn das lässt sich nicht vereinbaren.

>Bevor ich einmal Mormone wurde hatte ich damals als noch Reformierter Kontakt mit Katholiken welche von Taylard de Chardin (Jesuit wenn ich mich noch richtig erinnere und seinen Namen hier richtig schreibe) schwärmten, weil er für sie eine Lösung gefunden hatte welche die Evolution in ihrem Glauben eingebunden hatte.

Es ist überhaupt kein Problem die Evolution mit dem Glauben an die Bibel zu verbinden, denn sie widerspricht ihr nicht.

>Da ich persönlich in meinem Leben unerwartet zwei intensive Erlebnisse mit Jesus Christus hatte, weiss ich eindeutig, dass es noch eine andere als unsere materielle Welt gibt.

Das ist etwas, das ich sehr hoffe und eigentlich rein logisch betrachtet auch annehme. Aber es ist wenig sinnvoll sich davon ein Bild zu machen, das auf reiner Fantasie beruht, weil das wieder nur Selbstbetrug wäre.

>Hingegen lache ich über Vieles was die Evolutionisten lehren. Bei ihnen dreht sich alles einfach nur in ihrem Gehirn. Sie kennen nichts Weiteres als was sie mit ihrem Verstand ihrem Intellekt erarbeitet haben.

Aber ist das nicht eine ziemlich einseitige Sichtweise? Du weisst doch nicht was jeder Einzelne, der sich naturwissenschaftlich mit der Evolution beschäftigt, privat denkt und wie er/sie lebt. Beruflich muss er/sie alles "mit dem Verstand erarbeiten", weil wissenschaftliches Arbeiten das verlangt.

>Deswegen verurteile ich sie jedoch nicht.
>Viele Menschen sind eben einem "Wissenschaftsglaube" verfallen.

Welche Menschen? Wenn du jetzt diejenigen meinst, die blind alles glauben was ihnen unter dem Deckmantel der Wissenschaft serviert wird, ohne die Quelle zu überprüfen, dann gebe ich dir Recht. Wissenschaftlich arbeitende Menschen selbst aber wissen, dass diese Art "Glauben" in ihrer Arbeit keinen Platz hat.

>Hier habe ich eine Definition über Wissenschaft kopiert.

>Wissenschaft, Inbegriff dessen, was überlieferter Bestand des Wissens einer Zeit ist, v. a. der Prozess methodisch betriebener Forschung und der Lehre als Darstellung der Ergebnisse und Methoden der Forschung. Die W. beginnt mit dem Sammeln, Ordnen und Beschreiben ihres Materials; weitere Schritte sind die Bildung von Hypothesen und Theorien. Die W. ist dem Ziel nach entweder theoret. bzw. reine Wissenschaft  oder angewandte bzw. prakt. Wissenschaft.; ihrem Inhalt nach werden die Naturwissenschaften von den Geisteswissenschaften unterschieden.

>Daraus geht hervor, wissenschaftliche Erkenntnisse sind variabel  sie sind temporär. Selbst in der Physik, der Chemie und erst recht in der Botanik und der Zoologie weiss man noch lange nicht alles.

Das ist richtig. Wer, außer den Fundamentalisten, hat jemals anderes behauptet? Ich verstehe nur nicht wieso das für Wissenschaftsgegner ein Problem darstellt? Das kann doch nur am völlig falschen Verständnis liegen. Da Wissenschaft kein Glaube ist, gibt es auch keine Wissenschaftsgötter, keine Dogmen, keine Unfehlbarkeit und keine absolute Wahrheit. Dieser Anspruch wurde auch niemals gestellt. Wer das den Wissenschaften zum Vorwurf macht, hat sie eben falsch verstanden.

>Faszinierend finde ich was heute alles in der Astronomie geforscht und entdeckt wird.

Das finde ich genauso faszinierend. Nur wieso kannst du diese Forschungen einfach annehmen? Die Erforschungen, die unsere irdische Entwicklung betreffen, aber nicht? Auch die Entwicklung des Universums ist der Evolution unterworfen. Auch Lernfähigkeit ist ein Teil der Evolution. Die wichtigste Erkenntnis, die wir Menschen gemacht haben (sollten) ist die, dass wir nur einen winzigen Teil, von allem was existiert, verstehen und erfassen können. Wenn uns das bewusst ist, können wir stetig weitere winzige Teile zu unserem Wissen hinzu fügen und dadurch das Leben im Allgemeinen und unser Universum besser verstehen lernen.

Lieber Edgar, ich denke, das Problem ist, dass du wie so viele den Fehler begehst der Naturwissenschaft zum Vorwurf zu machen, dass sie nicht alle deine Fragen lückenlos beantworten kann, dir also nicht die absolute Wahrheit präsentieren kann, wie du glaubst sie in der Bibel gefunden zu haben. Damit scheinen manche der wissenschaftlichen Arbeit die Berechtigung abzusprechen. Doch die Naturwissenschaftler haben diesen Anspruch niemals für sich erhoben, also kann man ihnen auch nicht zum Vorwurf machen, ihm nicht zu genügen.
Tatsache ist, wenn man die Bibel (wissenschaftlich) prüft, erkennt man, dass auch sie dem Anspruch, der an sie - von strenggläubigen Menschen - gestellt wird, nicht gerecht werden kann.

Da wird auf der einen Seite diesem Buch absoluter Glaube und blindes Vertrauen entgegen gebracht, während auf der anderen Seite den Naturwissenschaftlern nicht mal zugehört, geschweige denn sich mit ihren Erkenntnissen oder Argumenten auseinandergesetzt wird. Gleichzeitig aber wird sich das Recht genommen, diese zu be(ver)urteilen. Dieses Ungleichgewicht der Heransgehensweise bringt es automatisch mit sich, dass diese Art von Beurteilung sowohl der Bibel wie auch der Wissenschaft nicht ernstzunehmen ist und deshalb ist es auch sinnlos auf dieser Basis darüber diskutieren zu wollen.

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