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Verfasser: Gunar
Datum: Donnerstag, den 15. Mai 2003, um 0:29 Uhr
Betrifft: Herzlich willkommen

> ich habe ja schon eine menge gruppen kennen gelernt (selbst scientology), aber mir ist noch keine begegnet die so intolerant und engstirnig ist wie die mormonenkirche.

Ich weiß ja nicht, was dir widerfahren ist, aber interessieren würde es mich schon. Ich möchte aber einfach mal eine Frage stellen: Kann es sein, dass du es besonders mit den HLTs satt hast, weil du diese Gruppe besonders gut kennst? Wenn du zum Beispiel den Missionaren begegnest, dann würdest du auch nicht vermuten, dass sie eine rigide autoritäre Organisation vertreten, in der Gehorsam den Führern gegenüber das oberste Gebot ist. Nicht viel anders präsentieren sich andere solche Gruppen, und insbesondere Scientology zählt nicht gerade zu den harmlosen Gruppen. Letztlich ist es doch so: jeder präsentiert sich nach außen hin so gut wie er kann. Das ist natürlich bei Gruppen, die den einzigen Weg zu wahrer Freiheit oder Erlösung anbieten besonders stark ausgeprägt. Je besser man sie dann kennen lernt, desto mehr merkt man aber, dass die alle auch nur mit Wasser kochen und genau die gleichen Probleme haben wie alle anderen Menschen auch, plus die hausgemachten, die durch die eigene Organisation und ihren Anspruch entstehen. Und das lässt eben diese Ernüchterung entstehen. Und wirklich herzensgute menschen gibt es überall, nur sind das eben sehr wenige. Die Gruppierung selbst kann man daran nicht messen.

> (die sind nicht so, andere sind viel schlimmer, da gibs auch liberale...) - vorbei! alles vorbei! ich entschuldige keinen mehr.

Obwohl es natürlich immer zutrifft, dass es Schlimmeres gibt, bleibt die Frage, ob das der Maßstab sein sollte, mit dem man misst. Innerhalb einer solchen Organisation muss man vor bestimmten Dingen die Augen schließen, es geht nicht anders, und das ist immer schlecht, weil es ein Selbstbetrug ist.

> menschen werden zur unfähigkeit erzogen (bzw. sie erziehen sich selber dorthin) und sind nicht mehr in der lage, sich wirklich mit gefühlen anders denkender ausein anderzusetzen.

Ja, ich denke auch, dass dies die Gefährlichkeit der Organisation ausmacht, sie ist gefährlich für das Individuum, für sein geistiges Wohlbefinden, für seine Bereitschaft zu Toleranz Anderen gegenüber.

> keine ahnung wie genau meine konsequenzen aussehen. mit sicherheit bin ich um einige erfahrungen reicher geworden.

Und das ist oftmals auch schon das Wichtigste an der Einsicht überhaupt. Dennoch ist es auch wichtig, die eigenen Erfahrungen aufzuarbeiten, sich darüber auszutauschen. Das kannst du hier gerne tun. Herzlich willkommen.

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