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Verfasser: Elvira
Datum: Sonntag, den 11. Mai 2003, um 19:59 Uhr
Betrifft: En deutscher Schulmeister unter den Mormonen

Heute hatte ich die Gelegenheit, die Ausstellung, „Ein deutscher Schulmeister unter den Mormonen“über Karl Gottfried Mäser im Kornwestheimer Schulmuseum anzusehen.
Gleich am Eingang steht ein Handkarren und eine überdimensionale Landkarte der USA mit dem Zug nach Westen.

Neben dem Lebenslauf des deutschen Lehrers (prämormon über seine Taufe in der Elbe, bis zum Begräbnis ) übersichtlich auf Tafeln aufgezeichnet, gibt es schöne alte Fotos aus Mäsers Mormonenzeit zu bewundern. Dort wird auch nicht behauptet, dass Mäser der Gründer der „Brigham Young Academy“ war, nur wann er den Lehrbetrieb als einziger Lehrer mit 29 Schülern aufnahm. Es wird nicht verschwiegen, dass Mäser wegen Polygamie vor Gericht stand und eine hohe Geldstrafe dafür bezahlen musste.
Eine Ausgabe des von Mäser verfassten Pädagogikbuches „School and fireside“ unter Glas ist zu ebenfalls zu sehen.

Untermalt wird die Ausstellung durch Schaukästen mit Büchern über Mormonen bzw. Büchern in denen Mormonismus thematisiert ist. Es sind teilweise sehr alte Bücher aus dem 19. Jahrhundert. Ein Buch Mormon von 1852 in deutscher Sprache ist auch dabei.
Nett sind die Exponate die man für die Ausstellung als Leihgaben aus dem Karl May Museum erhalten hat.
Insgesamt alles sehr liebevoll und übersichtlich gemacht und für Mormonen sicher ein Leckerbissen. Aber für mich wird die Ausstellung dem Anspruch der Museumsleiterin

>Die Kornwestheimer Schau, betont die Museumsleiterin Irmgard Sedler, dürfe nicht als Hommage an einen Mormonen verstanden werden. "Mein Thema ist nicht Glaube, sondern Auswanderung."

nach meinem Gefühl nicht gerecht.

Welchen Aufwand und welche Entbehrungen Auswanderung damals bedeutete, kann allenfalls an der hohen Kindersterblichkeit abgelesen werden.
Einiges das als Teil der Auswanderung gesehen werden kann, ist aber nur typisch für Mäser als Mormonen, z.B. der Grund der Auswanderung selbst, Berufsverbot als Mormone in evangelischen Sachsen, desgleichen Mäsers Rückkehr als Missionar.

Schade ist, dass es keine Broschüre zur Ausstellung gibt, was relativ leicht zu verwirklichen gewesen wäre.

Die Museumsaufsicht vertraute mir noch an, dass die Austellung einen solchen Zulauf hätte, dass erwogen wird sie über das kommende Wochenende hinaus zu verlängern.

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