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Seite erstellt am 23.4.24 um 10:04 Uhr
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Verfasser: Gunar
Datum: Montag, den 7. April 2003, um 0:34 Uhr
Betrifft: Ist Bush nach dem Mund zu reden konstruktiv?

> Dein Bildnis der "überheblichen Amerikaner" ist völlig überzogen.

Ich betrachte das durchaus differenziert, denn immerhin hatte ich das Vorrecht, "den Amerikaner" zwei Jahre lang in seiner natürlichen Umgebung beobachten zu können. Als konkretes Exemplar trägst du nicht gerade dazu bei, diese Einschätzung revidieren zu können.

> Nur weil Du Angst hast Dich einzumischen, heisst das nicht, dass Andere überheblich sind.

Ich habe mich auf Leipzigs Straßen eingemischt, 1989 gegen den Willen einer amerikanischen Kirche, 2003 gegen den Willen einer amerikanischen Regierung. Ich finde es traurig, dass so viele US-Bürger dem fundamentalistischen Religionsfanatiker Bush blind hinterher laufen. Blind und großkotzig ist eine gefährliche Mischung. Dann aber gibt es auch die Friedensaktivisten in den USA. Niemand kann und will also alle Amerikaner über einen Kamm scheren.

Der 11. September löste eine weltweite Solidarität mit den USA aus. Alle Welt fühlte sich plötzlich als "Amerikaner". Der Angriffskrieg gegen den Irak hat das Blatt gewendet. Alle Welt fühlt sich plötzlich als "Iraker". Die USA wurden vom Opfer zum Täter. Psychologisch ein durchaus bekannter Vorgang. Aber Täter müssen verurteilt werden, und müssen notfalls auch zwangsweise der Therapie zugeführt werden.

> Im Irak sterben Amerikaner, um ein Land von einem sadistischen Diktator zu befreien.

Diese Einschätzung teilt die Welt nicht. Im Irak sterben Amerikaner, weil Bush ein religiös verbrähmter Fanatiker ist, der die Welt mit dem US-Imperialismus beglücken und die Vormachtstellung der USA ausbauen will. Er will nichts weiter als ein großamerikanisches Reich aufbauen, und dafür sind Bauernopfer kein Problem. Wir Deutschen haben solch eine Erfahrung im letzten Jahrhundert schon gemacht, da gab es hier auch schon mal so einen Führer, dem alle hinterher gelaufen sind. Vielleicht ist es ja wirklich so, dass jedes Volk aus seinen eigenen Erfahrungen lernen muss. Aber lernen tun die Meisten leider erst dann, wenn es sehr, sehr weh tut.

> Nun kommt die Abrechnung. Saddam hat Gewalt gesät, nun erntet er Gewalt.

Die USA als Erfüller biblischer Prophezeiungen? Kein Wunder, dass die Welt über die amerikanischen Fundamentalisten lacht.

> Er hätte ja zurücktreten können. Seine Weigerung zeigt seine Entschlossenheit, weiter Terror gegen sein eigenes Volk, gegen seine Nachbarn und gegen die Welt verbreiten zu wollen.

Die USA at kein Recht, die Führung eines souveränen Staates zu bestimmen. Die Regierung der USA hat keinen Beweis vorlegen können, dass der Terror vom 11. September in irgend einem Zusammenhang mit dem Irak steht. Die USA ist ein Aggressor im besten Sinne des Wortes.

> Die UN hat jämmerlich versagt.

Die UN hat nur insofern versagt, als dass sie die USA und Großbritannien nicht sofort aus dem Sicherheitsrat ausgeschlossen und Sanktionen gegen diese Länder beschlossen haben.

> Ich hoffe, die Irakische Armee gibt möglichst bald auf, damit das Blutvergießen ein Ende hat

Ich hoffe, die Iraker halten noch lange durch und die US-Soldaten bomben sich gegenseitig aus. Kolateralschäden sind ohnehin einkalkuliert, und warum sollte es immer nur Zivilisten treffen.

> Der Wehrdienst ist in den USA übrigens freiwillig.

Und deswegen hat der irakische Informationsminister völlig Recht, wenn er von den US-Söldnern spricht.

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