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Seite erstellt am 19.4.24 um 19:52 Uhr |
Verfasser: Elvira Datum: Dienstag, den 1. April 2003, um 21:15 Uhr Betrifft: Nö, gar nicht komisch
Hallo Michelle,
was Du genau mit den â Glaubensgrundsätzenâ meinst, weià ich jetzt nicht.
Besonders gut Bescheid weià ich über diese Dinge auch nicht, aber ich kann Dir zwei Erklärungen anbieten:1. Im NT Matthäus 1, 18 steht:
>Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sein ein Kind erwartete--- durch das Wirken des Heiligen Geistes.Bei Markus und Johannes erfährt man gar nichts über die Geburt von Jesus.
Bei Lukas 1, 35 heisst es
>:...... Der Engel antwortete ihr (also Maria): Der Heilige Geist wird über Dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.Nun ist es eine Frage der Interpretation was es heisst, ein Kind durch das Wirken des Heiligen Geistes âauf den Weg zu bringenâ.
Probleme Deiner Art, dass man sich fragt, ob nun Gott und Maria tatsächlich Sex hatten, bekommt man nur, wenn man ein ganz bestimmtes Gottesbild hat. Nämlich wenn man sich einen Gott aus âFleisch und Knochenâ wie die Mormonen sagen würden vorstellt. Einen alten Mann mit weiÃem Rauschebart, wie er auch in den Tempelfilmen dargestellt wird.
Wenn Du die Bibel mit dem BM verglichen hast, dann müsste Dir aufgefallen sein, dass es im AT nicht nur ein Verbot gibt sich Gott vorzustellen, sondern, dass es gerade im AT keine Aussagen über das Wesen oder gar das Aussehen Gottes gibt. Man erfährt nicht wie Gott ist, man erfährt lediglich welche Erfahrungen Menschen im Umgang und in Bezug auf Gott gemacht haben. Bei einer solchen Sicht der Dinge spielt es überhaupt keine Rolle, wie es zur Entstehung von Jesus kam.2. In vielen Religionen aus dem orientalischen und asiatischen Raum gibt es diese Geschichte von der âJungfrauengeburtâ einer besonders wichtigen Person.( Die beschriebene Geburt Jesu durch eine Jungfrau im NT ist also keine Einzigartigkeit oder Neuigkeit.)Diese Personen sind dann häufig religiöse oder politische Führer geworden. Um deren Status als Gesandten Gottes/eine höheren Macht Ausdruck zu verleihen, hat man ihnen eben die Geburt durch eine besondere Frau, nämlich eine Jungfrau zugeschrieben und die höhere Macht zu ihrem Vater gemacht. Gerade in Kulturen die eine strenge Erbnachfolge haben , ist diese Vorgehensweise verbreitet.
Wenn man das weiÃ, dann wird unerheblich ob Maria eine Jungfrau war, es war damals einfach eine verbreitete und beliebte Methoden den göttlichen Anspruch eines religiösen oder politischen Führers zu unterstreichen.Ich hoffe, das bringt Dir irgendwie was.
GrüÃe,
Elvira