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Seite erstellt am 28.3.24 um 13:45 Uhr
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Verfasser: Renate
Datum: Sonntag, den 30. März 2003, um 10:01 Uhr
Betrifft: Indoktrination und ihre Folgen

>wer ein reines gewissen hat braucht den teufel nicht zu fürchten,aber bitte das jetzt nicht wörtlich nehmen.

Ich weiss schon wie du das meinst. Versuche dir doch bitte einmal vorzustellen, dass es nicht "der" Teufel ist - wie dir von der Kirche eingeredet wurde, sondern wenn man es so nimmt, "der Teufel der Kirche" den sie verständlicherweise versucht zu verbergen.

Gerade weil die HLT-Kirche eben nicht die einzig wahre Kirche Gottes ist versucht sie ihre dunkle Seite, die nicht in dieses Bild passt, das sie gerne vermitteln möchte, zu verbergen, zu beschönigen und wegzudiskutieren. Wo das nicht mehr funktioniert wird einfach verdrängt. Dann sind natürlich die Aufzeiger dieser dunklen Seite lästig, unerwünscht und werden zu Feinden erklärt. Die Mitglieder versucht man von ihnen fernzuhalten, indem man ihnen einredet, dass die Aufklärer "Verräter an der Sache" sind, solche, die dem Teufel in die Hände arbeiten. Wird das immer wieder gesagt und mit diversen Schriftstellen untermauert, erzeugt es Angst oder zumindest schlechtes Gewissen bei denjenigen, die sich trotzdem mit dieser Kritik auseinandersetzen wollen. Dazu gehört sehr viel Mut und du hast ihn bewiesen. Eine schöne Illusion als solche zu erkennen und zu dieser Erkenntnis zu stehen und den Mut aufzubringen, sie zum Zerplatzen zu bringen um ihr wahres Gesicht zu sehen, ist mutig!

>ich selbst bin seelisch mehr angeschlagen als ich mir es selbst eingestehe.

Das ist ganz natürlich und ist den meisten hier so ergangen, Man weiss nicht wie tief man drinnensteckt, wie abhängig man ist, bevor man sich mit den Gedanken beschäftigt, zu gehen. Es ist ein langer Weg und er ist alles andere als leicht.

>mir graut schon vor morgen,aber ich fürchte die folgen mich ganz von der kirche zu lösen,

Dazu müsstest du diese Folgen erstmal analysieren und dann deinen Weg suchen. Wer sagt, dass du dich ganz lösen musst? Wie Henning und Gunar schon geschrieben haben, es gibt mehrere Wege. Und wenn du eines Tages den Entschluss fassen solltest die Kirche wirklich zu verlassen, dann wirst du es auch wirklich wollen. Dein weiterer Weg bleibt dir überlassen. Vielleicht führt er dich in eine der etablierten großen oder kleinen Glaubensgemeinschaften, die keinen Absolutsheitsanspruch haben, oder du lebst deine eigene "Religion", deine eigene Ethik. Wichtig ist immer die Freiheit, seine Entscheidungen wirklich selbst treffen zu können, unabhängig von Strafandrohung oder auch nur schlechtem Gewissen, weil man irgendwelche Rituale nicht mitgemacht, oder Gebote nicht befolgt hat.

>nachdenken das ist es ,mal so mal so.und eigentlich wünschte ich mir das es sowas wie euer forum gar nicht gibt!

Das wäre der einfachste Weg, einfach den Kopf in den Sand stecken. Aber glaube mir, wenn du einmal erkannt hast, dass es auch die andere Seite der Kirche gibt, wirst du das nicht mehr so leicht schaffen. Dieses Verdrängen kostet dann viel mehr Kraft als dir jetzt schon abverlangt wird.

>ich könnte soviel mehr von leben haben,freiheit zeit ohne dabei sogar gegen das gebot der liebe zu verstoßen,in mir tobt der schlimmste kampf meines lebens.daran kann ich total zerbrechen dabei spielt es keine rolle was war ist und nicht!

Ich weiss was du meinst. Du stehst mit diesem Kampf nicht alleine da. So viele haben ihn vor dir gekämpft und werden ihn nach dir kämpfen. Es ist dein Leben. Lasse dir nicht von anderen vorschreiben wie es auszusehen hat. Nur du selbst hast das Recht das zu entscheiden.

Ich wünsche dir alles Gute und Kraft deinen Weg zu finden.

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