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Seite erstellt am 19.4.24 um 21:34 Uhr
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Verfasser: Renate
Datum: Freitag, den 21. März 2003, um 18:56 Uhr
Betrifft: Sieg über menschenverachtende Organisation:-)

Vielen Dank für die Geschichte. Ich freue mich auch für die beiden und hoffe, sie konnten sich auch wirklich lösen und sind nicht verbittert. Es ist ja sehr oft so, dass Ausgeschlossene zwar nach außen Gelassenheit zeigen, aber in ihrem Innersten sehr verletzt sind, was auch sehr verständlich ist. Es ist nun mal demütigend und entwürdigend als minderwertiger Verräter ausgesondert zu werden obwohl man mit ganzem Herzen bei der Sache war und sich keiner Schuld bewusst ist. Diese Organisation weiss nicht mal annähernd wie menschenverachtend sie in ihrer überheblichen Selbstherrlichkeit ist. Ich hoffe zumindest, dass sie es nicht weiss, denn ist ihr das doch bewusst, dann wäre ihre Schuld noch viel größer, falls das noch möglich ist.

>Ihre Eltern hätten es einfach vorausgesetzt, dass die beiden auf Mission gehen würden. Da gab es einfach keine Diskussion.

Das ist auch so ein typisches Beispiel von sanftem Zwang. Ein junger HLT, der nicht auf Mission geht, wird als Mensch zweiter Klasse eingestuft, wenn auch nur indirekt. Deshalb versuchen gerade solche, die es aus irgendwelchen Gründen nicht geschafft haben, durch besonderes Engagement, mehr Investition von Arbeit, Zeit und Geld das auszugleichen. Das Schuldgefühl keine Mission erfüllt zu haben treibt sie vorwärts und prägt sie ihr Leben lang diesen Makel wieder gutmachen zu müssen. Ich kenne so jemanden. Es ist auch verständlich, wenn man weiss, was die einzig wahre Kirche einem abverlangt, damit man in ihr wirklich bestehen kann.

Das ist bei all diesen autoritären Sekten so. Mein Nachbar (NAK-Mitglied)  ist gerade dabei sein Leben auf´s Spiel zu setzen. Im wahrsten Sinne des Wortes! Seine Gesundheit ist schon ruiniert. Das wirklich Kranke an der Sache ist, dass seine Frau es als normal betrachtet, dass ihr Mann durch den Stress vielleicht nicht alt wird! Sie erzählte mir, dass das in ihrer Kirche keine Seltenheit sei, weil die Priester nun mal mit Beruf, Familie und den vielen Kirchenaktivitäten total überfordert sind und so etwas immer wieder vorkommt. Aber man müsse das demütig ertragen, denn es sei dann Gottes Wille.

Das ist bei der HLT-Kirche nicht anders. Neben all dem Stress der Verpflichtungen, die sich mit Familie und Karriere vereinbaren lassen müssen, kommt natürlich auch noch der enorme Druck dazu, niemals gut genug zu sein, noch mehr leisten zu können, wenn man nur will und genug Glauben hat. Was die HLT-Kirche ihren Mitgliedern ja auch immer wieder erfolgreich suggerieren kann. Und es dabei sogar noch schafft, ihnen einzureden, sie seien auch noch glücklich dabei und besonders gesegnet. Es ist einfach verrückt, aber leider Tatsache.

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