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der Beitrag:
Verfasser: Elvira
Datum: Freitag, den 14. März 2003, um 18:31 Uhr
Betrifft: Die Geister die man rief

Ich war schon entsetzt als ich diese Woche den Artikel: „Widerstand gegen Polygamie in Utah wächst“ las, besonders das hier:

>Die Polygamie wird zunehmend in Utahs reicher Oberschicht praktiziert. Ein Bankier zum Beispiel liess im Süden des Gliedstaates für seine 10 Frauen und 28 Kinder eine Villa mit 37 Zimmern und 32 Badezimmern in Form eines Propellers bauen. Andere Grossfamilien renovieren alte Kirchen und bauen sie zu Wohnhäusern mit Dutzenden von Zimmern um. In der Regel erwerben die Männer für ihre erste Heirat eine staatliche Erlaubnis, weitere Eheschliessungen finden in privaten Zeremonien statt. Wenn Minderjährige zur Ehe gezwungen werden, liegt häufig Inzest vor. Der Selbsthilfeverein Tapestry of Polygamy macht geltend, dass Frauen in polygamen Lebensgemeinschaften psychisch, emotional und geistig missbraucht werden

Dazu passend nun diese Meldung über die Entführung, da drängte sich mir spontan die Vermutung auf, dass dieses Verbrechen mit den von fundamentlalistischen Mormonen praktizierte Polygamie zu tun haben könnte.

Die Kirchenführung in SLC weist durch ihre Missionare und durch ihre Mitglieder weltweit millionenfach darauf hin, dass die Kirche Polygamie ablehne.( Mir gegenüber hatten die Missionare damals behauptet, dass die Kirche niemals etwas damit zu tun gehabt hätte.)

>Obwohl die Polygamie im amerikanischen Gliedstaat Utah seit mehr als 100 Jahren verboten ist und mit Gefängnis bis zu fünf Jahren bestraft werden kann, praktizieren schätzungsweise 50 000 Personen die Vielehe. Die Staatsanwaltschaft, welche die Gesetzesverstösse viele Jahre toleriert hat, will nun härter durchgreifen. Vor allem minderjährige Frauen sollen vor erzwungenen Eheschliessungen geschützt werden

Tatsächlich schließt sie jene die es dennoch tun aus. Und auch solche, die sich wie diesen 32jährige Mann  erdreisten ihre  eigenen Offenbarungen zu bekommen:

>. Bei dem Verhafteten handelt es sich offenbar um einen psychisch gestörten religiösen Fanatiker. Der 32-jährige Mann wird in der «New York Times» als fundamentalistischer Mormone beschrieben, der seine eigene Bibel verfasst habe. Er lebt als selbsternannter Prophet der Obdachlosen in einem Zelt ausserhalb von Salt Lake City

Nur würde keiner im Salzseetal heute auf die Idee kommen polygam zu leben oder eigenen heilige Schriften zu verfassen, wenn das nicht der Gründer dieser Kirche beides praktiziert hätte. So wird Josef Smith bis heute von der Kirche und ihren Anhängern in SLC verehrt, aber die unappetitlichen Details aus seinem Leben lässt man unter den Tisch fallen. Das ist die eine Seite. Die Täuschung der gläubigen Mitglieder.

Die weit schlimmere und trauriger ist, dass auf der Grundlage des fundamentalistischen Mormonismus  offensichtlich Verbrechen blühen, die sich hauptsächlich gegen ganz junge Mädchen richten: Zwangsverheiratung von Minderjährigen in polygame Beziehungen und Entführung von Minderjährigen.
Erinnern möchte ich auch an dieser Stelle an den mormonischen Familienvater der den Arzt erschoss, der seine Frau nach der 9. Schwangerschaft auf deren Wunsch hin sterilisierte.
Die HLT Kirche wird alle diese, wie stets in solchen Fällen bisher als verrückte Einzeltäter (was bei 50 000 Polygamisten schon lächerlich wirkt) abtun und sich nicht für sie und ihre Verbrechen verantwortlich fühlen, da sie diese längst ausgeschlossen hat. Ignorant übergehend, dass diese Verbrechen ausschließlich auf dem Boden der eigenen Ideologie entstehen konnten.

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