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Verfasser: Gunar
Datum: Freitag, den 28. Februar 2003, um 14:16 Uhr
Betrifft: Mit dem Handkarren nach Salt Lake City

Stuttgarter Nachrichten
vom 28.02.2003

Mit dem Handkarren nach Salt Lake City

Ausstellung über den Pädagogen Karl Mäser in Kornwestheim

Autorität muss eine eiserne Faust in einem Sammet-Handschuh sein", schrieb Karl Mäser. Der Mann war Lehrer, konvertierte zum Mormonentum und wanderte nach Amerika aus. Ihm ist eine Ausstellung im Schulmuseum Kornwestheim gewidmet.

VON LOTTE SCHNEDLER

1860 hatten Karl Mäser und seine Familie einen Mormonentreck von der Ostküste der USA ins 1800 Kilometer entfernte Salt Lake City mit einem Handkarren mitgemacht auf der Suche nach Arbeit und Glaubensfreiheit. Amerika war Verheißung, Hoffnung, Traum und Mythos in einem.

Das literarische Amerika-Bild mit Indianern und auch Mormonen entstand durch Bücher so unterschiedlicher Schriftsteller wie Karl May oder Arno Schmidt. Von beiden sind Erstausgaben ihrer Bücher im Schulmuseum zu sehen, außerdem Archivalien, zeitgenössische Bildquellen und viele Exponate von Indianern aus dem Karl-May-Museum in Radebeul. Dazu eine Bronzebüste von Karl Mäser, die Bundespräsident Johannes Rau bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City erhielt.

Denn der ehemalige Lehrer Karl Mäser aus Dresden, der in Salt Lake City die Brigham-Young-Universität gründete - sie ist mit 32 000 Studenten aller Glaubensrichtungen heute die größte private Universität - steht als "Vater des Bildungswesens im Staat Utah" in den USA bis heute in hohem Ansehen. In seiner Heimat ist er dagegen unbekannt.

Das wollen drei Menschen hier ändern. Irmgard Sedler, die Leiterin der Kornwestheimer Museen, erarbeitete die Konzeption der Ausstellung, die Wolfgang Böser als Leiter des Schulmuseums in Steinhorst/Niedersachsen dort schon zeigte, und der Antiquar Hermann Wiedenroth aus Bargfeld stellte seine Sammlung und Recherchen zur Verfügung. Zur Eröffnung kam sogar ein Urenkel Mäsers.

"Karl Mäser - ein deutscher Schulmeister unter den Mormonen" ist bis Mai im Schulmuseum Nordwürttemberg, Schillerstraße 13, in Kornwestheim zu sehen (samstags und sonntags, 14 bis 17 Uhr). Eintritt frei. Führungen: Telefon 0 71 54 / 1 61 00.

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