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Verfasser: Gunar
Datum: Donnerstag, den 27. Februar 2003, um 17:51 Uhr
Betrifft: Antidiskriminierungsgesetz

Immer mal wieder verschafft sich das geplante Antidiskriminierungsgesetz den Weg in die Presse. Gestern gab es wieder einen rührseligen Bericht. Das Wichtigste aus diesem Artikel sei kurz zitiert:

Seit Jahren fordern die Grünen deshalb, Minderheiten vor Benachteiligungen stärker zu schützen. Noch in der letzten Legislaturperiode galt ein so genanntes Anti-Diskriminierungsgesetz als Vorzeigeprojekt der rot-grünen Regierung. ... Im Juni 2000 hatte der EU-Rat seine Richtlinie 2000/43 "zur Anwendung des Gleichbehandlungsgrundsatzes ohne Unterschied der Rasse oder ethnischen Herkunft" verabschiedet und die Mitgliedsstaaten verpflichtet, innerhalb von drei Jahren entsprechende nationale Gesetze zu erlassen. ... So ging der rot-grünen Koalition die EU-Vorgabe ursprünglich nicht weit genug: Sie forderte, dass neben Rasse und ethnischer Herkunft auch niemand "aus Gründen des Geschlechts, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder sexuellen Identität" benachteiligt werden dürfe. ... Zu schwer sind die Folgen eines erweiterten Anti-Diskriminierungsgesetzes abzuschätzen.

Man stelle also klar, dass der Gesetzesentwurf daran scheiterte, dass die Grünen jede noch so esoterisch-okkulte Erscheinung (im Gesetz "Religion und Weltanschauung") unter besonderen Diskriminierungsschutz stellen wollte. An die Tragweite hatten sie mal wieder nicht gedacht.

Obwohl auch ich die Gefahren eines erweiterten Antidiskriminierungsgesetzes erkenne, finde ich es trotzdem schade, dass es so nicht verabschiedet werden wird. Denkt nur einmal nach, welch tiefgreifenden Veränderungen dies für die HLT-Kirche mit sich bringen würde:
• Abschaffung der Tempelscheinpflicht für Angestellte und Tempelbesucher,
• Abschaffung der Würdigkeitsinterviews,
• Zulassung von Frauen zum Priestertum, und
• volle Gleichstellung Homosexueller.

Sicherlich ist das nur die Spitze des Eisberges an Veränderungen. Wie würde die HLT-Führung in Salt Lake City darauf reagieren? Würden sie sich dem staatlichen Gesetz unterwerfen? Oder würden sie alle Mitglieder zur Auswanderung auffordern und den deutschen Staub von ihren Füßen schütteln?

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