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Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 6. Februar 2003, um 15:29 Uhr
Betrifft: Get The Fire - Impressionen

Die Missionare:

In ihren Gesichtern immer wieder ein Wechselspiel der Gefühle. Man konnte da Verängstigung, Verlegenheit, Resignation, ja auch Scham herauslesen, und immer wieder dieses Lächeln, als riefe sie eine innere Stimme dazu auf auch ihre Physiognomie unter Kontrolle zu behalten, genau wie ihre Worte, ihre Haltung und ihre Kleidung.

Die Sprachkenntnisse reichen kaum aus, um den Menschen tatsächlich etwas zu vermitteln, was immer wieder zu peinlichen Momenten führt, derer sich die Missionare sehr wohl bewusst sind.

Genau so wie die demütigenden ewigen Betteltelefonate um Besuchstermine, das "Klinkenputzen", die immer gleichen Worte und dann die Erkenntnis, dass auch die eingelernten Sätze nichts daran ändern, dass sie schon im ersten Augenblick als lästige Heilsverkünder der HLT-Kirche erkannt werden. Diese Erniedrigung immer wieder abgewiesen zu werden, kann man nur mit diesem indoktrinierten Auserwähltheitswahn ertragen und überstehen. Verständlich deshalb auch das Aufatmen, wenn mal andere Programme im Terminkalender stehen.

Aussage eines Mitglieds beim Mittagessen mit Missionaren:

Ich denke, dass die Kirche schon jetzt weltumspannend ist. Sie wird auch überall akzeptiert weil die Regierungen dieser Welt in dieser Kirche große Vorteile sehen. Ein Vorteil ist die Loyalität. Als es die Hilterdiktatur gab, hatte die Kirche in Deutschland keine Probleme. Die Mitglieder waren bei der Polizei, sie waren Soldaten, sie waren überall. Und es gibt keine Probleme zwischen mir als Mitglied und der Regierung weil ich immer Loyalität gebe. Die Loyalität hat ihre Grenze dort, wo man von mir etwas möchte, wo ich vom Gewissen her sagen muss, ich kann es nicht tun. Ich habe das vom Beruf her oft gehabt, dass man von mir wollte, dass ich ein Casino für Offiziere führe. Ich habe gesagt, Sie wissen, dass ich keinen Alkohol trinke, dass ich Nikotin nicht möchte. Damit will ich nichts zu tun haben.

Ich denke, dass der Mann nicht wusste was er da aussagte und welches Licht das auf die Kirche wirft. Die Annahme von Nikotin und Alkohol ist also schwerer mit dem Gewissen zu vereinbaren als die Zusammenarbeit mit Nazi-Deutschland? Mir fehlen die Worte. Wie engstirnig und blind gehorsam muss man sein um solches auszusagen und es nicht mal zu bemerken.

Ansprachen an die Missionare:

Die Menschen sind verloren, aber deshalb sind wir ja hier, weil sie das wahrscheinlich gar nicht merken. Wir müssen ihnen die Augen öffnen. Das ist unsere Missionsarbeit. Also geht hinaus und bleut ihnen ein bisschen ewiges Leben ein.

Ihre Überzeugung ist nicht stark genug, setzen Sie sich Ziele. Ich liebe Sie alle, denke immer an Sie und bete für Sie.

Die Welt ist böse, gefährlich und teuflisch. Deshalb seit ihr zu zweit, damit einer den anderen schützen und stärken kann.

"Weiter immer weiter" Motivationslied der Missionare, natürlich mit dem Lieblingswort der HLTs: "Auserwählt", untermalt mit einer fröhlichen Melodie, die für Stimmungsanhebung sorgen soll.

Als objektiver Betrachter, aber auch als Exmormone, der weiss wieviel mehr dahinter steckt, das gar nicht gezeigt werden kann, ist deutlich und klar die Überheblichkeit zu erkennen. Der Auserwähltheitswahn, der nötig ist, um die Mitglieder funktionstüchtig zu erhalten, damit der Wirtschaftskonzern HLT-Kirche weiterhin floriert.

Nach Beendigung der Missionszeit erfolgt der Druck so schnell wie möglich zu heiraten: Das ist alles was der Herr jetzt von Ihnen erwartet. Ein guter Ehemann und Vater zu sein. Suchen Sie sich so schnell wie möglich eine Partnerin.

Aussage eines Exmos über das MTC: (Missionarsausbildungszentrum)

Deine Persönlichkeit wird zerstört und durch etwas anderes ersetzt. Aber im Gegensatz zu einem Rekrutenausbildungslager geschieht es mit Liebe. Dir wird eingeredet, dass du etwas Besonderes bist, eben auserwählt.

Man kann sagen, auch wenn der Film sehr objektiv gemacht wurde und eigentlich nur Tatsachen gezeigt wurden, sprechen diese Tatsachen für sich selbst. Kein kritisch denkender Mensch kann sich der Aussage dahinter verschließen. So gesehen ist er eigentlich Negativ-Werbung für die HLTs, was auch gut so ist. Denn die Vorführung von Tatsachen sagt mehr aus als jeder Aufklärungsversuch von ehemaligen Mitgliedern. Die Menschen müssen vermehrt darüber informiert werden, dass diese Glaubensgemeinschaft eben doch nicht so harmlos ist, wie sie vorgibt zu sein. Dieser Film ist sehenswert!

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