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Verfasser: Renate
Datum: Mittwoch, den 1. Januar 2003, um 1:48 Uhr
Betrifft: Ein glückliches Jahr 2003:-)

Wieder einmal ist ein Jahr zu Ende gegangen und wir setzen unsere Hoffnungen und Wünsche in ein neues Jahr. Ich wünsche uns allen, dass sich unsere Hoffnungen erfüllen mögen und es ein schönes und vor allem friedvolles Jahr wird.

Und wenn es uns mal so richtig drückt, und wir denken, es geht nicht mehr weiter, vielleicht tröstet es uns ein wenig wenn wir daran denken, dass wir dieses Gefühl mit so vielen anderen Menschen teilen, die lange vor uns gelebt haben, jetzt leben und lange nach uns leben werden. 

Erich Kästner hat es sehr treffend beschrieben:

Traurigkeit die jeder kennt

Man weiß von vornherein, wie es verläuft.
Vor morgen früh wird man bestimmt nicht munter.
Und wenn man sich auch noch so sehr besäuft:
die Bitterkeit, die spült man nicht hinunter.

Die Trauer kommt und geht ganz ohne Grund.
Und angefüllt ist man mit nichts als Leere.
Man ist nicht krank. Und ist auch nicht gesund.
Es ist, als ob die Seele unwohl wäre.

Man will allein sein. Und auch wieder nicht.
Man hebt die Hand und möchte sich verprügeln.
Vorm Spiegel denkt man: "Das ist dein Gesicht?"
Ach, solche Falten kann kein Schneider bügeln.

Vielleicht hat man sich das Gemüt verrenkt?
Die Sterne ähneln plötzlich Sommersprossen.
Man ist nicht krank. Man fühlt sich nur gekränkt.
Und hält, was es auch sei, für ausgeschlossen.

Man möchte fort und findet kein Versteck.
Es wäre denn, man ließe sich begraben.
Wohin man blickt, entsteht ein dunkler Fleck.
Man möchte tot sein. Oder Gründe haben.

Man weiss, die Trauer ist sehr bald behoben.
Sie schwand noch jedes Mal, so oft sie kam.
Mal ist man unten, und mal ist man oben.
Die Seelen werden immer wieder zahm.

Der Eine nickt und sagt: "So ist das Leben."
Der andre schüttelt seinen Kopf und weint.
Wer traurig ist, sei’s ohne Widerstreben!
Soll das ein Trost sein? So war’s nicht gemeint.

Besonders denjenigen unter uns, die noch dabei sind, sich aus der Sekte der HLTs zu befreien und sich zusätzlich zu diesem - nicht gerade einfachen - Vorhaben auch noch mit Schuld- und/oder Wutgefühlen plagen, möchte ich nicht nur viel Erfolg, Mut und Kraft wünschen, sondern auch noch dies sagen:

Es zählt nicht, dass wir auf der Suche nach Sinn - oder auch gegen unseren Willen (wenn wir hineingeboren wurden) - missbraucht wurden.  - Es zählt, dass wir versucht haben Sinn zu finden.

Es zählt nicht, dass wir getäuscht wurden. - Es zählt, dass wir letzendlich durchschaut und die Konsequenzen gezogen haben.

Es zählt nicht, dass wir (scheinbar) Zeit verloren haben. - Es zählt, dass wir daraus gelernt haben. Dadurch ist die Zeit nicht verloren und uns kostbarer geworden.

Es zählt nicht, dass wir enttäuscht wurden. - Es zählt, dass wir vertraut haben und dass wir erkennen, dass Vertrauen trotz allem immer noch wichtig ist. Auch wenn wir gelernt haben vorsichtiger darin zu sein, wem wir es schenken.

Hüten wir uns vor den Fanatikern, die versuchen uns einzureden, dass sie allein wüssten was für uns gut und richtig ist, dass nur sie den Durchblick haben, den direkten Draht zu Gott und dazu auserwählt wurden. Sie begreifen nicht, dass allein dieser Auserwähltheitsanspruch schon Blasphemie, eine Beleidigung ihres gerechten und liebenden Gottes darstellt.

Das Kostbarste in unserem Leben ist die Freiheit. Die Freiheit der eigenen Gedanken, der Meinungsäußerung, dem Zulassen von Gefühlen, der Gestaltung der Zukunft unseres persönlichen Lebensraumes. Menschen haben darum gekämpft diese Freiheit zu bewahren oder zu erhalten, manche haben sogar ihr Leben dafür gegeben. Seien wir uns dessen bewusst und achten wir darauf diese Freiheit nicht an Heilsverkünder, die uns zwar Glück und Sinn versprechen, aber uns in Wirklichkeit doch nur betrügen, so einfach zu verlieren. Für das eigene Glück und den Sinn ist jeder selbst verantwortlich. Sich aus einer Sekte zu befreien bedeutet nicht Sinnverlust, sondern die Freiheit, den Sinn unseres Lebens selbst zu finden, der ja in dieser Sekte primär darin bestand, sie zu finanzieren.;-)

Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben, aber es hat nur genau so viel Sinn wie wir ihm geben.

Hermann Hesse

Oft und viel lachen; die Achtung intelligenter Menschen und die Zuneigung von Kindern zu gewinnen; die Anerkennung aufrichtiger Kritiker verdienen und den Verrat falscher Freunde ertragen; Schönheit bewundern, in Anderen das Beste finden; die Welt ein wenig besser verlassen, ob durch ein gesundes Kind, ein Stückchen Garten, oder einen kleinen Beitrag zur Besserung der Gesellschaft. Wissen, dass wenigstens das Leben eines anderen Menschen leichter war, weil Du gelebt hast. Das bedeutet, nicht umsonst gelebt zu haben.

Ralph Waldo Emerson (1803-1882), amerikanischer Essayist, Dichter und Philosoph

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein erfolgreiches und glückliches Jahr 2003:-)

Außerdem möchte ich mich bei unserem Webmaster bedanken, der diese Webseite und dieses Forum mit sehr viel Zeitaufwand und Liebe zum Detail programmiert und damit einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung über Sekten und den persönlichen Austausch zu diesem Thema, geleistet hat. Vielen Dank Gunar.:-)

PROSIT  NEUJAHR  -  PROSIT  2003

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