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Verfasser: Elvira
Datum: Donnerstag, den 12. Dezember 2002, um 22:43 Uhr
Betrifft: Nonisaft, WdW und die Verwirrung der Alkaloide

Wie schon unzählige Male, erhielt ich heute wieder einmal eine Werbemail  der Firma Morinda, die ja bekanntlich Kirchenmitgliedern gehört und deren Vertrieb in Deutschland vom Sohn der GA  F.Enzio Busche geleitet wird. Ich wurde zum xten Mal  aufgefordert, doch endlich auch zum Nonisaftkonsumenten und-vertreiber zu werden.

Das ganz dreist, obwohl ich, ebenfalls schon mehrere Male mitgeteilt habe, dass ich zuerst die Originalarbeiten von Neil Solomon (dem Entdecker des Xeronin in der Nonifrucht), verlässliche Forschungsergebnisse, vor allem sinnvoll aufgebaute Studien (entsprechender Stichprobenumfang, reproduzierbares Studiendesign ) bezüglich der Wirkung von Nonisaft, sowie genauere Analysewert der Inhaltsstoffe erhalten möchte.Die vielfach zitierten Forschungsergebnisse von Solomon sind leider nirgends veröffentlicht.
Leider konnte man mir damit nie dienen. Statt dessen erhielt ich nur immer und immer wieder, nette Broschüren mit „Erlebnisberichten“ inclusive Wunderheilung von Nonisaftkonsumenten. Diese Form von „Erlebnismedizin“ wie sie auch für andere Wundermittel betrieben wird, ist nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht akzeptabel.

Es kümmert die Franchisenehmer von Morinda offenbar auch immer noch kein bisschen, dass der Vertrieb von Noniprodukten in der EU immer noch nicht erlaubt ist.

Heute kam nun wieder ein sensationeller Erlebnisbericht, daraus folgender Auszug:

„TAHITIAN NONI ist ein Geschenk Gottes.“

Gefällt euch diese Geschichte? Fein, ihr könnt sie genau wie ich auch erleben, denn sie ist wahr. Und wenn ihr einen Rat von mir annehmen wollt, so verzichtet auf Kaffee. Koffein ist ein Alkaloid genau wie das Xeronin und es blockiert die Rezeptorenstellen an die sich eigentlich das Xeronin im Protein andocken und wirksam werden möchte und es macht wenig Sinn einen Saft zu trinken, von dem man etwas ganz Bestimmtes erhofft und erwartet, und gleichzeitig diese Hoffnung und Erwartung wieder zunichte zu machen oder zumindest arg zu verringern. Ein solches Verhalten wäre doch unlogisch und unsinnig oder widerspricht mir da jemand?
Ich habe gewählt. Ich habe den Preis des Verzichts gezahlt und als Hauptgewinn das Leben zurückgewonnen.

2000-11-09
Jürgen F.

Zuerst zu erwähnen ist , dass die oben beschriebene Wirkung, der Blockade von Rezeptorstellen für das Xeronin durch Coffein, keineswegs wissenschaftlich belegt ist.
Aber wirklich amüsant dabei ist das Folgende:
Hier wird ganz ehrlich zugegeben, dass es sich bei dem angeblich hauptsächlich pharmakologisch wirksame Bestandteil von Nonisaft, dem Xeronin, um ein Alkaloid handelt . Ein Alkaloid so wie Coffein!
Der Konsum von Kaffee ist für Mormonen laut dem WdW untersagt, argumentiert wird dabei stets mit den negativen und suchterzeugenden (was im übrigen nicht stimmt) Auswirkungen von Coffein.
Und heutzutage vertreiben Kirchenmitglieder einen angeblichen Gesundheitstrunk,mit dem Zusatz: Noni ein Geschenk Gottes, dessen gesundheitsfördernde Wirkung gerade auf einem Alkaloid beruhen soll.
Ein merkwürdiges Gesundheitskonzept haben die Mormonen, wenn es darum geht Profit zu machen.
Da kann man nur noch den Kopf schütteln.

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