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Verfasser: Renate
Datum: Sonntag, den 8. Dezember 2002, um 22:23 Uhr
Betrifft: Religionsgemeinschaften = Machtmissbrauch

>Was ich dabei vermisse ist, das Engagement des Staates.

Ich vermisse es primär in der Aufklärung und dem Schutz der Bevölkerung vor solchen Sekten. Gerade der Staat hätte da seine Pflicht in dieser Richtung präventiv zu wirken.

>Es gibt in unserem Land kein einziges staatlich geführtes Projekt, das Sektenaussteigern hilft, es werden lediglich Gelder für private Projekte zugeschossen. So ist denn in einer Zeit allgemeiner Geldknappheit auch eines dieser privaten Projekte, der Odenwälder Wohnhof von der Schließung bedroht u.a.weil es in Zukunft an staatlicher Unterstützung fehlen wird.

Es kann m.E. nicht angehen, auf der einen Seite gefährliche Sekten als staatliche Religionsgemeinschaften, oder als Körperschaft des öffentlichen Rechts anzuerkennen, und andererseits Institutionen, die Sektensausteiger unterstützen und betreuen, Almosen in Form von Subventionen zukommen zu lassen, die man dann - ganz nach Belieben - wieder streicht oder kürzt. Das ist doch völlig kontraproduktiv und sicher der falsche Weg. Selbstverständlich weiss ich, dass diese Institutionen darauf angewiesen sind, und dass es noch schlimmer um Sektenaussteiger bestellt wäre, wenn es sie nicht gäbe, aber das steht hier nicht zur Debatte.

Es heisst doch: "Vorbeugen ist besser als heilen". Warum also nicht endlich das Ãœbel bei der Wurzel packen und den Mut aufbringen neue Gesetze zu schaffen?  Ja, ich weiss, da bekommt man dann zu hören: "Es sei nicht so einfach". Das ist mir schon klar, aber trotzdem für mich keine Entschuldigung alles beim Alten zu lassen. Irgendwann muss nun mal ein Anfang gemacht werden, wozu also zuwarten? Ich denke, der Staat braucht selbst erstmal Aufklärung, damit er die Wichtigkeit erkennt.

Wir leben im dritten Jahrtausend, da wirkt es doch geradezu lächerlich, dass Religionsgemeinschaften staatlich unterstützt werden und sich in Politik einmischen und Wahlergebnisse manipulieren dürfen, indem sie ihre Mitglieder in den religiösen Zusammenkünften zu einem bestimmten Wahlverhalten manipulieren, oder/und durch die Macht des Geldes - das sie ihren Mitgliedern durch falsche Versprechungen abnehmen - manipulierend in politische Entscheidungen eingreifen, vernünftige Gesetze verhindern, ect...

Religion sollte endlich reine Privatsache werden, ohne jegliche Unterstützung durch den Staat, ohne besondere Rechte sich in politische Angelegenheiten einzumischen zu dürfen, mit der vollen Verantwortung normaler Staatsbürger, die sich den Gesetzen unterzuordnen haben, ohne Privilegien jeglicher Art. Darauf sollte hingearbeitet werden. Denn all diese Glaubensgemeinschaften sind doch im Grunde Wirtschaftsunternehmen, die unter dem Deckmantel der Religion - und damit unter dem Schutz der Regierung mit einer Menge Privilegien - die Leichtgläubigkeit, Hoffnungslosigkeit und verzweifelte Suche nach Sinn, vieler Menschen ausnutzen, um zu Reichtum und dadurch zu Macht zu kommen. Ihre Opfer werden dann zum Müll geworfen, die interessieren nicht mehr, für die darf dann der Staat aufkommen. Wobei ich immer wieder auf die Kinder zu sprechen kommen muss, die völlig unschuldig in solche Sekten hineingeboren und dadurch für den Rest ihres Lebens durch sie geprägt sind. Die ihr Leben lang all den Müll, der ihnen durch falsch verstandene (weil manipulierte) Elternliebe aufgehalst wurde, mit sich schleppen müssen und oft genug daran zerbrechen. Das macht mich besonders wütend, weil ich das als größtes Verbrechen dieser Glaubensgemeinschaften betrachte und als Verletzung der Menschenrechte. Das Traurigste daran ist, dass diese Verbrechen staatlich geduldet und sogar - wenn auch meist nur indirekt - unterstützt werden.

Nennen wir das Kind doch einfach mal beim Namen: Das Ziel aller Religionsgemeinschaften ist Machtausübung! Ihr Antrieb ist Geldgier. Dafür gehen sie auch über Leichen, wie uns die Geschichte und traurigerweise auch die Gegenwart zeigt. Ihre sozialen Beiträge sind im Gegensatz zu ihrem Reichtum verschwindend gering und somit für mich nur Alibihandlungen. Ausnahmen, wie kleine Splittergruppen, (einzelne Ordensorganisationen) bestätigen nur die Regel. Denn dabei handelt es sich meist auch um einzelne Menschen, denen ethisches Empfinden noch etwas bedeutet. Aber ansonsten sind all die schönen Worte von "Seelenheil, Evangelium, Gottes Willen, Hilfe, Liebe, Errettung ... " nichts weiter als Lügen und Mittel zum Zweck. Jeder, der das wissentlich unterstützt, macht sich in meinen Augen schuldig, im Sinne von Missbrauch und Betrug, oft mit den schrecklichsten Folgen. Auch wenn er gesetzlich geschützt ist.

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