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Verfasser: Renate
Datum: Dienstag, den 29. Oktober 2002, um 21:58 Uhr
Betrifft: Meine Werte

>Woher bezieht Ihr, besonders diejenigen unter Euch,die die Kirche verlassen haben heute Euere "Werte"? Beschränkt Ihr Euch auf die staatlichen Gesetzgebung oder sind Euch persönlich auch noch andere Werte wichtig?

Natürlich sind auch die eigenen Werte wichtig. Man braucht keine religiöse Organisation um ganz persönliche Werte aufzustellen. Auch ein freier Mensch - frei in seinen Handlungen und Entscheidungen, was bedeutet: Nicht geführt von vorgegebenen Richtlinien einer religiösen Organisation - macht sich so seine Gedanken. Immerhin sind Menschen mit all ihren Gedanken älter als jeder Versuch von "lieben" Mitmenschen, sie in gewisse Bahnen zu lenken.;-)

Ich persönlich liebe einige Passagen der Bibel - immerhin ist das ein uralter Schatz an Erfahrungen, die Menschen gemacht haben - unter anderem den Satz : Liebe deinen Nächsten wie dich selbst Das bedeutet für mich, dass ich erstmal lernen muss mich selbst zu lieben, mich selbst anzunehmen, zu verstehen, zu finden, dann erst werde ich auch in der Lage sein, meine Mitmenschen wie mich selbst zu lieben. Das bedeutet, sie ebenfalls
anzunehmen, zu respektieren, die gleichen Maßstäbe an sie anzulegen, wie an mich selbst. Es ist sicher nicht einfach, doch ich denke, diese weisen Worte  verlangen von uns, uns erstmal mit uns selbst zu beschäftigen. Denn nur wenn wir uns selbst verstehen, unser Handeln, unserer Motivation für gewisse Dinge, dann erst können wir uns auch in andere Menschen hineinversetzen, nachvollziehen, was sie bewegt Dieses und Jenes zu tun. Das -  finde ich -
ist sehr wichtig.

Dieses Gebot sagt also für mich aus, dass ich erst mich erkennen muss, um andere erkennen zu können, zu verstehen, nachzuvollziehen und letztendlich auch zu verzeihen, wenn es angebracht ist.

Ich beschäftige mich intensiv mit anderen Kulturen, weil es mir ein Bedürfnis ist, zu verstehen. Überhaupt ist das für mich, das Wichtigste in diesem Leben: Andere zu verstehen. Wir alle sind auf ein funktionierendes Miteinander angewiesen, wenn wir diese Welt am Leben erhalten wollen, wenn wir miteinander, statt gegeneinander, leben wollen. Wir besitzen zur Zeit nur diesen einen Planeten, der für unsere Lebensart die optimalen Voraussetzungen aufweist. Ihn zu vernichten, würde bedeuten, uns selbst zu vernichten.

Ich sehe immer dieses wunderbare Bild des Planeten Erde, das die Astronauten für uns außerhalb gemacht haben. Dieser blaue Planet, umgeben von dieser zarten blauen Hülle, die uns vor all den lebensbedrohenden Aspekten aus dem All schützt. Diese Hülle ist trotz allem so verletzbar und wir sollten uns dessen bewusst sein. Das ist für mich wichtiger als alle Religion.

Doch mal ganz abgesehen davon, meine ganz persönliche Lebenseinstellung, als freier Mensch, der denken und handeln kann wie er will - selbstverständlich in den Grenzen unserer Menschenrechte, die mir im Gegensatz zu allen religiösen Gesetzen, "heilig" sind - finde ich dieses Leben interessant und aufregend. Es ist eine Herausforderung an uns alle, an jeden einzelnen von uns. Es ist unsere wirkliche primäre Aufgabe, unser Ziel: Einander zu verstehen und miteinander auszukommen. Das ist meine Meinung.;-) Und dafür brauche ich keine Religion, die mir sagt wo es lang geht. Denn im Gegensatz zu diesen Organisationen ist es mir sehr ernst damit.

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