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der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 17. Oktober 2002, um 14:05 Uhr
Betrifft: Sekten-Definition

>Die Archivlinks auf dieser Seite sind auch sehr interessant

Jawohl! Da sagt z.B. Bischof Görts auf die Frage: 

Was sagen Sie jemandem, der die Mormonen als Sekte bezeichnet?

Der Begiff kommt häufig vor, auch in theologischen Kreisen. Er ist ja so definiert, dass er sich auf eine kleinere Gruppierung bezieht, die nicht christlich ist und sich abgrenzt. Wir sagen: Nein, wir sind eine Kirche. Wir sind auch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, was ja immerhin darauf schließen lässt, dass wir die staatstragenden Prinzipien verinnerlicht haben und sie auch leben. Das Wort "Sekte" hören wir nicht so gerne.

Er ist ja so definiert, dass er sich auf eine kleinere Gruppierung bezieht, die nicht christlich ist und sich abgrenzt.

Zitat-Ende

Ja, so kann man´s auch definieren wenn man immer wieder mit den Definitionen der HLTs kommt.;-)

Tatsache aber ist, dass eine Sekte an bestimmten Merkmalen zu erkennen ist. Diese Merkmale treffen nun mal fast alle auf die HLT zu.
Z.B.:

* Monopolanspruch auf die Wahrheit gegenüber anderen Religionsgemeinschaften. - Deshalb: Das Minderwertigmachen der Anderen.

* Schwarz-Weiss-Denkstruktur - die bei den HLTs sehr stark zum Tragen kommt. - Wir sind die Guten, alle außerhalb unserer Kirche die Bösen, Verdammten, sofern sie keine potenziellen Mitglieder sind. Doch auch diese reichen noch nicht an uns heran. Sie müssen sich unser erst - durch Taufe - würdig erweisen.

* Interne Überwachungsstrategien - die lieben Heim- und Besuchslehrer lassen grüßen. Und ein Spitzelsystem gegen äußere Gegner.

* Eine Befehls- und Gehorsams-Beziehung innerhalb der Organisation mit starker Beeinflussung der Alltagsgestaltung der Mitglieder  - siehe endlose Vorschriften, bei deren Nichteinhaltung sehr subtil mit Gottesstrafen gedroht wird. Begonnen beim Segensentzug, der für viele Mitgleider schon schlimm genug ist, bis hin zu ewiger Verdammnis.

* Auserwähltheitswahn und daraus resultierendes Elitedenken - das ganz automatisch alle Nichtmitglieder minderwertiger einstuft.

* Märtyrerrolle, Verfolgungswahn - besonders mit diesbezüglichen Geschichten aus der Vergangenheit - und da wieder besonders die Führungsspitze betreffend - werden die Mitglieder in ihrem Auserwähltheitswahn bestätigt, wird Durchhaltevermögen und Treue zum System gefördert. Wer will schon den Propheten nachstehen, oder sie auch nur ideologisch im Stich lassen?

* Nicht zu vergessen auch die familiären Abhängigkeiten,  die auch bei den HLTs geschaffen werden, um Mitglieder bei der Stange zu halten.

Männer sollen gleich nach der Mission heiraten, also mit durchschnittlich 21 - Frauen sollen sich ihrer Ehefrau- und Mutterrolle bewusst sein, also so viele Kinder wie möglich in die Welt setzen und keinen Beruf ausüben. Das schweisst natürlich zusammen. Es ist viel schwieriger mit fünf, sechs Kindern und ohne Beruf eine Religionsgemeinschaft und einen Ehemann zu verlassen. Noch dazu, wenn diese Gemeinschaft einem die einzige Selbstbestätigung gibt. Z.B., durch diverse Ämter, die zwar prinzipiell nur zusätzlich belasten, aber doch eine gewisse Anerkennung verleihen.

So viel erstmal zur Sektendefinition. Es gibt sicher noch einige Punkte, die man da auch noch ansprechen könnte.

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