Beitrag 29 von 54 zum Thema neuer Liebesbrief |
Seite erstellt am 25.4.24 um 0:20 Uhr |
Verfasser: James Datum: Samstag, den 16. März 2002, um 18:52 Uhr Betrifft: Der Krieger Gottes
Gunar zitierte B.V. aus Austria:
> Und gerade dadurch und durch diese Lügen, die Du und die anderen über unsere Kirche verbreitet, wird die Last und Verantwortung für Euch umso gröÃer sein.
Unser Freund wiederholt sich ... liefert jedoch noch immer keinen einzigen Beweis für eine "Lüge."
> ... wenn man Dein Foto betrachtet, so hast Du den Gesichtsausdruck des Bösen.
Jetzt zeigt er selbst auf:
a) Er ist total meschugge
oder
b) er hat Satan (den Bösen?) selbst schon mal gesehen, denn wie könnte es sonst den Gesichtsausdruck des "Bösen" kennen und mit Gunars vergleichen. Denn "das Böse) kann keinen Gesichtsausdruck haben.
> Wie die jungen Söhne von Helaman, sind wir von Kindheit belehrt, wir werden als des Herrn Missionare, die Wahrheit bringen der Welt.
Wir sollten für unseren heldenhaften "Sohn Helamans" sammeln und ein schickes T-Shirt schicken (ürbigens bezeichnet wie jetzt der militaristisch-aggressive Moment bei ihm durchbricht ... vorwärts und unverdrossen ... in HLT-Solidarität ... ):
T-Shirt hier z.B. einzusehen, eben "Mamas Jungs. Die pubertären Krieger Helamans.":
http://www.1on1.net/1valor/imagehtm/smb.htm
Oder alternativ dieses schicke T-Shirt:
http://www.1on1.net/1valor/imagehtm/sif.htm
> Ich bin ein Kind von Gott, der mich zur Welt geschickt, und hier mit einem ird´schen Heim und Eltern mich beglückt; Ich bin ein Kind von Gott, und hab´ ein hohes Ziel, O helft mir doch in dieser Welt von ihm zu lernen viel; Ich bin ein Kind von Gott, viel Segen wartet mein, denn wenn ich Gottes Willen tu´ werd´ ich einst bei ihm sein; Führet, leitet und begleitet, daà den Weg ich find, lehrt mich alles das zu tun, was mich zu ihm einst bringt.
Ãhhhhhh ... hab schon viel erlebt, aber das einer ein PV-Lied intoniert ... total meschugge. Wie wärâs denn passenderweise noch mit:
"Ich möchte einmal auf Mission gehen, wenn ich ein Ende intelligenter ... ever so sorry ... gröÃer bin ..."
> Ich weiÃ, daà ich der Wahrheit folge !!! Im Namen Jesu Christi. Amen
Total ... Besser beschrieben bei Eric Hoffer:
"Der Glaube an eine heilige Sache ist in beträchtlichem Ausmaà Ersatz für verlorenes Selbstvertrauen. Je weniger Vollkommenheit ein Mensch für seine Person in Anspruch nehmen kann, desto eher ist er bereit, alle Vollkommenheit auf sein Volk, seine Religion, seine Rasse oder seine heilige Sache zu häufen. Die glühende Ãberzeugung, daà wir anderen gegenüber eine heilige Verpflichtung hätten, ist häufig nur der rettende Strohhalm für das versinkende Ich. ... Es kann keinen Zweifel geben, daà wir sehr viel an Selbstachtung gewinnen, wenn wir ein selbstloses gegen ein selbstsüchtiges Leben einhandeln. Die Eitelkeit der Selbstlosen, selbst jener, die äuÃerste Demut üben, ist grenzenlos. Eines der mächtigsten Zugmittel einer Massenbewegung ist das Angebot eines Ersatzes für individuelle Hoffnung." (Der Fanatiker. Eine Pathologie des Parteigängers," Frankfurt a. M., 1999, S. 25f.)
Einen gröÃeren Raum überlässt Hoffer dem Thema der "Doktrin", der Lehre, und der "einen und einzigen Wahrheit":
"Die Bereitschaft zur Selbstaufopferung hängt eng zusammen mit einer Unaufgeschlossenheit gegenüber der Wirklichkeit des Lebens. Wer aus eigener Erfahrung Schlüsse ziehen kann, ist der Idee des Märtyrertums nicht gewogen. Denn die Selbstaufopferung ist ein unvernünftiger Akt. Sie kann nicht das Endprodukt eines langen Prozesses des Versuchens und Nachdenkens sein. Alle Massenbewegungen sind daher bemüht, einen Schleier, der selbst von Tatsachen nicht durchdrungen werden kann, zwischen ihre Anhängerschaft und die Wirklichkeit des Lebens zu bringen.
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Die Tatsachen, auf denen der Fanatiker (engl. true believer) seine Schlüsse aufbaut, dürfen nicht seiner eigenen Beobachtung und Erfahrung zu verdanken sein, sondern er muà sie der »Heiligen Schrift« entnehmen. »So fest sollen wir uns an das Wort halten, das uns die Schrift offenbart, daà ich, wenn alle Engel des Himmels zu mir herabstiegen, um mir anderes zu sagen, meine Augen schlieÃen und meine Ohren verstopfen würde - sie verdienen weder gesehen noch gehört zu werden.« (Luther, Tischreden Nr. 168. Zitiert von Funck-Brentano, Frantz: Luther, London, 1939, S.237f.) Sich auf das Zeugnis der Sinne und des Verstandes zu verlassen ist Häresie und Verrat. Die Einsicht, wieviel Unglauben nötig ist, um Glauben nötig zu machen, ist erschreckend.
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Die Fähigkeit des Fanatikers (engl. true believer), seine Augen zu verschlieÃen und seine Ohren zu verstopfen gegenüber Tatsachen, die es nicht verdienen, daà man sie ansieht oder anhört, ist ihm eine Quelle unerreichter Kraft und Standhaftigkeit. Er läÃt sich durch Gefahren nicht schrecken, von Hindernissen nicht entmutigen, von Widersprüchen nicht irremachen; denn er leugnet ihre Existenz.
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Die Wirksamkeit einer Doktrin kommt nicht aus ihrem Inhalt, sondern aus ihrer GewiÃheit. Keine Doktrin, so tief und sublim sie auch sein mag, kann wirksam werden, solange sie nicht als Verkörperung der einen und einzigen Wahrheit vorgestellt wird.
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Es ist daher einleuchtend, daà eine Doktrin geglaubt werden muà und nicht verstanden sein will, wenn sie wirksam sein soll. Absolut gewià sind wir nur da, wo wir nichts verstehen.
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Die Frommen werden immer wieder gedrängt, die absolute Wahrheit mit dem Herzen zu suchen - aber nicht mit dem Verstand. »Es ist das Herz, das Gott erkennt, nicht die Vernunft.« (Pascal, Pensées, o.O., o.S.). Als Rudolf Hess 1934 die gesamte nationalsozialistische Partei vereidigte, ermahnte er seine Zuhörer: »Sucht Adolf Hitler nicht mit eurem Verstand, ihr alle werdet ihn mit der Kraft eures Herzens finden.« (Heiden, Konrad: Der Fuehrer, Boston, 1944, S.758). (Hoffer, S.99ff.)Cheers, James