Beitrag 2 von 10 zum Thema Kampf der Geschlechter und das WdW |
Seite erstellt am 19.3.24 um 2:03 Uhr |
Verfasser: James Datum: Dienstag, den 5. März 2002, um 6:04 Uhr Betrifft: Arme Emma
Elvira schrieb u.a.:
>Dass Emma Smith sich immer über den Dreck geärgert hat, den die Tabakkauer hinterlieÃen wuÃte ich, aber wie in das WdW das Verbot von Tee und Kaffee kam, lernte ich aus: Mormon Enigma, S.47
Schon durch mit dem Buch? War für mich eins der wichtigsten Bücher in meinem Leben. Ein echter Augen- und Hirnöffner. Ein Meisterwerk, hat mich sehr berührt. Lernte Emma Smith gegenüber einen nie bekannten Respekt zu haben (da dieser nie in der Kirche, aus verständlichen Gründen (aus HLT Sicht), ernsthaft und in der Tiefe gelehrt wird), und Joseph Smith weniger Respekt gegenüber zu haben. Endresultat: Arme Emma. Es hat insb. die Nauvooperiode der Kirchengeschichte in ein neues Licht gestellt. Deine Zeilen erinnern mich daran während einer Tagung der Mormon History Association (Salt Lake City) mit den Autorinnen Linda King-Newell und Valeen Tippetts-Avery bis tief in die Nacht über ihr Buch und dessen Implikationen und Konsequenzen gequatscht zu haben (im Hotelzimmer von Jan Shipps, inkl. Leonard Arrington, D. Michael Quinn, Richard Bushman, Glen Leonard, Lavina Fielding Anderson ... you name them ...). Es zerrià mir das Herz von den Ladies hören zu müssen, daà sie (Linda und Valeen) als Resultat ihres Buches für eine Zeit Rede- bzw. Betverbot in ihren Gemeinden bzw. Pfählen bekamen. Geschichte die nicht sein darf ... hat nicht zu haben.
>So war das damals mit den Offenbarungen, jeder durfte irgendwie mitmachen!
Nicht viel anders ist ja die FHV entstanden, als Gegenreaktion der Frauen, insb. Emma, auf die Freimaurerarbeit der Mormonenmänner, Einführung der Tempelarbeit und der Lügen und Aktionen von Joseph Smith betreffs der Polygamie (insb. der Lügen von Smith gegenüber seiner eigenen Frau. Smith hat es verstanden schnell zu reagieren (wie immer) und Emmas Aktivitäten zu kanalisieren und kontrollieren (lies: zu manipulieren). Letztendlich hat arme Emma sich zum Affen (Ãffin) gemacht, da es ja ein Hauptmotiv der Einrichtung der ersten FHV war, den guten Ruf ihre Mannes (ho, ho, ha, ha, hi, hi, rolling on the floor laughing my ass off ...) und die "verleumderischen" Geschichten und den Klatsch über ihren Mann (Frauenbeziehungen, Vielehe etc.) entgegenzutreten. Was sie nicht wuÃte war ja, daà unter ihrer Zuhörerschaft und ihren ersten "Führungskräften" bereits polygame Ehefrauen von Joseph Smith waren ... und sie nichts davon wuÃte. Arme Emma.
HLT Geschichte: Spannend, amüsant und ernüchternd. Selektiv betrachtet und gelehrt: den Glauben fördernd.
Cheers, James
PS: Amüsant natürlich auch die Story, wo Emma trotz Wort der Weisheist neu angekommen HLT einen Tee (die Frau hatte eben einen guten und erlesenen Geschmack) serviert und mit ihnen schlürfen will, die Gäste deshalb "abfallen."