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Seite erstellt am 28.3.24 um 20:13 Uhr
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Verfasser: Renate
Datum: Sonntag, den 24. Februar 2002, um 9:06 Uhr
Betrifft: Nicht den Mut verlieren

Hallo Cymru,

>Manchmal denke ich, ob es nicht doch toll waere im Tempel zu heiraten, was ja eigentlich total wiederspruechlich ist.

Ich finde das überhaupt nicht widersprüchlich. Es ist eigentlich nur die Sehnsucht nach einer ganz besonderen Zeremonie für ein ganz besonders wichtiges Ereignis. Und da du jahrelang der festen Überzeugung warst, dass im Tempel heilige Handlungen vollzogen werden, die weit über dieses Leben hinausreichen, ist sehr verständlich, wenn du auch jetzt noch diesen Wunsch hast.

Doch ich kann dir versichern, so toll, wie du es dir vorstellst, ist eine Tempelhochzeit sicher nicht. Jeder kann seine Hochzeit so gestalten wie er es sich vorstellt und erträumt. Und ganz bestimmt viel persönlicher und romantischer als sie im Tempel jemals sein kann.;-) Dazu kommt, dass bei einer Tempelhochzeit nur diejenigen deiner Verwandten und Freunde dabei sein dürfen, die getauft und würdig für den Tempel sind. Alle anderen müssten draussen bleiben. Das wäre doch schon mal ein Grund, diese Art der Eheschließung nicht unbedingt als ideale Feierlichkeit zu betrachten.;-)

>Vielleicht ist noch immer der von den Mo’s erweckte Wunsch. Der Wunsch danach, fuer immer mit seinen Partner zusammen sein zu koennen. Wer weiss wie es wirklich spaeter mal ist, aber das kann ja jetzt noch keiner wissen.

Diese Zweifel sind auch völlig normal. "Was wäre wenn doch ..." Dem kannst du nur entgegenwirken wenn du die Fakten kennenlernst, die eindeutig beweisen, dass diese Kirche nicht das ist, was sie zu sein vorgibt. Doch ich verstehe auch, wenn du dich zur Zeit noch nicht damit beschäftigen willst. Eines Tages wirst du es wollen, nimm dir also Zeit.

Ausserdem, wenn man jemanden liebt, hat man Angst diese Liebe wieder zu verlieren und so ein schönes Ritual, durch das einem "versprochen" wird, dass man für alle Ewigkeit aneinander gebunden wird, gibt einem scheinbar ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit. Man glaubt es sei eine zusätzliche Versicherung, dass man das, was man festhalten will, nie mehr verlieren kann.

Es ist aber gleichzeitig auch nur eine Illusion, eben ein Gefühl, ein Wunschdenken, mehr nicht. Auch ein HLT kann dir nicht versprechen, dass es diese Ewigkeit einer gemeinsamen Partnerschaft tatsächlich geben wird. Falls er das doch tut, dann lügt er! Viel wichtiger - finde ich - ist es, so eine Zermonie dazu zu verwenden um diesen besonderen Tag im Leben für sich persönlich eine wichtige Bedeutung zu geben. Ein Versprechen für das Leben, nicht darüber hinaus. Denn was dann sein wird weiss niemand!

Wenn du dich näher mit einigen wenigen Details der mormonischen Geschichte beschäftigen würdest, könntest du schon mal erkennen, dass es Beweise gibt, die dir zeigen, dass diese Kirche nicht die wahre Kirche Gottes ist. Logischerweise ist dann auch das Tempelritual, für eine eventuelle ewige Partnerschaft - falls es sie geben sollte - genau so unwichtig.

Und wenn wir jetzt davon ausgehen, dass es dieses ewige Leben gibt, denkst du nicht, dass ein gerechter liebender Gott dann alle Menschen, die sich lieben, zusammen sein lässt? Egal welcher Glaubensgemeinschaft sie angehört haben?

>Ich finde mich selber ziemlich krank wenn ich sowas denke.Die haben es echt drauf die Leute in ihrem Denken total zu beeinflussen und ich weiss,dass ich sicherlich da noch eine ganze Weile dran zu knabbern habe.

Ja, das ist leider die Realität. Doch je mehr du die Manipulation dahinter erkennst, desto seltener werden diese "was wäre wenn doch ..." Gedanken kommen.

Vielleicht könntest du, falls du es noch nicht getan hast, die Aussteigerberichte auf http://www.ex-mormonen.de  lesen. Das könnte schon etwas helfen. Auch diese Seite http://www.mormonismus-online.de/  hat vielleicht das eine oder andere interessante Thema für dich. Es muss ja nicht alles auf einmal sein, das wäre auch zuviel für den Anfang.

Als ich vor vier Jahren auf diese Seite kam, habe ich mich auch ganz langsam durchgearbeitet, erst nur das gelesen, was für mich persönlich wichtig war, dann darüber nachgedacht und verglichen. Dann tauchen automatisch neue Fragen auf und man sucht weiter, bis sich ein Steinchen ins andere fügt. Eines Tages hast du dann klar und deutlich ein Bild vor dir liegen, das dir den Beweis für deine Vermutungen liefert und die Zusammenhänge klar erkennen lässt. Doch das kostet Zeit.

Manche wollen nicht mal alles wissen, weil ihnen ihr Teilwissen schon genügt um sich von dieser Organisation lösen zu können, andere forschen weiter. Das ist ganz verschieden und individuell. Niemand schreibt dir mehr vor, wie du vorzugehen hast, auf welche Weise du dich an die Tatsachen heran arbeiten sollst. Wieviel und was du wissen willst, bleibt ganz dir überlassen.

Doch eines ist klar, Wissen gibt Sicherheit. Glauben ist eine Illusion. Illusionen sind Täuschungen.

Deshalb sollst du auch nicht uns hier glauben, sondern es selbst herausfinden. Wir können dir nur Anregungen, Tipps und Unterstützung geben. Vor allem das Wissen, dass du nicht allein mit deinen Ängsten, Fragen und Zweifeln bist. Fast alle hier, haben das auf ähnliche Weise, genau so durchgemacht.;-)

Viel Glück!

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