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zum Thema Salt Lake City’s lesbian / gay community welcomes the world.
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der Beitrag:
Verfasser: Gunar
Datum: Montag, den 18. Februar 2002, um 0:43 Uhr
Betrifft: Salt Lake City’s lesbian / gay community welcomes the world.

Kölner Stadt-Anzeiger
18.02.02

Heiße Jungs in Germany

VON FRANK NÄGELE

Dem Kongress-Zentrum gegenüber, mitten im olympischen Herzen der Stadt, weht fröhlich eine Regenbogenfahne. Für den, der ihre internationale Bedeutung nicht kennt, steht darunter auf einem Plakat geschrieben: „Salt Lake City’s lesbian / gay community welcomes the world.“ Zu Deutsch: Die Lesben und Schwulen der Olympiastadt heißen die Welt willkommen.

In solch unmittelbarer Nähe zum Mormonenzentrum überrascht dieser Gruß doch ein wenig. Zur bunten Flagge gehört ein geräumiges Büro, in dem John und Laura sitzen und Interessen vertreten, die in Salt Lake City naturgemäß ein wenig unterrepräsentiert sind. In Utah dürfen gleichgeschlechtliche Paare kein Kind adoptieren. In Utah wird die Verabschiedung des „Hate Crime Bill“ verhindert, das Gewaltverbrechen an Minderheiten wie Farbigen oder Homosexuellen besonders hart unter Strafe stellt. Dennoch leben in diesem religiös dominierten Staat besonders viele Schwule und Lesben. „Der Prozentsatz ist höher als in San Francisco“, meint Laura, die aus Texas in den Nordwesten der USA gezogen ist. Das wäre nicht so, wenn sie da offenen Repressalien ausgesetzt wäre. „Wir können hier gut leben“, sagt John, ein hagerer, freundlicher Mittvierziger, der seit 22 Jahren an der Universität von Ogden arbeitet. Er erklärt, warum: „Die Mormonen lehnen uns ab und wünschen uns fort, aber sie lassen uns in Ruhe und tun so, als nähmen sie uns nicht wahr, weil: Nach ihrem Weltbild dürfte es uns ja gar nicht geben.“ Aber sie geben sich beharrlich und kümmern sich um junge Menschen mit Angst vor dem Coming-out. „Ein Drittel aller Selbstmorde bei Jugendlichen geschieht deshalb“, sagt Laura.

In Europa waren beide noch nie. Sie kennen den Ruf von Städten wie Amsterdam, Berlin oder Köln, wo ihre Gemeinschaft eine respektierte Gesellschaftsgruppe ist. Laura, Anfang 30, reist bald nach Wiesbaden, „ich werde da meine Patenkinder besuchen.“ John will auch kommen - irgendwann, wenn Beruf, Engagement und Geld es zulassen. „Ich habe gehört“, sagt er und lacht in sich hinein, „dass in Deutschland die heißesten Männer der Welt leben.“

http://www.ksta.de/artikel.jsp?id=1013789842360

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