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Beitrag 63 von 81
zum Thema Zeitungsartikel über die Mormonen
Seite erstellt am 29.3.24 um 11:58 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Alex
Datum: Freitag, den 15. Februar 2002, um 12:48 Uhr
Betrifft: Spiegel-online vom 15.02.02

"UTAH JAZZ"

Don’t mess with Mormons

Die tägliche SPIEGEL-ONLINE-Kolumne von den Olympischen Spielen in Salt Lake City. Heute: Warum man es besser lassen sollte, über die im US-Bundesstaat Utah herrschende Religionsgemeinschaft herzuziehen.
 
AFP/DPA
Salt Lake City - Diesen Valentinstag wird Woody Paige so schnell nicht vergessen. Um die tausend E-Mails fand der Kolumnist der "Denver Post" plötzlich in seinem digitalen Briefkasten vor. Die wenigsten allerdings waren freundlichen Inhalts. Und dafür hatte Paige auch alles getan, denn er hatte sich mit den Mormonen angelegt.
Natürlich kommt kein Reporter bei diesen "Molympics" an einem Artikel über die dominierende Glaubensgemeinschaft Utahs vorbei. Der alt gediente Paige entschied sich für die schlichte Variante, vorhandene Klischees zu bedienen, und versicherte seine Leser im benachbarten Bundesstaat der Vorzüge ihrer Heimat: "In Colorado zwingen dich die Leute nicht, an jeder Ecke eine Religionsbroschüre einzustecken. Auch müssen wir keine Salamander oder Möwen anbeten oder die drei Cousinen unserer Mutter heiraten."

Geigt dem Ketzer aus Denver die Meinung!

Die abfälligen Zeitungszeilen verbreitete ein lokaler Radiosender Salt Lake Citys und forderte seine Hörer auf, dem Ketzer aus Denver anständig die Meinung zu geigen. Mit dem hier notorisch-missionarischem Eifer kamen die angefixten Mormonen diesem Auftrag aus dem Äther nach und ließen es E-Mails auf Page hinabregnen.
Von den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City berichtet unser Redakteur TILL SCHWERTFEGER.

Angesichts der ihn überrollenden Postlawine kroch Paige dann doch zu Kreuze. "Alles ist großartig hier. Es sind die größten Spiele aller Zeiten", sang der Bekehrte gegenüber der "Salt Lake City Tribune", die - nebenbei bemerkt - demselben Medienhaus wie die "Denver Post" gehört. Um Erlass seiner Sünden bittend, phantasierte Paige dann auch kräftig weiter: "Ich liebe Utah, und ich habe das Buch der Mormonen schon zweimal im Hotel gelesen. Und wenn Sie mich kennen würden, wüssten Sie, was für ein feiner Kerl ich bin."

Beruhigend, dass die Mormonen von Salt Lake City offenbar nur die Zeitungen ihres Nachbarstaates lesen. Sonst hätten alle Verlagshäuser dieser Welt wohl ein ungleich größeres Problem als seinerzeit den fiesen "I Love You"-Virus. Beten sie mit Woody Paige und mir, dass uns künftig Mormo-Spam-Attacken erspart bleiben.

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