Beitrag 19 von 34 zum Thema LaÃt uns gemeinsam gegen die Kirche kämpfen |
Seite erstellt am 28.3.24 um 15:57 Uhr |
Verfasser: Ralf Datum: Dienstag, den 5. Dezember 2000, um 12:19 Uhr Betrifft: Finanzen
Rechne mal nach:
Bei 50 Mio Einnahmen im Jahr hätte die Kirche - wenn jeder Zehntenzahler im Durchschnitt DM 3.000 zahlt - 16.600 Vollzehntenzahler in Deutschland. Da nur ca. 15% der Mitglieder den vollen Zehnten zahlen hätten wir rd. 120.000 Mormonen in Deutschland.
Bitte erst rechnen und nachdenken, bevor Du polemische Argumente und Pauschalverdächtigungen in die Runde wirfst.
Zahlen aus Deutschland wirst Du nicht zu sehen bekommen. Es gibt keine offiziellen Veröffentlichungen - weder in Deutschland noch in Salt Lake. Alle Zahlen, die Du erhälst, sind Schätzungen und Vermututngen. Die neuesten Zahlen findest Du unten nebst Quellenangabe:
Gruss,
Ralf
wenn auch verspaetet (EXMO liegt schon vier Wochen zurueck), hier nun die
versprochene Zusammenfassung der Zahlen zu Einkuenften und Besitzstaenden
der Kirche:Die Zahlen beruhen auf Nachforschungen und Schaetzungen, die verschiedene
Autoren in den letzten Jahren vorgenommen haben. Die neuesten Zahlen
befinden sich im Buch "Mormon America" von 1999, das als Quelle fuer die
nachfolgenden Zahlen diente. Ein nicht genannter Mitarbeiter der Kirche hat
diese Zahlen nicht offiziell und direkt bestaetigt, aber gemeint, dass sie
der Wahrheit "recht nahe" kommen.Soweit nicht anders angegeben, entsprechen die Zahlen dem Stand 1997. Alle
Werte in US-Dollar (1$ = ca. DEM 2.15)Investitionen der Kirche in Aktien, Wertpapieren und Unternehmen, die von
der Kirche kontrolliert werden: 6 Mrd. USDWert der landwirtschaftlich genutzten Grundstuecke und gewerblichen
Immobilien: 5 Mrd. USDWert der Versammlungshaeuser und Tempel in den USA: 12 Mrd. USD
Wert der Versammlungshaeuser und Tempel ausserhalb der USA: 6 Mrd. USD
Wert der Schulen und sonstigen Einrichtungen: 1 Mrd. USD
Gesamtwert des Anlagevermoegens der Kirche: 25 - 30 Mrd. USD
Gesamtzehntenaufkommen pro Jahr: ca. 4.3 - 5.3 Mrd. USD
Einnahmen aus Aktien und Gewinnen: ca. 600 Mio. USD
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_________________________________Auffallend ist, dass die Generalautoritaeten zum ueberwiegenden Teil aus
der Wirtschaft (businessmen) kommen; nur eine Minderheit haben eine
geisteswissenschaftliche oder theologische Ausbildung, die man von
geistigen Fuehrern i.d.R. erwartet.Die Kirche hat zuletzt in den 50-ger Jahren den Mitgliedern Rechenschaft
ueber die Einnahmen und Ausgaben der Kirche gegeben. Seitdem N. Eldon
Tanner fuer den Finanzbereich zustaendig war, werden alle Zahlen strikt
verschwiegen - geschaetzte oder errechnete Zahlen werden weder dementiert
noch bestaetigt, allenfalls nichtssagend kommentiert. Einmal jaehrlich
waehrend der Generalkonferenz gibt die Buchpruefungsabteilung einen Bericht
ueber die Finanzen ab, der so allgemein und floskelhaft ist, dass er keinen
Informationsgehalt hat. Auch hier werden Zahlen grundsaetzlich nicht
genannt.
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_________________________________Zum Eigentum der Kirche gehoeren u.a.:
Schuleinrichtungen: BYU
Ricks College
BYU jerusalem
LDS Business College
Hunderte Seminar- und Institutsgebaeude
Offentliche Schulen auf Fidschi und Samoa
52%-iger Anteil an der Kaufhauskette ZCMI
Einrichtungen und Gebaeude der Genealogischen Gesellschafteine Versicherungsgesellschaft (Beneficial Life) mit einem Bilanzwert von
1,6 Mrd. USD und Versicherungen im Wert
von 16 Mrd. USDdie Radiosenderkette KSL im Wert von 172 Mio. USD
die Mediengruppe "Bonneville" mit
15 Radiostationen
2 Fernsehsendern
Tageszeitung "Deseret News" mit 65.000 Auflage
33 Deseret Book Stores (Buchhandlungen)Hotel Temple Square Company (Grundstuecksverwaltung) Wert 137 Mio. USD
Zions Securities
Land und Buerogebaeude in Kalifornien, Floria und Arizona
24.000 Acres (ca. 9.800 Hektar) Land in Jackson County, Missouri
Hawaiian Reserve (verwaltet Kirchenbesitz auf Hawaii), dazu gehoeren:
Polynesian Cultural Center (Eingeborenen-Disneyland)
BYU Hawaii
Hawaii Resources Inc. mit folgenden Einrichtungen:
Einkaufszentrum
Geschaeftshaeuser
Wohnhaeuser
Strom-/Wasser-/Gasversorgung des Ortes Laie
Die Kirche gibt im Jahr rd. 1 Mrd. USD auf Hawaii aus und gehoert zu den
grossen Wirtschaftsfaktoren der Inseln.150 landwirtschaftliche und Viehzuchtbetriebe mit einer Gesamtflaeche von
9 Mio. Acres (ca 3,65 Mio Hektar)
Die Gesamtflaeche entspricht etwa der Groesse des Bundesstaats Delaware
von diesen Betrieben arbeiten ca. 100 im Wohlfahrtssystem
50 Betriebe sind gewinnorientiert
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_________________________________Von 1984 - 1997 hat die Kirche 30.7 Mio USD an Nicht-LDS-Organisationen als
humanitaere Hilfe gespendet.
Zum Vergleich: Die in den USA etwa gleichgrosse Evangelican Lutheran Church
hat 1997 allein 15.44 Mio USD gespendet.Das neue Versammlungsgebaeude in Salt Lake hat rd. 220 Mio. USD gekostet;
das sind fast eine halbe Milliarde DEM.
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_________________________________Gordon B. Hinkley hat vor einiger Zeit festgestellt: "Church assets are
revenue consuming, not revenue producing". (Das Anlagevermoegen der Kirche
kostet Geld, bringt aber keines ein.)
Kurzfristig gesehen hat er damit sicherlich recht, doch jedes neue
Kirchengebaeude und jeder Tempel praegen die Meinung der Leute und bringen
mittel- und langfristig neue Mitglieder (und damit Zehntenzahler) in die
Kirche.
Gerade in kleinen Gemeinden ist der Geldmangel akut spuerbar. Das Budget,
das aufgrund der Anwesenheit in der Abendmahlsversammlung zugeteilt wird,
reicht meistens nicht, um alle Programme mit genuegenden und guten
Materialien durchzufuehren. Gerade in der Kinder- und Jugendarbeit muessen
PV- und JD/JM-Leiter immer wieder Material aus eigenen Mitteln
kaufen/beisteuern, um Programme durchzufuehren. Angesichts des Reichtums,
der nach aussen zur Schau gestellt wird, eine traurige Situation.
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_________________________________Die Kirche hat sich in den letzten Jahren von vielen Unternehmen getrennt,
die ueber lange Zeit in ihrem Besitz waren. Die hohe Zahl an Unternehmen in
Kirchenbesitz war historisch gewachsen: Als Utah besiedelt wurde gab es nur
die Kirche, die ueber ausreichende Mittel verfuegte, um eine lokale
Wirtschaft aufzubauen. Aus der Gruenderzeit sind viele Unternehmen
entstanden, die bis vor kurzem im Besitz der Kirche waren.
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_________________________________So, genug der Zahlen.
Es ist leicht erkennbar, dass die Kirche mehr ist als das Gemeindchen vor
Ort, sondern eine geballte und maechtige Wirtschaftsmacht, die sich nicht
scheut, ihre Macht - wenn sie moralische Gruende dafuer entdecken kann (man
denke an die Gleichstellungsbestrebungen der Homosexuellen-Ehe in Alaska
und Kalifornien) - auch einzusetzen.Liebe Gruesse,
Ralf
PS: Wenn ihr wissen wollt, wie die LDS ihre Religion vermarkten (80% Kitsch
und auf RTL-Niveau), lasst Euch in den Verteiler der Deseret Book
Werbebriefe aufnehmen (geht ueber deren Webseite). Dreimal im Jahr erhaltet
Ihr dann einen dicken Brief mit LDS-Werbung. Das ist Realsatire pur.