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zum Thema Mormonen, Moneten & Moral
Seite erstellt am 19.4.24 um 15:13 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Donnerstag, den 14. Februar 2002, um 6:20 Uhr
Betrifft: Mormonen, Moneten & Moral

Basler Zeitung Online vom 14.02.2002. Ach, da werden Erinnerungen wach ...

"Mormonen, Money und Moral: Eine Erfolgsstory
  
Mormonen sind nicht nur erfolgreiche Missionare. Sie haben auch als Geschäftsleute ein goldenes Händchen. Leuchtendes Beispiel: Der Hotelriese «Marriott International», Nummer 1 in der Hotelbranche, ist sicher und erfolgreicher denn je in Mormonen-Hand.
...

Laut «Hoover’s Online», dem amerikanischen Wirtschaftsinformationsdienst, weltweit die Nummer 1 der Hotelbranche. Hinter dem Label Marriott steht nämlich nicht nur die gleichnamige Hotelkette, sondern ein weit verzweigtes Netz von rund 2500 Häusern 19 verschiedener Marken. Und obwohl hauptsächlich in den USA aktiv, gewinnt der Riese auch in 64 weiteren Ländern Jahr für Jahr Terrain.
...

«Marriott International» ist in den letzten Jahrzehnten nicht nur rasant expandiert. Imposant gestiegen ist auch die Zahl der Auszeichnungen: Der «American Customer Service Index» ernannte das Imperium letzten Mai zum «Unternehmen, das Konsumenten am besten zufrieden stellt». Die US Wirtschaftszeitschrift «Fortune» erkor es kürzlich zum fünften Mal nacheinander zu einem der «100 besten Arbeitsplätze» und zum vierten Mal hintereinander zu einem der «50 Top-Unternehmen für Minderheiten». «Catalyst» schliesslich, eine angesehene US-Frauenforschungsorganisation, ehrte «Marriott International» eben für seine konsequente Frauenförderung auf Führungsebene.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Auf Gewerkschaftsseite gilt das Mormonen-Imperium als nicht eben kooperativ. In San Francisco feilschen Unternehmensvertreter und die örtliche Sektion der «Gewerkschaft der Hotel- und Gaststättenbeschäftigten» bereits geschlagene fünf Jahre um das Recht der Arbeitnehmer, sich von der Gewerkschaft vertreten zu lassen. «Zumindest verhandeln wir derzeit wieder», meint Gewerkschaftssprecherin Adelaide Chen gegenüber der BaZ.
Auch wegen seiner Geschäftsmoral bekam der Hotel-Herkules Ende 2000 öffentlich Schelte. Medien wie der katholische «World Watch» mäkelten, sogar das «von einigen prominenten Mormonen» geführte «Marriott International» offeriere seinen Hotelgästen sündige Pornofilme aufs Zimmer. Marriott selber hat sich eine öffentliche Antwort auf derlei Kritik stets tapfer verkniffen. Denn zwar gelten die Mormonen als prüde und suchtresistent. Doch die erfolgreiche Präsenz ihrer Herbergen in Las Vegas oder am New Yorker Broadway belegt: Geschäft ist Geschäft und Moral ist Moral! Freut sich Chris im «Freedom Network», einer Website zum Thema Menschenrechte und Freiheit: «Die Mormonen sind ja gegen das Rauchen und Trinken, aber in einem Marriott-Hotel kannst du beides! Du kannst sogar Sex mit deinem Liebsten haben, selbst wenn er gleichen Geschlechts ist. Die Mormonen sind eben moralisch und tolerant!»

Von Rita Schwarzer, Miami"

Quelle: 

http://www.baz.ch/heute/index.cfm?ressort=Vermischtes&categoryID=4D2D4C4A-AAC3-4C65-AE4F6ECAB212D71B&ObjectID=450DB3C6-65FB-45E5-8147E297590B20DD

Welche Erinnerungen? Vor 14 Jahren besuchte ich ein Mormon History Association Symposion in den USA (Salt Lake City), anschließend ein Sunstone Symposion in San Francisco. Übernachtet im SF Marriott Hotel, Sonderrabatt für Symposion Teilnehmer. Also eingecheckt, Freitag erste phantastische Vorträge gehört (u.a. HLT David Burgers Vortrag über die historische Entwicklung des HLT-Endowments und Parallelen mit dem Freimaurertum ... ein absoluter Augen- bzw. Gehirnöffner; oder den Vortrag von HLT Carol Lynn Pearson über ihre Ehe mit ihrem homosexuellen Ehemann (wie Carol ihn heiratet, trotz beider Wissen um die "früheren Neigungen" ihres Mannes, sie glaubt ihn durch die Ehe und ihre Liebe zu "kurieren", dies scheitert, sie sich scheiden lassen, er dann an stirbt und sie ihn "zu Tode pflegt." Beeindruckend, emotional sie zu erleben. (Beschrieben z.B. sogar in deutscher Sprache (!) in: Carol Lynn Pearson, Good-bye, I love you, 1987, München. Leider schon lange nicht mehr im Druck, schwer zu kriegen. Ebenso das Folgebuch: Ich bin den Weg allein gegangen, 1994, 8.Aufl., Bergisch Gladbach), mit anschließender Diskussion über Kirche, Homosexualität und AIDS. Meine Augen und Hirn öffneten sich noch mehr. Das vor mir 4 ältere Ladies entsetzt wegen solchem "Drecks" aufstanden und den Saal verließen (wie ich aus ihren Gesprächen vorher hören konnten, allesamt FHV-Gemeindepräsidentinnen aus Kalifornien), machte mich noch nachdenklicher ... so konnte ich jedenfalls ab dann besser nach vorne sehen.
Jedenfalls nach großen "geistigen Erlebnissen", erhellenden anschließenden Diskussion bis um ca. 2 Uhr früh ... ging es aufs Zimmer. Bettfertig gemacht, dabei den Fernseher angemacht um Nachrichten zu sehen ... was ist los in der Welt ... zappe um einen Nachrichtensender zu finden ... gerade dabei mir die Zähne zu putzen ... flimmert plötzlich ein kopulierendes Pärchen über den Bildschirm. Nun öffnen sich meine Augen noch mehr ... meine Kinnlade ging runter ... die Zahnpasta landete auf dem Teppich ... zum ersten Mal in meinem Leben in einem HLT-Hotel, Buch Mormon hinter mir auf dem Nachtisch (wie bei manchen anderen Hotels die Gideonbibel) ... und auf dem Bildschirm ... Porno. Ähhhhhhh ...? Ich dachte ich war im falschen Film ... buchstäblich. Bis ich zur Fernbedienung kam ... Kinnlade wieder hoch, auf Zahnbürste gebissen, rum ums Bett zur Fernbedienung ... war das Bild plötzlich weg (ca. nach 5-10 Sekunden) mit dem Hinweis: Wenn ich weiterschauen möchte müßte ich runde $ 10 zahlen. Tja ... denke ich habe selten so viel innerhalb von 24 Stunden über Mormonen, Moneten und Moral gelernt.

Am gleichen Morgen haben ich mich noch an der Rezeption über den Porno beschwert. Das waren noch Zeiten.

Ach ja, den Zahnpastafleck auf dem Teppich habe ich dann noch weggewischt, ging schwer. Nicht das die Aufräumfrauen später gedacht hätten ...

Cheers, James

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