Beitrag 55 von 81 zum Thema Zeitungsartikel über die Mormonen |
Seite erstellt am 26.4.24 um 0:40 Uhr |
Verfasser: James Datum: Dienstag, den 12. Februar 2002, um 11:44 Uhr Betrifft: Joseph der Wissenschaftler
Aus der Ostsee-Zeitung: "Den Gründer der Kirche, Joseph Smith, verehren wir auch, aber nicht als Heiligen sondern eher wie einen Wissenschaftler.
Wissenschaftler?
"Weit weg vom Salzsee
Mormonen missionieren in Rostock
Stadtmitte (OZ) Salt Lake City ist in aller Munde. Olympische Winterspiele. Der beste Schnee der Welt. Und die Mormonen - das sind Stichworte, die jetzt allenthalben mit der Stadt im US-Staat Utah verbunden werden. Die Gemeinde der Mormonen gibt es auch in Rostock: "Etwa 70 Mitglieder gehören ihr an", sagt Ben Burgoyne. Er ist einer von sechs Missionaren aus den USA, die zur Zeit in Rostock wohnen.
Gemeinsam mit seinem Glaubensbruder Shawn Lambert sucht er in der Hansestadt Kontakt zu den Menschen, um von eigenen Glaubenserlebnissen zu erzählen und auf ihre Kirche aufmerksam zu machen. "Wir gehören keiner Sekte an", sagt Shawn auf ein häufig geäuÃertes Vorurteil. Die Mormonen würden zur Kirche Jesu Christi gehören, die Bibel wäre Grundlage des Glaubens. "Den Gründer der Kirche, Joseph Smith, verehren wir auch, aber nicht als Heiligen sondern eher wie einen Wissenschaftler." Ebenso seine Schrift "Das Buch Mormon", von dem die Missionare in Gesprächen erzählen.
"Sekte ist das falsche Wort für die Mormonen", sagt Dr. Matthias Kleiminger, Landessuperindendent des Kirchenkreises Rostock. Aufgrund der geheimen Tempelrituale und der inhaltlichen Veränderung von Begriffen, die aus der Bibel übernomen wurden, würde er sie aber nicht zum weiten Spektrum des ökumenischen Christentums zählen. Vielmehr sei der Mormonismus als eine im 19. Jahrhundert gegründete amerikanische Religion zu bewerten.
Das Leben der Missionare ist streng auf die Aufgabe ihres zweijährigen Aufenthaltes in Deutschland ausgerichtet: zu missionieren. Dem ordnen Shawn und Ben ihren Tagesablauf unter. Von 7.30 bis 22 Uhr sind sie fast täglich unterwegs. Urlaub gibt es nicht, nur einen freien Tag pro Woche. Den nutzen sie, um ihre Hemden zu waschen und zu bügeln und Anzüge und Kravatten zu pflegen - das tägliche Outfit.
Auch auf Alkohol, Kaffee, Fernsehen und Radio verzichten sie gern. Aber jetzt zu den Olympischen Spielen gibtâs eine Ausnahmegenehmigung: Fernsehen ist erlaubt, bei Freunden und Bekannten. N. V."
Quelle:
http://www.ostsee-zeitung.de/rs/start_112675_388973.html