Das Exmo-Diskussionsforum

Letzter Beitrag von 4 Beiträgen.
Seite erstellt am 28.3.24 um 12:50 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Erwin
Datum: Montag, den 15. September 2014, um 0:00 Uhr
Betrifft: Auge um Auge, Zahn um Zahn

> Er handelt wie ein Kind, dass sich die Hände vor die Augen hält und meint es sei unsichtbar.

Das schon. Aber immerhin. Mental scheint sich das etablierte Christentum ja allmählich vom AT zu veraschieden. Selbst in einem katholischen Krankenhaus, in dem ich letztes Jahr war, weil ich mir nach der Sauferei in den 1. Mai den Arm gebrochen hatte, fand ich im Kleiderspind nur das NT, das dort als Exemplar in einem besonderen Fach / Halterung dem Patienten zur Verfügung gestanden hatte.

Allerdings fand ich keine Zeit, im NT zu lesen, da ich mich bereits am nächsten Tag nach der Not-OP  in meine Klamotten gezwängt hatte und das Krankenhaus verließ.  Das Frühstück war an dem Tag übrigens zum Kotzen: Filterkaffee (kotz), Brötchen mit Wurstaufschnittt oder Marmelade (kotz), und alles unter dem Eindruck, dass der Pfleger kurz vorher einem anderen Jammerlappen den Arsch abgewischt hatte.  Das "Mittagessen" habe ich dann noch kurz heruntergewürgt, zumindest das  katholische Mini-Oma-Rentner-Christen-Gulag-Hähnchenschnitzel  (mit wahrscheinlich nicht mehr als 50 Kalorien), den Gemüse-Scheißrest aber nicht.

Was das AT usw. anbelangt, und all die perversen Strafen und die Unterordnung in Bezug auf Gott: alles nonsense. Vielleicht ist das ganze Christentum pervertiert, und ich denke, die Anfänge dafür lagen im alten Rom, nachdem das Christentum zur Staatsreligion wurde. In einem korrumpierten und dekadenten Gefüge, dem kulturellen Niedergang geweiht,  wie im Rom der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends, konnte sich das Christentum doch überhaupt nicht im Sinne der wahren Lehre entwickeln. Rom war eine brutale, expandierende, versklavende  und menschenverachtende Kultur gewesen, und was sie charakterisierte, war eine Art kollektives Ego, eine Art pervertierte Klassengesellschaft, in der z.B. auch niedere Schichten wie die Plebejer ihre Befriedigung darin fanden, in der Arena den Christen beim Sterben zuzusehen, wenn sie von Löwen zerrissen wurden. Die treibende Kraft für die Expansion Roms war das Böse. Und auf dem Acker dieses Bösen hat sich eine Religion begründet, die in der Tradition und unter Infiltration dieses Bösen die schrecklichsten Dinge volltan hat.

Deshalb bin ich nach wie vor der Meinung, dass, sofern diese (pervertierte) christliche Religion auch nur einen Cent wert ist, sie einer neuzeitllichen Revision bedurfte. Ich persönlich halte es lieber mit Christopher Nemelka, der die Bibel als ein Ãœbel ansieht, das für Morde und Kriege verantwortlich zeichnet, und der das Sühnopfer in Frage stellt. Persönlich habe ich immer dafür plädiert, dass ein Mann seine Schuld tragen muss. Den Elders gegenüber habe ich geäußerst, dass es mir unehrenhaft erschiene, diesem Jesus meine Schuld zu übertragen. Lieber würde ich Gott, an den ich glaube, vollbelastet gegenübertreten, Ich denke, ich sollte IHM wirklich als Mann gegenübertreten, und nicht als erbärmlicher Feigling, der seine Lebenschuld abschütteln will, um von Gott nicht verstoßen zu werden. Das gleiche sollte sich auch die Frau vor Augen halten, denn ich will hier in diesem Bezug  keine Männlichkeitsdomaine aufstellen.

Außerdem finde ich Christopher Nemelkas Ansichten oder behauptete Offenbarungen gut:  sie sprechen von einer "Heavenly Mother", also von einer Frau an Gottes Seite. Das entspricht auch meinem Dualitätsprinzip, an das ich glaube. Und wenn man so sehr an Gott glaubt, wie viele es vorgeben (und ich setze bei den meisten Christen keinen Cent darauf), dann muss man sich auch mal Gedanken über die Wesensart Gottes machen. Wir leben in einem aufgeklärten und großartigen Zeitalter. Ein durchschnittlicher Mensch  weiß heute mehr als die größten Gelehrten der Antike oder des Mittelalters! Das verpflichtet den gläubigen Menschen! Was Jesus auch immer war (für die Juden, und die müssen es ja immerhin wissen, war er nicht der Messias), für mich ist er nicht ganz unbedeutend, aber in meiner Beziehung zu Gott nicht ausschlaggebend. Der Lehre Jesus und seiner Jünger, dieser Sekte, der er wie Johannes der Täufer entsprang, mögen wir das Christentum zu verdanken haben. Aber es ist unvollständig und verfälscht. Und Maria Magdalena als alleinige Zeugin der  Auferstehung  in diesem  Christentum zu verleugnen, ist ein weiteres Verbrechen, das die falschen Kirchen durch fast zweitausend Jahre Schreckensherrschaft und  Konditionierung an den Gläubigen verübt haben. Amen.

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de