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Verfasser: antiflirt Datum: Montag, den 13. Mai 2013, um 10:26 Uhr Betrifft: Beide Seiten
Hallo,
für ein seriöses Referat müsstest Du Dich aber noch an aktive Mormonen wenden. Hier sind ja die ehemaligen.
Zu Deinen Fragen:
Als Mormone in Deutschland fühlt man sich ganz normal. Oder genaugenommen noch besser, als andere Menschen, da man ja das Fernziel - clestiale Herrlichkeit - im Auge hat. Spätestens aber, wenn man die Religion anzweifelt, ist das nicht mehr so lustig. In zwei Welten kann man nicht leben, entweder Mormone oder nicht. Der Glaube bestimmt das gesamte Leben. Für Aktivitäten auÃerhalb der Kirch oder gar Freundschaften bleibt auf Grund der restriktiven Termine überhaupt keine Zeit mehr. Man kann sich als Mormone im Alltag integrieren, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Als Kind durfte ich niemals an sportlichen Aktivitäten teilnehmen, die sonntags stattfanden. Damit war ich automatisch ausgegrenzt.
Die Mormonen würden sich selbst niemals als Sekte bezichnen. Sie sehen sich als einzige wahre Kirche an.
Wenn man austreten will, wird man nicht verfolgt. Aber der psychische Druck, der durch die Familie ausgeübt wird (Liebesentzug etc.) ist enorm hoch. Mormonen sind extrem intolerant. Nichtmitglieder werden als Unwissende toleriert, vom Glauben abgefallene Mormonen werden ausgeschlossen aus der Gemeinschaft. Solange man mit dem Strom schwimmt, ist alles gut. Alle haben sich lieb und helfen sich im Rahmen der erzwungenen Aktionen. Menschen, die diesen Club verlassen, sind auf sich alleine gestellt.
Ich würde an Deiner Stelle noch den Zehnten erwähnen. Alle zahlen 10 % ihrer Einkünfte. Ist doch klar, dass Aktivitäten auÃerhalb der Kirche (Parties, Alkohol, Sportclubs etc.) gestrichen sind. Der Zehnten bedeutet eine Menge Kolhle. Die soll dann auch bitte in die Kriche getragen werden.
VG
antiflirt