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Verfasser: Linny
Datum: Dienstag, den 26. Februar 2013, um 13:15 Uhr
Betrifft: Ausstieg

Ich glaube auch, dass der Ausstieg für reingeborene viel schwerer ist. Ich habe zu allem meine eigene Meinung, mein Mann hatte immer die Einstellung: "wenn das so da steht, hat Gott schon seinen Grund dafür"
Ich lasse ihm auch die Zeit, die er braucht, trotzdem würde ich am liebsten Nägel mit Köpfen machen und meinen Austritt erklären, aber ich warte, bis er so weit ist.

Zu dem Putzen, wir haben halt irgendwann einfach NEIN gesagt, wir waren doch freiwillig da! Ich meine die hatten die Unverschämtheit zu fragen ob wir putzen, als mein Mann mitten in den Abiprüfungen war und wir einen Umzug wuppen mussten. Ich bin Erwerbsunfähig, daher nur eingeschränkt Leistungsfähig, und stand kurz nach der zweiten Geburt alleine mit dem Packen da, während mein Mann alleine die neue Wohnung renovierte. Keiner hatte Zeit uns zu helfen, denn wir waren ja schon Mitglieder, nicht nötig sich um bereits getaufte zu bemühen und naja jeder in der Kirche ist so eingespannt, dass die mit ihrem Leben auch überfordert sind...
Jedenfalls sollten wir dann Putzen, weil wir laut Plan dran waren....
Der Bischof bestand dann darauf, das einige Wochen später zu machen, wodurch wir dann so angefressen, dass wir da schon nur noch selten kamen.

Hätte der Bischof nicht immer noch einen draufgesetzt, wären wir vermutlich gehorsam geblieben und hätten nicht gegen die Kirche recherchiert....Wir wären einfach inaktiv geworden, aber wir hätten nicht gegen die Kirche recherchiert!

Ich bilde mir gar nicht ein, dass Freundschaften bestehen bleiben. Selbst beim Umzug war keiner da, auch unsere Ehe unterstützt keiner. Wir sind völlig ohne Verwandschaft in der Kirche. Die Mutter meines Mannes ist abgehauen als er 16 war und ich bin Konvertiert. Wir hätten gern mal einen Babysitter gehabt oder so.

Inzwischen zählt für viele in der Kirche nur die Familie, ist man nicht irgendwie mit denen verwandt, kommt man einfach nicht in die "High Society" egal, wie engagiert man ist....
Einsam waren wir auch als Mitglieder...

Zu den Missionaren, ich weis, dass sie mir ehrlich helfen wollten, und der Meinung waren, mich mit dem Evangelium "retten" zu können....das verflixte am Mormonismus ist, dass es von den kleinsten lebt...
"was für eine Göttliche Führung jemand anzusprechen, der sich gerade wegmachen wollte.......was für eine Bekehrungsgeschichte..."
Vermutlich stand ich da so ungeschäftig rum, dass es wirkte als wäre ich zumindest keine von denen, die "Keine Zeit" sagen würde...
Auch das Missionsehepaar, welches mich statt meiner Eltern in den Tempel begleitete, bot mir Freundschaft an, als sie hier waren. Nichts desto trotz sind all meine Missionsfreunde irgendwann zurück nach Amerika und scheren sich keinen Pfifferling....

Meine Schulfreundin hat mich über zehn Jahre nicht gesehen, hat mich jetzt besucht und wir verstehen uns noch genau so wie früher.
Das Missionsehepaar hatte auf eine meiner Mails geschrieben, dass hier vor Ort Leute sind, mit denen ich reden kann, durch die Blume, lass uns in Ruhe....
Mit einigen war ich auf Minimission und ich schenkte ihnen sehr viel Zeit und Unterstützung...
Echte Freunde sind was anderes...man bekommt Nächstenliebe, die dann anderen übergeben wird, die ihnen Folgen....

Als Untersucher ganz schön enttäuschend!!! Weil man echt glaubt Freunde gefunden zu haben...

Lg Linny

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