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Verfasser: Sappho
Datum: Donnerstag, den 14. Februar 2013, um 19:41 Uhr
Betrifft: Zwei Paar Schuhe

@ Passenger/Ghost,

Und es ist vor allem gegen deine Denkweise, um diesen Aspekt mal nicht außer Acht zu lassen... Niemand kann einer Religionsgemeinschaft vorschreiben, wen sie aufnimmt oder nicht. Es gelten die Statuten oder Glaubensgrundsätze dieser Gemeinschaft.

Eine Religion kann vielleicht INNERHALB der Gemeinschaft bestimmen, nicht aber AUSSERHALB! Und, eine Religion, die heute in den USA Afroamerikaner als Mitglieder ablehnt, würde sehr schnell erleben, was mit ihrer Steuerbefreiung geschieht, von anderen juristischen Dingen, wie etwa eine Klage wegen Verfassungsbruch, ganz zu schweigen.

Und es ist schon mal gar nicht gegen die US-Verfassung, da befindest du dich in Unkenntnis, denn die Religion ist gerade in den USA verfassungsrechtlich besonders geschützt. Haben wir doch schon alles durchdekliniert, oder?

Die Constitution schützt Religionen, gibt ihnen aber keinen Freibrief. Oder was meinst du, warum Waco geschah, und die LDS ihre Polygamie und ihren Hass auf Farbige aufgeben mussten, wollten sie nicht alles verlieren?

Religionsgemeinschaften dieser Größenordnung haben auch das Recht, ihre sittlich-moralischen Werte zu vertreten.

Das hat JEDE Religion, egal, wie "groß" sie ist! Es ist eine Sache, für etwas einzutreten, und eine ganz andere, die Mitglieder zu manipulieren, um eine gewisse politische Wirkung zu erzielen.

Du spielst auf Prop. 8 in Kalifornien an? Falsch. Die Sache ist nach wie vor rechtshängig und basiert nicht etwa auf der Verfassung, sondern interpretiert die Verfassung lediglich. Es  wird letztendlich vom Supreme Court der USA entschieden werden.

Anscheinend kennst du die ganze Geschichte von Proposition 8 nicht, oder, willst sie nicht kennen.
Es fing alles damit an, dass das Oberste Gericht des Staates Kalifornien anerkannte, das ein Verbot der Ehe für Homosexuelle (wie es in den Fünfzigern in den USA für gemischtrassige Ehen galt, und davor für eine Ehe von Farbigen)gegen die Verfassung der USA war, woraufhin sie die "Homo-Ehe" erlaubte. Sofort kamen Mormonen, Katholiken und evangelische Fundichristen, und initiierten mit der Hilfe von NOM (National Organization for Marriage, in der viele hochrangige Mormonen an leitender Stelle mitarbeiten, was für mich den Schluss nahe legt, dass NOM eine Tarnorganisation der LDS ist, so, wie sie es bei der Verhinderung der Homoehe in Hawaii machten. Kirchendokumente dazu sind im Internet zu finden), Proposition 8. Sie schalteten Werbespots, die bewusst Falschinformationen lieferten (z.B., dass Kinder in den Schulen zu Homosexuellen erzogen werden), Das Ergebnis war knapp und die Fundis gewannen. Ein Richter in Kalifornien erklärte Proposition 8 für verfassungswidrig, woraufhin die Befürworter von Prop 8 Einspruch erhoben. Nun muss der Supreme Court entscheiden, und es sieht ganz so aus, als ob Proposition 8 verfassungswidrig ist, da "Volkesmeinung" nicht definieren kann, was gegen die Verfassung ist.

Was du glaubst oder nicht, ist deine Sache. Ändern wird das alles ohnehin nichts. Und für dich schon mal gar nicht, wie ich die Sache sehe. Wieso regt dich das alles eigentlich noch immer so auf? Du bist doch schon lange draußen aus der Sache, und dran glauben tust du nach deinem Bekunden doch auch nicht. Findest du keinen Abstand? Oder willst du wieder rein in die Kirche? Manchmal habe ich den Eindruck, dass dem so sein könnte...:-)

Ich bin draußen, aber viele homosexuelle und transidentische Mormonen sind noch drin. Zudem ist es ein Unding, dass eine kleine Sekte meint, bestimmen zu dürfen, was amerikanische Bürger zu denken und zu tun haben.

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