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Verfasser: BjoerniBoy
Datum: Mittwoch, den 26. Oktober 2011, um 18:01 Uhr
Betrifft: Treffen mit den Missionaren

Hallo, ihr Lieben!

Vor einigen Wochen war es so weit: Ich bekam auf meinem Handy einen Anruf von einem Missionar der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, also von einem Vertreter der Glaubensgemeinschaft der Mormonen. Woher hatte der Missionar meine Nummer? Ganz einfach: Die Vorgänger der jetzigen Missionare haben sämtliche Adressen von Menschen, mit denen sie zu tun hatten, an ihre Nachfolger weitergegeben.

Offensichtlich haben die beiden vorherigen Missionare jedoch kein Wort darüber verloren, wer ich bin – sonst hätten die jetzigen Missionare keinen sprichwörtlichen Fisch am Haken in mir gesehen (einen „Interessierten“), sondern wären nicht einmal im Ansatz auf den Gedanken gekommen, sich mit mir zu treffen. Ihre Vorgänger sind nämlich, als sie mich das letzte Mal, im Dezember 2008, besucht haben, fast weinend aus meinem Haus gelaufen, nachdem ich sämtliche ihrer Lehren nicht allein mit der Bibel – an die ich glaube – widerlegte, sondern sogar mit ihren eigen „heiligen“ Schriften, u. a. dem Buch Mormon.

Für die damaligen Missionare war das sicher ein Schock, doch manchmal bedarf es einer Schocktherapie, damit sprichwörtlich Blinde sehend werden.

Die nun in meiner Stadt herumreisenden Missionare der Mormonenkirche haben sich also – nichts ahnend, was auf sie zukommen würde – mit mir verabredet, also ein Treffen in ihrer Kirche vereinbart. Zu diesem bin ich vor ca. drei Wochen erschienen. Ihren „Erlösungsplan“ kannte ich ja bereits, also sprachen wir über speziellere Themen, u. a. darüber, ob (aus neutestamentlicher Sicht) ein aaronisches bzw. melchisedekisches Priestertum überhaupt Sinn machen würde.

Nachdem die beiden ihre Ansichten nicht wirklich beweisen konnten, sind wir – wie auch immer – auf ein anderes Thema gekommen, nämlich auf die „Hölle“ oder die ewige Verlorenheit. Zum ersten Mal habe ich wirklich begriffen, dass die Mormonen nicht glauben, dass Menschen auf ewig verloren gehen können. Eigentlich glauben sie an die Allversöhnung, d. h. daran, dass letztlich alle Menschen ungeachtet ihres irdischen Lebens gerettet werden. Statt zwischen dem Heil Gottes in Christus und der ewigen Verlorenheit zu unterscheiden, differenzieren die Mormonen zwischen drei Graten der Herrlichkeit.

Das fand ich so kurios, dass ich meinerseits ein weiteres Treffen vereinbart habe, um das Thema noch einmal ausführlich mit den Missionaren durchzugehen. Dafür haben sie Verstärkung angekündigt – sie wollten einen langjährigen mormonischen Prediger fürs nächste Treffen mitbringen. Dagegen hatte ich nichts einzuwenden.

Allerdings hatte auch ich nicht vor, alleine zu dem nächsten Treffen zu gehen, und fragte einen Freund, ob er mitkommen würde. Am vergangenen Wochenende fuhren wir beide also zur Kirche der Mormonen und warteten auf die Missionare, die interessanterweise nicht kamen! War es Angst? Oder haben sie das Treffen tatsächlich vergessen? Notieren sie sich nicht immer alles fein säuberlich?!?

Wie dem auch sei, ich rief einen der Missionare an und fragte ihn, wo er denn bleibe. Er sagte mir, wo er und sein Kollege gerade seien, und so fuhren mein Freund und ich dorthin. Ihre angekündigte Verstärkung hatten sie natürlich nicht dabei – wie denn auch, sie rechneten ja nicht damit, an jenem Abend noch mit mir zu sprechen. Die Gelegenheit habe ich genutzt, auf dem Weg zu den beiden Jungs noch einen christlichen Kollegen von mir anzurufen, um ihn zu fragen, ob er mit den Mormonen sprechen und zum vereinbarten Treffpunkt kommen wollen würde. Er lud uns prompt zu sich nach Hause, quasi „um die Ecke“, ein. Es wurde ein netter Abend daraus: Die beiden Missionare, mein Freund, mein Kollege und noch ein Freund von diesem und ich saßen am Tisch, die Bibeln und das Buch Mormon aufgeschlagen, und hatten ein äußerst nettes Gespräch.

Mir ist aufgefallen, wie nervös die Missionare geworden sind. Der eine hat ständig nach links und nach rechts geguckt und an seinem Ring am Finger gedreht.

Na ja, jedenfalls haben wir sofort ein neues Treffen nach jenem Abend vereinbart – das konnten sie uns nicht abschlagen. Es wird Zeit, dass diese über Jahre indoktrinierten Gehirne dazu animiert werden, in Betracht zu ziehen, dass es noch andere Sichtweisen der Welt gibt, in der wir leben. Ich will sie nicht von einer Sekte in eine andere führen; ich will, dass sie anfangen, die ihnen von Gott zwecks Informationsverarbeitung geschenkte Eiweißmasse zwischen ihren Ohren anfangen zu gebrauchen.

Ich bin gespannt, ob das funktioniert …

An sich sind sie ja nicht dumm; beide haben eine Universität besucht, und einer von beiden will nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten von Amerika weiter studieren, und zwar Medizin.

Dass so schlaue Köpfe so dumme Sachen glauben, kann einfach kein Dauerzustand sein. Da muss man was gegen tun, das gebietet die Nächstenliebe.:-D

Beste Grüße
Björn:-)

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