Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 17 von 20 Beiträgen.
Seite erstellt am 29.3.24 um 13:52 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Sappho
Datum: Donnerstag, den 10. März 2011, um 15:16 Uhr
Betrifft: Die "Spaulding-Theorie"

Zunächst einmal, mir ging es primär nicht um die Theorie an sich, sondern darum, aufzuzeigen, wie du reagieren würdest. Und, du hast mich nicht enttäuscht!

> Ich hatte vor einiger Zeit das Buch „Who Really Wrote the Book of Mormon?: The Spalding Enigma“ von Cowdrey, Davis und Vanick auszugsweise gelesen. Ich stecke in der Thematik allerdings nicht mehr so drin. Gestern hatte ich mal versucht, Deine Parallelen zwischen dem Buch Mormon und dem Spalding-Manuskript auf (http://www.angelfire.com/az2/arizonadry/truth/spalding.html) nachzuvollziehen. Das ist mir nicht geglückt. Ich habe auch bei http://solomonspalding.com/ reingeschaut.

Die Bücher kenne ich nicht, sondern nur den Nachdruck des Spaulding Manuskripts und die Computeranalyse. Und beide belegen zum einen die große Ähnlichkeit beider Werke, und zum anderen, dass Smith, Rigdon, oder wer auch immer, sogar die grammatikfehler übernommen hatten, die im Manuskript zu finden waren.
Hier ein Beispiel:

Spaulding Manuskript:

It is impossible to describe the horror of the bloody scene . . . the blood and carnage (S. 105)

Buch Mormon:

It is impossible . . . to describe . . . horrible scene of the blood and carnage (Mormon 4:11)
Gefunden in:
http://buchmormon.de.tl/-Ae-HNLICHKEITEN-III-.-.htm

>  Ich habe den Begriff „Ohonen“ oder „Ohons“ nirgends gefunden.

Welche Ausgabe der Manuscript Story hast du? Es gibt nämlich zwei Versionen. Eine im Obelin College, und eine, die von Regdon gestohlen wurde, wie er selbst bestätigt haben soll (so in einem Buch nachzulesen). Zudem gibt es eine Zeugenaussage, die bestätigt, dass Smith und Rigdon sich vorher kannten.

> Wo geht es genau nochmal um die Ohonen und welche theologischen Vorstellungen zwischen den Anhängern dieser fiktiven Religion und den Worten König Benjamins sind identisch?

Lies das Manuskript selbst. Es ist im Internet als Fotokopie unter "Manuscript found" zu finden. Hier nur ein Beispiel:

Spaulding:

„Ihre Zeremonien... unterschieden sich von allem, was je praktiziert wurde.“ Sie waren „aufs Vornehmste gekleidet und geschmückt“. Spaulding gemäß bestieg der Führer, wenn das Volk sich versammelte, zum Gottesdienst ein Gerüst, streckte seine Hände aus und wandte sich an sein Volk und sprach von ihnen als die „begünstigten Kinder des Großen und Guten Geistes“ (Manuscript Story S. 11-12; Zitatquelle:
http://buchmormon.de.tl/-Ae-HNLICHKEITEN.htm

BM:

Auch das Buch Mormon erzählt in Alma 31, in den Versen 13 bis 28 eine ähnliche Geschichte. Die Zoramiten beteten demnach zu Gott in einer Art und Weise, die Alma und seinen Brüdern unbekannt war. Sie waren kostbar gekleidet, und ein Vorbeter streckte seine Hände aus, sprach von Gott als Großer Geist, der sie erwählt hatte, Gottes heilige Kinder, sein heiliges Volk zu sein. (Mein Manuskript)

> Geht es tatsächlich z.B. darum, dass in der einen Geschichte etwas auf Schriftrollen, in der anderen etwas auf Messingplatten geschrieben war?

Spaulding änderte, nachdem solche Platten gefunden wurden, die Schriftrollen in Platten um. mehr Infos dazu findest du im Internet.

> Wo liegen denn die offensichtlichsten Parallelen?

Hier:

Der Bericht wird gefunden:
In seinem Roman schreibt Spaulding, dass seine Berichte in einer Kiste versteckt waren, die in einer künstliche Höhle auf der Spitze eines indianischen Grabhügels unweit seiner Wohnung gefunden wurde. Nur durch einen Hebel konnte eine schwere Steintür angehoben werden, um den Zugang zur Höhle zu ermöglichen.
Joseph Smith behauptete, dass er den Bericht in einer Steinkiste fand, die in einem Hügel nahe der elterlichen Wohnung, vergraben war. Und das er darauf zugreifen konnte, indem er durch einen Hebel einen „Stein von beträchtlicher Größe“, welcher die Kiste bedeckte, anzuheben.
Von beiden, “wieder entdeckten Berichten“ wird behauptet, dass sie ein verkürzter Bericht der Vorfahren der heutigen Indianer aus dem antiken Amerika beinhaltet (Manuscript Story S.2-4; Titelseite Buch Mormon), beide in antiker Sprache verfasst, auf goldenen Platten
geschrieben, und in einem Hügel in der Nähe des  Wohnortes gefunden. Zufall?
Beide Berichte berichten darüber, dass das Original zusammen mit der Kurzfassung vergraben wurde, vorbereitet für die Zeit, wenn Nichtjuden den Kontinent bewohnen werden (Manuscript Story, S. 3-4; Buch Mormon:1 Nephi 13:35), und beide Werke appellieren an den Leser, das Werk zu studieren und bezeugen deren Wahrhaftigkeit (Manuscript Story, S. 2-3; Moroni 10:4).

Von Jerusalem nach Amerika – oder- Eine “lustige“  Seereise
Fabius, die erste erzählende Person in Spauldings Manuscript Story, und Nephi, der erste Erzähler im Buch Mormon beginnen ihre Einführung damit, indem er sich und die Seinen kurz vorstellt, und darauf verweist, das sie aus einer guten Familie der antiken Welt stammten, und er für die damalige Zeit gut ausgebildet war (Manuscript Story, S. 4; 1. Nephi 19).
Spaulding beginnt sofort von einer Seereise zu erzählen, während die Menschen des Buches Mormon (Lehi und seine Familie) erst noch in der Wildnis blieben, bevor sie in See stachen.
Beide „Seeberichte“ ähneln sich frappierend.
Beide Gruppen haben in etwa dieselbe Größe und Anzahl Frauen an Bord, und in beiden Geschichten kam ein Sturm, der mehrere Tage dauerte (vier und fünf), und in denen sie Gott um Hilfe anflehten, und von Gott gerettet wurden. Manuscript Story, S. 4-5; 1. Nephi 18:8-15). Der Unterschied zwischen dem Manuskript von Spaulding und dem Buch Mormon ist, dass bei Spaulding die Reisenden eine göttliche Stimme aus dem Himmel hörten, die ihnen sagte, dass sie durch sanften Wind sicher ihr Ziel erreichen würden, während die „Buch Mormon Leute“ von Gott einen besonderen Kompass („Liahona“ genannt) bekamen, der sie sicher ans Ziel bringen sollte, und der nur bei Glaubensstärke funktionierte.

Ankunft in Amerika
Bei dem Manuskript von Spaulding kamen die reisenden in Amerika an, das für sie reich an wilden Tieren war, setzten eine von Richtern geführte Demokratie ein, besaßen alles gemeinsam, und glaubten an Christus. Mit den „bronzefarbigen Wilden“ wollten sie keine Mischehen eingehen, aber für den Fall, dass sie es doch tun, würden ihre Kinder schön und weiß sein (Parallelen zum Buch Mormon sind hier deutlich). Außerdem bauten sie, zusammen mit den Anfängen ihres Priestertums, eine christliche Kirche auf. (Manuscript Story S. 7-11)
Auch im Buch Mormon finden die Menschen zunächst einmal wilde Tiere, gelangen (600v.Chr?) zum Glauben an Christus, und bauen einen christlichen Tempel. Auch sie setzen regierende Richter ein, und haben alles gemeinsam. Sie erhalten von Gott ein Verbot, Mischehen einzugehen, jedoch an Stelle, das, wie bei Spaulding, die Kinder weiß und schön würden, waren die Völker des Buches Mormon ursprünglich weiß und schön, und wurden als Volk durch Mischehen dunkelhäutig und faul. (1 Nephi 18:25; 2 Nephi 5:16, 21-23; 3 Nephi 26:19)
Viele Parallelen zwischen dem Manuskript von Spaulding und dem Buch Mormon bedienen sich der Methode der umgekehrten begrifflichen Wortanordnung, um damit bestimmte Ziele zu erreichen. Ziele, die in beiden Büchern etwas mit Rassismus zu tun haben!
Auch in der Beschreibung des Aussehens der „Wilden“ waren sich Spaulding und Smith
einig:  Beide sagten, dass sie Häute um die Lenden trugen, ihre Köpfe scherten, sich rot
anmalten, und Schleudern, Bogen und Pfeile benutzten (Manuscript Story S. 11; Alma 3:4-5).
Zufall? (Quelle: Mein Manuskript)

Und so könnte es munter weitergehen. Aber wie gesagt, besagte Theorie war nicht der Hauptpunkt. Es ging um DICH und DEINE Sichtweise!

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de