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 Seite erstellt am 25.4.24 um 12:31 Uhr
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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Samstag, den 26. Februar 2011, um 11:04 Uhr
Betrifft: Wenn ich Dein Bischof gewesen wäre ...

> > Dass Frauen in meiner Religion nicht in gleichwertiger Form an Entscheidungsprozessen beteiligt und vom Priestertum ausgeschlossen sind, halte ich persönlich für zwei der größten Schwachpunkte in meiner Glaubensgemeinschaft.
> Was ist die Konsequenz daraus? Du bleibst drin, glaubst vielleicht, denn Laden von innen säubern zu können. Aber das geht nicht ... Diese Woche schrieb ich an eine Mormonin in den USA, einer Deutschen, die durch ihren Mann körperliche und seelische Gewalterfahrungen erlebt ... Sie geht nicht, weil sie nicht weiß, wohin sie gehen soll. Nicht nur weg von ihrem "Göttergatten", sondern auch wegen der kirche ...

Auch wenn ich solche schlimmen Geschichten in meiner Kirche selbst noch nicht mitbekommen habe, lieferst Du hier selbst einen exzellenten Grund, sich in meiner Glaubensgemeinschaft weiter zu engagieren und sie nicht zu verlassen: In der HLT-Kirche gibt es zweifelsohne sehr viele nette, gutherzige, freundliche, großzügige und liebevolle Menschen. Manchmal widerfährt ihnen jedoch Unrecht und es ist wichtig, dass jemand da ist, der zu ihnen hält. Auch (und gerade) in ihrer Kirche. Es ist wichtig, dass jemand da ist, der die Glaubenspfeiler der Kirche nicht so verbissen, radikal und dogmatisch interpretiert wie die Extremisten unter den Mormonen. Man braucht Menschen, die für ein tolerantes Klima sorgen und Vorurteilen keinen Raum bieten. Meine Glaubensgemeinschaft kann so viel Gutes bewirken, aber das geht nur, wenn die (zum Glück weniger werdenden) Hardliner nicht viel Einfluss auf die Gesamtatmosphäre haben. Ich will jetzt nicht arrogant wirken, aber wenn ich Anfang der 90er Jahre Dein Bischof gewesen wäre, hättest Du unter Garantie andere Erfahrungen gemacht als die von Dir hier mehrfach angesprochenen. Auch wenn Du Dich später doch entschieden hättest, der HLT-Kirche den Rücken zu kehren, hättest Du heute wohl deutlich weniger Anlass, Dich damals unfair behandelt gefühlt zu haben. Uns selbst wenn ich „nur“ der Gesangbuchausteiler in Deiner Gemeinde gewesen wäre, hätte ich auf Gedeih und Verderb zu Dir halten können. Auch wenn Dir meine Unterstützung aus heutiger Sicht egal sein sollte, so glaube ich doch, dass es für viele herzensgute Mitglieder einen Unterschied macht, ob in ihrer Kirche jemand da ist, der ihnen in schwierigen Zeiten beisteht.

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