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Seite erstellt am 19.4.24 um 7:29 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Sappho
Datum: Sonntag, den 20. Februar 2011, um 22:30 Uhr
Betrifft: Kritik an Offenbarungen

> Fakt ist, dass es überhaupt kein Problem darstellt, schnell viele Zitate von Generalautoritäten zu finden, in denen sogar davor gewarnt wird, Offenbarungen einfach so zu akzeptieren, ohne sie in Frage zu stellen.

Es geht nicht nur darum, was jemand sagte, sondern auch, was GETAN wurde. Und in meiner aktiven Kirchenzeit, wurde jemand ausgeschlossen, der nicht fest zu den Offenbarungen der (lebenden) Propheten stand. ja, das galt teilweise sogar für den einfachen Penistumsträger.
Der "Rat" der Heimlehrer z.B., wurde als "Gottes Rat" angesehen. Die Ansprache des Bischofs/Gemeindepräsidenten, wurden als "Worte Gottes" angesehen. Und, bei dem Tempelscheininterview "vertrat" der Bischof GOTT!
Wer also sagte. dass der Bischof oder die Heimlehrer Sch*** erzählten, meinte damit, nach damaliger Praxis, dass "Gott Sch**** erzählen" würde. So jemand wurde, sovern er nicht bereute, sofort ausgeschlossen.

>  Heute dürfte man mit hoher Wahrscheinlichkeit nirgends einen Bischof finden, der einen deswegen ausschließt, weil man nicht an eine bestimmte Offenbarung glaubt.

Kennst du das Buch Mormon Enigma, welches die Anfänge der Mormonen aus Sicht von Emma Smith beschreibt? Wußtest du, dass BEIDE Autorinnen mit Ausschluss bedroht wurden (sogar von ganz oben aus SLC), wenn sie nicht widerrufen würden? Das leugnen, was sie als war und als Fakten herausgefunden und beschrieben hatten, welches die Mormonen jedoch in ein sehr ungünstiges Licht setzten?
Avery wurde exkommuniziert, und auf Druck ihres Bischofs (der möglicherweise von Oben kam) wurde die Ehe geschieden.
Oder was ist mit Sonja Johnson, der mormonischen Ehefrau und Hausfrau, die für die Gleichberechtigung eintrat, und sich somit direkt gegen die Mormonenpolitik (die gegen ERA waren, und, wie bei Prop 8, die Massen mobilisierten/manipulierten), und somit gegen eine "Offenbarung Gottes" richtete? Sie bekam Hassbriefe und wurde exkommuniziert (was Hinkley veranlaßte), und ihre Ehe wurde ebenfalls geschieden. Kein Verlust, denn danach war sie eine Lesbe geworden.

> Da müsste man seinen eigenen Ausschluss schon immer wieder sehr penetrant provozieren und es unbedingt darauf anlegen, dass es endlich dazu kommt.

Meinst du wirklich, was du hier schreibst?
Ich wollte nicht ausgeschlossen werden. ich ging nur zum Bischof, um ihn zu informieren (über meine Lebenssituation, und was ich tun wollte), und schon wurde ich exkommuniziert.
Ich hatte nicht provoziert, oder meintest du, die Wahrheit zu sagen, sei eine Provokation?

> Man müsste Menschen durch das eigene Auftreten über eine längere Zeit ständig und ganz gezielt verletzen (obwohl das oft auch nicht ausreichen würde). Nur allein zu sagen, man glaube an eine bestimmte Offenbarung nicht, wäre hier sicher nicht genug.

Du meinst also, dass es die "Schuld" der Betroffenen ist, und nicht die Schuld der Mormonenführungsfuzziclique? Das ist der einfachste Weg, um sich kritisches Denken vom Leib zu halten.
Dann lass mich dir einen Schwank aus der Zeit erzählen, als ich in Köln im Gemeindesekretärsbüro arbeitete, wo ich auch die Kirchengerichtssachen protokollieren mußte.
Eine junge Mormonin zweifelte daran, dass Joseph Smith ein Prophet war, weil sie mormonenkritische Literatur gelesen hatte. Einige Mormonenmänner (Penistumsträger also), besuchten sie, und setzten sie unter Druck, das nicht mehr zu glauben, bzw. das in der Gemeinde zu verbreiten. Sie tat es nicht, und landete vor dem Disziplinargericht, die sie ausschloss. Wegen "UNGEHORSAMKEIT" ausschloss, denn sie hätte dem "Rat" des Priestertums gegenüber gehorsam sein müssen, war das doch der "Rat Gottes" für sie.
Übrigens, einige Monate später gab es die Verhandlung gegen der Frau des Bischofs, die mit einem damals 15 jährigen Jungen Sex hatte, wobei ihr Mann den Vorsitz führte.
Meine Erfahrung, und die vieler anderer Mormonen aus dieser Zeit ist dieser "Rat" aus einem Leitfaden für Heimlehrer:

Wenn unsere Führer sprechen, dann hat das Denken aufgehört. Wenn sie einen Plan vorschlagen, dann ist es Gottes Plan. Wenn sie den Weg zeigen, dann gibt es keinen anderen der sicher wäre ... Anders zu  denken, ohne sofortige Umkehr, kann einem den Glauben kosten, könnte dessen Zeugnis zerstören und ihn als Fremder im Königreich Gottes zurücklassen. (Heimlehrbotschaft, "Die Generalautoritäten der Kirche unterstützen", 1945)
Zitatquellen: http://www.mormonismus-online.de/index.php?inc=psycho-soziales.htm

So kann man auch manipulieren!!!!!

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