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Verfasser: Gipfelstürmer Datum: Mittwoch, den 2. Februar 2011, um 8:37 Uhr Betrifft: Der Fluch der Rechthaberei
> Der Mormone behauptet: ... Ich sage: ... Der Mormone behauptet: ... Ich sage: ... usw.
Ich finde es unpassend, von âdemâ Mormonen zu sprechen (âDer Mormone behauptet, â¦â). Vielleicht stört es mich deswegen, weil es mich zu sehr an die Ausdrucksweise aus dunklen Vergangenheitstagen erinnert, in denen Joseph Goebbels einen âDokumentarfilmâ mit dem Titel âDer ewige Judeâ produzieren lieÃ. Ich mag es nicht, wenn jemand von âdemâ Türken, âdemâ Homosexuellen oder âdemâ Mormonen spricht. Das klingt so, als ginge es um irgendeine Hunderasse, nicht aber um extrem heterogene Gruppen von eigenständigen Individuen. Was mich aber noch mehr stört, ist die Intoleranz und der Extremismus, die hier immer wieder mitschwingen. Es ist völlig okay, an irgendwelche übersinnlichen und skurrilen Wege der Erleuchtung zu glauben, wie Du es tust (âDie ganze Wahrheit kann man nur mit seinem ganzen Sein erfassen, indem man sein Selbst verlässt und sich mit dem Universum vereintâ [http://forum.mormonentum.de/58572.html]).
Meinetwegen kannst Du an alles Mögliche glauben, was Dir Halt gibt und dabei stets das Gefühl haben, im Recht zu sein, weil Du über einen âheiÃen Draht zum Allwissendenâ verfügst (http://forum.mormonentum.de/23295.html). Womit ich jedoch ein Problem habe, ist Deine Einstellung gegenüber Andersdenkenden und Andersgläubigen. Mich stört die Auffassung, dass man Deinen Ansichten gar nicht widersprechen kann, weil Du gar keine Ansichten vertrittst, sondern nur âobjektive Wahrheitenâ. Kein Mensch sieht die Welt so wie sie ist und fast jeder glaubt an irgendwelche Dinge, die man massiv in Frage stellen kann. Und hier kommt wieder einmal der entscheidende Unterschied zwischen uns zum Tragen: Ich habe Respekt vor allen Menschen, die sich grundsätzlich rücksichtsvoll, tolerant, vergebungsbereit, wohlwollend, ehrlich, gütig, freundlich ⦠gegenüber Anderen verhalten. Welche konkreten Glaubensinhalte sie zu ihrem Handeln motivieren mögen, ist mir relativ unwichtig. Du bezeichnest Leute, die derselben Religionsgemeinschaft angehören wie ich völlig unabhängig von ihrem individuellen Handeln und nur auf Basis ihres Glaubens als dumme Schafe, blöd, naiv, verlogen, ⦠und prophezeist ihnen nach ihrem Tod die Hölle. Denn Du hast ja Recht â in jeder Hinsicht. Und das gibt Dir wie den Inquisitoren das Recht zur Intoleranz und für ein Plädoyer zu harten MaÃnahmen. Mormonen hätten unter Deiner Regie nichts zu lachen: âEmpfehle gerichtlich verfügte Einweisung in eine Aufklärungsanstalt für Menschen, die hartnäckig an ⦠erfundene heilige Schriften glauben. Im Therapieplan für Mormonen enthalten wäre ein Intensivstudium des Lebens Joseph Smiths und seiner Komplizen, â¦â (http://forum.mormonentum.de/55006.html). Wer dann immer noch Mormone bleiben will und nicht kapiert hat, dass der einzige Weg zur Erkenntnis über ein Verlassen des eigenen Selbst und eine Vereinigung mit dem Universum führt, der muss in einen Sack gesteckt werden, auf den dann so lange einzudreschen ist, bis sich nichts mehr rührt: âMan trifft doch immer den Richtigen ⦠Die einen kriegen ihre Prügel für ihr wissentliches Schwindeln, die anderen für ihre Gleichgültigkeit und ihr Mitläufertumâ (http://forum.mormonentum.de/23334.html).
Die Kluft zwischen uns hat weniger mit Unterschieden im Glauben, sondern vielmehr mit unserer Einstellung im Hinblick auf Toleranz, Respekt und Achtung vor Andersdenkenden zu tun. Mit der von Jesus gepredigten Art von Wahrheit lässt sich die von Dir geäuÃerte Haltung in keiner Weise vereinbaren. Das finde ich sehr schade.