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Seite erstellt am 19.4.24 um 18:22 Uhr
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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Donnerstag, den 20. Januar 2011, um 20:34 Uhr
Betrifft: Niemand liest es, niemand schätzt es, niemand zitiert es.

> Wie wird JofD gleich nochmal vom gläubigen Mitglied bewertet? 

Den Stellenwert, den das Journal of Discourses für gläubige Mitglieder der HLT-Kirche einnimmt, kann man gut daran bemessen, wie häufig es in Generalkonferenzansprachen oder im Liahona zitiert wird. Das passiert nämlich so gut wie überhaupt nicht. In der Mitte des 19. Jahrhunderts lebte ein großer Teil der HLT-Mitgliedschaft in England. Die Predigten der Generalautoritäten in den USA wurden oft mitstenographiert und den Gläubigen in Großbritannien in Form eines zweimal monatlich erscheinenden Newsletters zugänglich gemacht. Die meisten handschriftlichen Notizen, auf denen diese Mitschriften beruhten, stammten von George D. Watt. Er bekam die Erlaubnis, sich seinen Lebensunterhalt durch die Veröffentlichung von Predigten in diesem Newsletter mitzufinanzieren. Dass so viel an Material zusammenkam und auch gedruckt werden konnte, machte manche Leute in der Kirchenführung recht stolz. Vor diesem Hintergrund bezeichnete etwa George Q. Cannon die später in Buchform erschienenen Newsletterausgaben als „Standardwerke“. Allerdings wurde dieser Begriff damals anders verstanden als heute. In früheren Zeiten sah man selbst das Gesangbuch als Standardwerk an, meinte damit allerdings wie gesagt nicht das gleiche wie heute. Die letztendliche Buchreihe umfasste schließlich knapp 10.000 Seiten und kann mit Blick auf LuB 68:4 teilweise als inspiriert und damit zumindest auszugsweise im allerweitesten Sinne als heilige Schrift bezeichnet werden. Allerdings enthält es auch sehr viele persönliche Meinungsäußerungen und Aussagen, die den damals gängigen Vorurteilen entsprachen. Hinzu kommt, dass die Mitschriften vor ihrer Veröffentlichung meistens in keiner Weise überarbeitet wurden. Dem Einschleichen von Fehlern war dadurch Tür und Tor geöffnet. Vor diesem Hintergrund spielt das Journal of Discourses heute so gut wie überhaupt keine Rolle mehr. Niemand liest es, niemand schätzt es, niemand zitiert es (Ausnahmen bestätigen die Regel).

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