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Verfasser: Sappho Datum: Freitag, den 26. November 2010, um 12:26 Uhr Betrifft: Druckerpresse und Straftaten
Aus meinem Manuskript:
Am 7.Juni 1844 wurde die erste und einzigste Ausgabe des Nauvoo Expositor veröffentlicht. Während Mormonen diese Zeitung schnell verurteilten, weil sie in ihr eine Schmähung und Beleidigung ihres Glaubens und ihres geliebten Propheten Joseph Smith sahen, sahen die Herausgeber und Schreiber der Zeitung sie als Möglichkeit, die Mormonen wieder auf den richtigen Weg der Demokratie und Gesetzestreue zu bringen.
Was beinhaltete der Expositor?
Er vertrat hohe moralische Ansprüche, denn sie deckten die Vielehe im Hause Joseph Smith und anderer auf, die, wie schon dargelegt, gegen die Gesetze der USA und des Staates Illinois war. Ebenso waren die politischen Pläne Joseph Smiths ein Thema. Beispielsweise stand dort:âDer nächste wichtige Punkt, der sich uns zur Betrachtung anbietet, ist der Versuch politische Macht und Einfluss zu gewinnen, was wir ernsthaft für widersinnig und absurd halten. Wir halten es für unlogisch und nicht im Einklang mit der christlichen Religion. Wir glauben nicht, dass Gott je einen Propheten erweckte, um eine Welt mit politischen Plänen und Intrigen zu christianisieren.â (The Nauvoo Expositor, 7. Juni, 1844) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Zerst.oe.rung-des-Expositor.htm
Die beiden Fakten, nämlich, dass Smith politische Pläne hatte, und ungesetzlich in Vielehe lebte, und somit die Lügen von Smith und Konsorten aufdeckten, die sagten, das dieses gelogen wäre, muÃten mehr als peinlich für Joseph Smith und die Mormonen gewesen sein.
In der History of the Church finden wir eine Zusammenfassung dessen, was der Stadtrat von Nauvoo, unter der Leitung des Bürgermeisters Joseph Smith dachte:âBürgermeister (Joseph Smith) sagte, wenn er einen Stadtrat hätte, der dasselbe fühlt wie ich, würde die Einrichtung (sich auf den Nauvoo Expositor beziehend) vor Einbruch der Nacht als Ãrgernis erklärt werden...
Stadtrat Stiles sagte... er würde hineingehen, um alle weiteren derartigen Veröffentlichungen zu unterbinden.
Stadtrat Hyrum Smith glaubte, dass es der beste Weg wäre, DIE PRESSE ZU ZERTRÃMMERN und auf die Typensätze zu pinkeln.â (History of the Church, Bd. 6, S. 441 und 445) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Zerst.oe.rung-des-Expositor.htmWie die Mormonen wieder einmal ihre Geschichte bezüglich des Nauvoo Expositors änderten, in dem sie etwas weglieÃen, zeigt das Beispiel des Millenial Star und der History of the Church. Der Millenial Star zitierte Phineas Richards:
âEr sah die Veröffentlichung des Expositor im Kern als viel mörderischer an als David vor dem Tod Urias; WAR DAFÃR, DARAUS EIN KURZLEBIGES WERK ZU MACHEN; wurde vom Bürgermeister vorbereitet, seinen Standpunkt einzunehmen...â (Millenial Star, Bd. 23, Seite 828) ) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Zerst.oe.rung-des-Expositor.htmJedoch lesen wir in der History of the Church (Bd. 6, S. 447) das folgende Wörter gelöscht wurden:
â...WAR DAFÃR, DARAUS EIN KURZLEBIGES WERK ZU MACHENâ (Zitatquelle wie oben)
Dazu schrieb Joseph Smith am 10.Juni 1844:
âDer Rat verabschiedete eine Verordnung, die den Nauvoo Expositor zum Ãrgernis erklärte, und gab auch eine Anordnung an mich heraus, das besagte Ãrgernis zu beseitigen. Ich befahl sofort dem Marschall, sie OHNE VERZUG ZU ZERSTÃREN...
Ungefähr um 8:00 Uhr abends kehrte der Marschall zurück und berichtete, dass er die Presse, die Typensätze und Fixiermittel auf die StraÃe gebracht und SIE ZERSTÃRT hätte.â (History of the Church, Bd. 6, Seite 432) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Zerst.oe.rung-des-Expositor.htmHalten wir fest: Nur, weil einige ehemalige Mormonen die Wahrheit schrieben, die aber Smith und anderen unangenehm war, wurde die Druckerpresse zerstört, und somit die Pressefreiheit der amerikanischen Verfassung angegriffen.
Da Mormonen um Smith meinten, im Recht zu sein, nicht nur wegen der Nauvoo Charta, wurde diese schändliche Tat allgemein begrüÃt.
Klaus J. Hansen, ein Mormone, meint dazu, dass gerade die Zerstörung der Druckerpresse, der Tropfen war, der das Fass zum Ãberlaufen brachte. Er schrieb dazu:âDie Behauptungen des Expositor und die nachfolgende Reaktion lösten sofort die Ereignisse aus, die zum Tod Joseph Smiths und seines Bruders Hyrum führten...
Die Veröffentlichung des Expositor brachte Smith in ein Dilemma. Wenn er diese Publikation nicht aufhielte, könnte die Offenlegung der Geheimnisse um die Polygamie und das politische Königreich Gottes sehr wohl auseinander reiÃen... Als Smith seinen Nachbeter-Stadtrat zu einem Prozess ohne Juristen, Zeugen oder Geschworenen überzeugte, dass die Zeitung zum öffentlichen Ãrgernis erklärt werden sollte... mag er nicht darauf vorbereitet gewesen sein, solch einen Aktionskurs mit seinem Leben zu bezahlen; aber es gibt keine Frage, dass er bereit war, einen hohen Preis für die Erhaltung des Königreichs zu zahlen...
Mit der Zerstörung der Presse hatte Smith seine Vollmacht und die Grenzen des Anstands überschritten.â (Quest For Empire, S. 156, 158 und 159) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Zerst.oe.rung-des-Expositor.htmDer mormonische Historiker B. H. Roberts stellte die Legalität der Stadtratsaktion in Frage, verteidigt jedoch das Handeln als ZweckmäÃig und notwendig (History of the Church, Einleitung zu Bd. 6, S. XXXVIII)
Sofort liefen die Herausgeber des Expositors nach Charthage, wo der Friedensrichter Thomas Morrison einen Haftbefehl gegen Joseph Smith und andere erlieÃ.
Dazu Charles Foster, einer der Herausgeber, in einem Brief vom 11. Juni 1844:âMr. Sharp: - Ich habe es eilig, Sie über die BEISPIELLOSE GEWALTTAT zu informieren, die gegen unsere Rechte verübt wurde... eine Kompanie, bestehend aus etwa 200 Mann, bewaffnet und ausgerüstet mit MUSKETEN, SÃBELN, PISTOLEN, BOWIE-MESSERN, SCHMIEDEHÃMMER usw., unterstützt von einer Menge von mehreren hundert Lakaien, die freiwillig bei dieser Gelegenheit in den Dienst eintraten, marschierte zum Gebäude, und brach die Türen mit einem Schmiedehammer auf und begann das Werk der Zerstörung und Rasereiâ¦
Sie stürzten die Presse und Material auf die StraÃe und zündeten sie an und zerstörten die Maschinerie mit einem Schmiedehammer und beschädigten das Gebäude sehr wesentlich. Wir leisteten keinen Widerstand, aber hielten nach Rache Ausschau und hatten Rachegefühle, aber überlieÃen es der Ãffentlichkeit, diesen Gipfel der Beleidigung und Kränkung zu vergelten.â (Warsaw Signal, 12. Juni 1844) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Zerst.oe.rung-des-Expositor.htmSieht diese Beschreibung nach einer legalen Aktion aus, oder nicht eher nach einem Pöbel, die gewaltsam etwas zerstören will, was ihnen nicht gefällt?
Dazu die Ehefrau Heber C. Kimballs:â11. Juni. Nauvoo war gestern Abend eine Szene der Aufregung. Einige HUNDERT BRÃDER warfen DIE PRESSE DER GEGNERISCHEN PARTEI hinaus und VERBRANNTEN SIE. (Brief von Vilate Kimball, wie in Life of Heber C. Kimball, S. 350 veröffentlicht) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Zerst.oe.rung-des-Expositor.htm
Das Tagebuch von George Laub berichtet uns, das Joseph Smith behauptete, dass Gott ihm die Zerstörung des Expositors befohlen hätte:
â...Bruder Joseph berief in seinem eigenen Haus eine Versammlung ein und sagte uns, dass Gott ihm in einer offenen Vision bei Tageslicht zeigte, dass es, wenn er die Druckerpresse (Nauvoo Expositor) nicht zerstören würde, bewirken würde, dass das Blut der Heiligen in den StraÃen flieÃen würde und darauf hin wurde das Ãbel zerstört... Ich schreibe, was ich weià und selbst gesehen und gehört habe.â (Pioneer Journals, âExcerpts From the Diary of George Laubâ, 1814-1880) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Zerst.oe.rung-des-Expositor.htm
Es ist schon seltsam, dass Joseph Smith immer dann eine âOffenbarung Gottesâ zur Hand hatte, wenn es darum ging, seinen Willen mit Gewalt durchzusetzen.
Der damalige Gouverneur des Staates Illinois schrieb an Joseph Smith am 22. Juni 1844 einen Brief, indem er das Verhalten von Smith tadelte:âIch bringe Ihnen nun meine Meinung zum Ausdruck, dass Ihr Betragen hinsichtlich der Zerstörung der Presse eine grobe Gewalttat gegen die Gesetze und Freiheiten des Volkes war. Sie möge voller Verleumdungen gewesen sein, aber dies bevollmächtigt Sie nicht, sie zu zerstören.
Es gibt viele Zeitungen in diesem Staat, die mich mehr als ein Jahr lang fälschlich beschimpften, jedoch ist meine Achtung vor der Pressefreiheit und den Rechten eines freien Volkes unter einer republikanischen Regierung der Art, dass ich den letzten Tropfen meines Blutes vergieÃen würde, um solche Verlage vor jeder illegaler Gewalt zu schützen. Sie haben die Verfassung in mindestens vier Punkten verletzt. Sie haben den Teil in ihr verletzt, die erklärt, dass Druckerpressen frei und für den Missbrauch durch sie verantwortlich sein sollten und dass die Wahrheit mit Beweisen belegt werden mag... Kein zivilisiertes Land kann ein solches Betragen dulden, noch viel weniger kann es in diesem freien Land der Vereinigten Staaten toleriert werden.â (Brief von Gouverneur Ford, wie in der History of the Church, Bd. 6, S. 534-536, abgedruckt) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Zerst.oe.rung-des-Expositor.htm Hervorhebungen von mirDes weiteren war Smith an dem Mordversuch auf den ehemaligen Gouverneur Boggs, involviert (als mutmaÃlicher Auftraggeber von Orrin Porter Rockwell), Der Herstellung und Verbreitung des "Nauvoo Bogus" (Falschgeld) sowie der bewuÃt herbeigeführten Pleite der "Kirtland-Bank" und des Machtstrebens (wurde zum "König" der USA vom "Rat der Fünfzig" ordiniert).