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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Sonntag, den 31. Oktober 2010, um 19:13 Uhr
Betrifft: Laizismus ist meistens nicht umsetzbar

> Schön wäre es, wenn du dich auch zum eigentlichen Thema - nämlich Laizismus, Integration, etc. äußern würdest. Wie denkst du über Moscheen in Deutschland? Was denkst du über die ’politische’ Macht der Katholischen und Evangelischen Kirche in Deutschland?

Hallo NoVacancy,

vielen Dank für Dein Posting. Ich freue mich, dass Du an meiner Meinung interessiert bist. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir zu dem von Dir aufgeworfenen Thema noch keine tieferen Gedanken gemacht habe. Aber ich kann gerne auf oberflächlicher Ebene etwas dazu sagen: Die Überschneidung zwischen Politik und Religion ist in vielen Fällen enorm groß. Setze ich mich z.B. für eine Gleichberechtigung von Frauen, eine Integration Behinderter, eine umweltverträgliche Energiepolitik, eine artgerechte Tierhaltung usw. ein, so liegen meine Motive in meiner Einstellung begründet. Und diese Einstellung ist ein Mischmasch aus meiner politischen und religiösen Prägung. Beide Bereiche gehen oft ineinander über. Insofern ist eine konsequente Trennung von Politik und Religion in der Praxis selten möglich. Wenn radikale Muslime frauenverachtende, demokratiefeindliche, intolerante oder menschenrechtsverletzende Parolen verbreiten, so ist das für mich keine rein religiöse Angelegenheit, sondern gleichzeitig eine politische. Und wenn Abgeordnete über aktive Sterbehilfe, Pränataldiagnostik oder eine Absenkung des Sozialhilfesatzes diskutieren, so ist das für mich keine rein politische Angelegenheit, sondern hat mit normativen oder gar mit religiösen Werten zu tun.

Ich denke also, dass man noch so sehr über eine Trennung von Politik und Religion diskutieren kann – man kriegt sie nie hin. Insofern ist es aus meiner Sicht völlig in Ordnung, wenn sich Kirchen zu politischen Themen äußern. Sie sollten aktiv zur Meinungsbildung beitragen dürfen. Wenn sie jedoch (wie die katholische oder evangelische Kirche) aufgrund ihrer Machtposition direkt Einfluss nehmen, finde ich das schlecht. Gegen Moscheen in christlich geprägten Ländern habe ich überhaupt nichts – im Gegenteil. Was mich stört ist Extremismus, egal ob er unter Muslimen, evangelikalen Christen, Mormonen, Ex-Mormonen, Agnostikern oder Atheisten auftritt. Solange sich Menschen tolerant und wertschätzend verhalten, können sie gerne meine Nachbarn sein.

Viele Grüße

Gipfelstürmer

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