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Verfasser: Gipfelstürmer Datum: Donnerstag, den 28. Oktober 2010, um 15:24 Uhr Betrifft: Differenzierung tut Not
> Findest Du es nicht auch irgendwie sonderbar, für das Widerlegen eines nicht zu beweisenden Geschehens wasserdichte Beweise einzufordern?
Lies meine Postings aufmerksam durch. Dann wirst Du merken, dass es mir noch nie darum gegangen ist. Werden wir konkret: Du vertrittst die Position, dass die HLT-Kirche âetwas mit einem Menschen machtâ. Und die Ergebnisse dieses Prozesses sind für die Mitglieder durchweg negativ. Es geht hier also nicht um einen spirituellen (nicht beweisbaren) Glaubensinhalt, sondern um eine Behauptung, die man mit ganz âweltlichenâ Informationen bewerten kann. Ich bin der Ansicht, dass Menschen ihre Mitgliedschaft in der HLT-Kirche ganz unterschiedlich erleben. Für manche ist sie eine wertvolle und hilfreiche Erfahrung, für andere nicht. Sehr gerne wiederhole ich an dieser Stelle meinen Standpunkt, dass einige Leute besser auÃerhalb meiner Glaubensgemeinschaft aufgehoben sind. Du vertrittst hingegen die Position, dass es in der HLT-Kirche keine seelisch gesunde Entwicklung geben kann. Deine letzten Ausführungen darüber, wer denn von einer Mitgliedschaft âprofitiertâ, bringen diesen Standpunkt klar zum Ausdruck. Man kann jetzt versuchen, diese Sichtweisen anhand verfügbarer Daten zu beurteilen. In diesem Zusammenhang habe ich auf eine Studie über das Lebensalter von Mormonen aufmerksam gemacht. Deine Auffassung von einem generellen negativen Effekt einer Mitgliedschaft auf Menschen ist damit schlecht bis überhaupt nicht vereinbar.
> Die Geschichte mit der ersten Vision (oder welches Beispiel auch immer) läÃt sich erwiesenermaÃen nichtmal ansatzweise beweisen.
Natürlich nicht. Weder die Existenz Gottes, noch die Wunder Jesu oder die erste Vision lassen sich beweisen. Hier geht es um spirituelle Fragen. Man kann Deine Behauptung über die generelle Schädlichkeit einer Mitgliedschaft und den Glauben an die Auferstehung Jesu überhaupt nicht miteinander vergleichen. Um sich mit beiden Aspekten auseinander zu setzen, gibt es völlig unterschiedliche Zugänge. In seinem Buch âImplausible Beliefsâ stellt Allan Mazur Umfrageergebnisse dar, nach denen fast jeder Mensch im weitesten Sinne an ein übernatürliches Wesen oder eine übernatürliche Macht glaubt. Die Gültigkeit dieser Ãberzeugungen lässt sich nicht beweisen. Das ist nicht komisch, sondern völlig normal. Auf der Grundlage dieses Umstandes jedoch eine Rechtfertigung dafür abzuleiten, ungeschützte Behauptungen über die Wirkungen von Religiosität aufstellen zu können, halte ich für undifferenziert und unangemessen. Es wäre nicht in Ordnung, wenn ich auf der Basis meiner subjektiven Eindrücke (widerlegbare) Behauptungen über den körperlichen und seelischen Gesundheitszustand von Katholiken in die Welt setzen und dies damit rechtfertigen würde, dass man die Himmelfahrt Jesu auch nicht beweisen könne.