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Verfasser: Gipfelstürmer Datum: Dienstag, den 19. Oktober 2010, um 8:36 Uhr Betrifft: Familienidylle auf der Terrasse
> In Deiner Lebenssituation mag das zutreffend sein. Aber es gibt zwei groÃe Irrtümer im Mormonendenken:
> 1. Menschen in Ehen, Familien, Lebenspartnerschaften, Patchwork auÃerhalb der Mormonenkultur sind eher nicht so glücklich bzw. es fehlt etwas.
> 2. Ohne die Mormonengesetze gibt es keine wirklich Moral
> Das sind alles Hypothesen, in denen sich Mormonen wohl fühlen.Das ist richtig.
> Nur manchmal kommen Zweifel auf, dann wenn die Nachbarsfamilie am Sonntag Morgen auf der Terrasse gemütlich frühstückt - oder wenn die überarbeitete Patchwork-Mama trotz allem mehr Zeit für Ihre Kinder hat, als eine Pfahl-FHV-Leiterin, die von Versammlung zu Versammlung, von Tagung zu Tagung, von Pfahlsamstag zu Pfahlsamstag jagt. Oder wenn der beste Freund des jungen Ãltesten mit seiner Freundin fröhlich ein Wochenende nach Paris fährt - aber der 19-jährige Ãlteste sich wegen Pettings beim Bischof zum Interview einzufinden hat.
Richtig ist aber auch, dass man von allen möglichen Lebensentwürfen Karikaturen zeichnen kann. Ãberlastung in HLT-Familien kann ein ernstzunehmendes Problem sein. Komasaufen auch. Es ist durchaus denkbar, dass eine Nichtmitgliederfamilie ins Nachdenken kommt, wenn sich die Mitgliederfamilie von nebenan am Sonntag gemeinsam zum Gottesdienst aufmacht, während sie zeitgleich losfährt, um die 15jährige Tochter nach einem Anruf irgendwo von einer nächtlichen Komasaufparty abzuholen. Ich stimme Deinen Irrtümern zu. Allerdings halte ich es für ebenso irrtümlich, zu glauben, dass ein Leben ohne Kirche gleichzusetzen ist mit einer harmonischen Familienidylle auf der Terrasse oder fröhlichen Wochenendfahrten nach Paris. Das wolltest Du vermutlich nicht sagen. Mir ist es nur trotzdem wichtig, klarzustellen, dass Dinge innerhalb ganz unterschiedlicher Lebensentwürfe schief laufen können. Inwieweit eine Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft hiermit zu tun hat, hängt von ganz, ganz vielen Faktoren ab.