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Verfasser: svenx
Datum: Montag, den 4. Oktober 2010, um 10:05 Uhr
Betrifft: Die Vergleiche habe ich bewußt gewählt

Hi Gipfelstürmer,

ich habe das in den letzte Jahren schon ein paar Mal gemacht. Es geht mir nicht um Parallelen zwischen Nazi Terror und LDS. Allerdings gibt es systematische Parallelen, was Zensur und Struktur angeht. Vielleicht passt auch die DDR besser, wenn auch dies natürlich eine von mir gewollte Provokation ist. Aber sie zeigt ganz deutlich, was eine Idealisierung der Geschichte anrichten kann. Eine Idealisierung von Geschichte und Vorgängen verhöhnt die Opfer des Regimes.

Gestern kamen dazu einige interessante Dokumentationen im Fernsehen, einmal von Teenagern, die von der Stasi angeworben wurden und zunächst mal glaubten was in der Schule über den Sozialismus gelehrt wird. Und ein Film von einem Geschwisterpaar, die auf der Flucht erwischt worden sind und dann freigekauft wurden. Die eine mittlerweile in München lebende Dame ist voll etabliert in der Gesellschaft und saß eines Tages im Kino und sah den Film "Das Leben der anderen" - und brach danach völlig zusammen. Sie musste ihre Geschichte aufarbeiten und seither geht es ihr wieder gut.

Das wirkt jetzt vielleicht alles etwas weit hergeholt, aber ich will damit klar machen, dass "Wahrheit" einen Wert hat, auch geschichtliche Wahrheit. Nur, weil du immer wieder erklärst, wie subjektiv doch Wahrnehmung ist. Nun kann man der Dame klar machen, dass die DDR doch ihre Bürger geschützt hat und dass sie doch hätte einen schönen Schrebergarten erwerben können - sie einen festen Arbeitsplatz hatte und dass Ungarn für Urlaub doch auch schön war (die mormonischen parallel Aussagen erspare ich dir hier). Sie wollte mehr, sie wollte sich künstlerisch ausdrücken und wollte in die Freiheit, später wurde sie im Westen in hoch angesehenes ein Orchester aufgenommen.

Und da muss ich dir schon ganz klar sagen: Ohne die liberalen Medien und die bösen Atheisten und sonstige gesetzgebende Freiheiten, wäre selbst Utah komplett verloren. Es gab ja mal Tendenzen bis in die 80er, da sagte man in den USA, dass die Leute aus Utah hinter dem Mond leben (ähnlich wie Dresden, die kein Westfernsehen empfangen könnten). Durch die neuen Kommunikationsmedien hat sich dies nun verändert. Aber wenn ich mir vorstelle in einer LDS dominierten Welt zu leben, würde ich zunehmend verblöden, da bin ich mir ganz sicher. Allein das ist ein Grund dieses System nicht zu unterstützen.

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