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zum Thema LVZ: Ex-CDU-Landespolitiker Goliasch im engen Kontakt zu Schill-Partei
Seite erstellt am 25.4.24 um 6:29 Uhr
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Verfasser: Gunar
Datum: Donnerstag, den 31. Januar 2002, um 18:19 Uhr
Betrifft: Was wusste die HLT wirklich?

Wir Mitglieder hatten keine Ahnung, was für persönliche Angaben über uns da an die Staatssicherheit der DDR weitergegeben wurden. Doch was wussten die HLT-Führer? Waren sie sie in die Vorgänge eingeweiht und haben sie den Informationsfluss abgesegnet?

Goliasch sagte am 4.10.1994 u.A. aus:
In meiner Eigenschaft als Mormone, insbesondere als Distriktspräsident dieser Glaubensgemeinschaft in Thüringen, wurde ich im Zeitraum von etwa Ende 1968 bis 1972 von einem Mann, der sich als "Peter GEORG" und Mitarbeiter des Rats des Bezirkes Erfurt, Abteilung Kirchenfragen, vorstellte, regelmäßig zu Gesprächen über die Mormonen kontaktiert.
Diese Gespräche fanden durchschnittlich einmal im Monat statt.
Ein Einzelgespräch dauerte etwa zwischen 30 Minuten und zwei Stunden. Meistens in einer Gaststätte, kürzere Gespräche auch im Park.
In diesen Gesprächen ging es um Fragen der Glaubenslehre, der Organisation und der Finanzierung der Mormonen. Über diese Gespräche habe ich fortlaufend mit meinen leitenden Brüdern, insbesondere dem Missionspräsidenten Henry BURKHARDT, z. Zt. Frankfurt/Main-Friedrichsdorf erreichbar, wo das Leitungszentrum der Mormonen in Europa ist bzw. anderen Brüdern, die ebenfalls solche Gespräche führten, ausgetauscht und abgestimmt.
Diese anderen Glaubensbrüder wurden meines Wissens nicht von "Georg", sondern von anderen Personen befragt.
Die Gespräche mit "Georg" endeten 1972 und wurden erst Anfang 1983 in Leipzig wieder aufgenommen.

Ebenfalls 1994 verwendeten sich drei damalige Kirchenführer für Goliasch, dass dieser keinerlei Interna weitergab. Dies geschah in offensichtlicher Unkenntnis der Aktenlage, selbst wie sie bis zu dieser Zeit bereits rekonstruiert war. Andererseits könnten sie tatsächlich über den Umfang der weitergegebenen Informationen informiert gewesen sein, so dass Goliasch dann wirklich vollständig im Auftrag gehandelt hat.

Zwar streitet Goliasch bis heute ab, die Informationen wissentlich weitergegeben zu haben, das ändert jedoch nichts daran, dass Familieninterna und Einschätzungen seinerseits sehr detailliert in den Akten niedergelegt sind.

Es stellt sich also die Frage, ob sich die damaligen Kirchenführer auch im Wissen um Goliaschs Stasi-Akte noch in solchem Umfang für ihn verwenden würden. Ich hoffe, dass sie die Gelegenheit nutzen, hier eine Stellungnahme dazu abzugeben.

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