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Verfasser: Trzoska Datum: Sonntag, den 15. August 2010, um 22:52 Uhr Betrifft: View of the Hebrews
Mit der Ãbersetzung des Anhangs habe ich nun die Ãbersetzung von âView of the Hebrewsâ abgeschlossen.
http://www.mormonen-wissen.de/VIEW-OF-THE-HEBREWS.htmUm jedem die Mühe zu ersparen diesen langweiligen Stoff zu lesen, erkläre ich mal kurz, worum es hier geht.
Wir haben es hier mit einer evangelisch/freikirchlich gefärbten theologischen Abhandlung des Pastors Ethan Smith zu tun (1. Auflage 1823, 2. Auflage 1825) Interessant ist, dass die Familie Cowdery zur Glaubensgemeinschaft Ethan Smiths gehörte und deshalb mit seinen Thesen und seinem Buch sehr vertraut gewesen sein muss.
Ethan Smith hat die allgemeine Spekulation in den damaligen Vereinigten Staaten über die Indianer als die Verlorenen Stämme Israels aufgegriffen und fleiÃig Argumente und âBeweiseâ gesammelt, zitiert dabei etliche groÃe Namen seiner Zeit und greift auf Berichte von Pionieren, Soldaten und Trappern zurück, die von merkwürdigen Ritualen der Indianer erzählen, in denen Ethan Smith Ãhnlichkeiten zu hebräischen Bräuchen sieht. Ich finde diese âBeweiseâ an den Haaren herbeigezogen und hier war sicher sein groÃer Wunsch und der vieler Amerikaner der Vater der Gedanken. Zum Beispiel glaubt Smith in einem kleinen Lederbeutel mit den Indianern heiligen Dingen (Federn, Knochen, etc.) Ãhnlichkeiten mit der Bundeslade zu finden, weil sie diesen Beutel, oder in anderen Fällen ein Kästchen, heilig behandelten, nicht auf dem nackten Boden ablegten und in den Krieg mitnahmen, um dadurch Macht über die Feinde zu haben. Ein anderes Beispiel sind die Tänze der Indianer mit dem Gesang: âJe-he-he ho-ho-ho wa-wa-waâ oder ähnlich. Und so findet er viele Hinweise, die in Bruchstücken über Nord- und Südamerika zu finden seien, dass die Indianer hebräischer Herkunft seien. Im Gegensatz zur mormonischen Version, glaubt Ethan Smith, dass die Hebräer über die BeringstraÃe gekommen sind. Die Mormonen (mit Sidney Ridgon als Urheber des Buches Mormon) haben wohl die Vorgabe aus Solomon Spaldings Roman übernommen, nämlich die Schiffsreise über den Pazifik, aber den Gedanken Ethan Smiths in Bezug auf die hebräische Herkunft der Hebräer, die Sammlung Israels und Rückführung der Verlorenen Stämme durch die christlichen WeiÃen haben sie weitergesponnen. Auch die Belege aus den alttestamentarischen Prophezeiungen, wie die Sache mit den zwei Hölzern â das Holz Judas und das Holz Ephraims â, scheinen 1:1 von Ethan Smith übernommen worden zu sein. Vermutlich hat sich Sidney Rigdon, wenn er nicht selbst schon durch seine Campbelliten-Führerposition (die Campbelliten, besonders Rigdon, sahen sich als Vollstrecker der Sammlung Israels) inspiriert war, von Smith anregen lassen, die passenden Bibelzitate (kapitelweise 1:1 von Jesaja kopiert u. a.) ins Buch Mormon einzubauen.