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Verfasser: svenx Datum: Montag, den 5. Juli 2010, um 10:08 Uhr Betrifft: Die "armen" Missies...
so wurden die Missionare bei uns immer genannt...
Bei uns verlief der Besuch zweier Sisters neulich deutlich positiver: Sie klingelten. wir hatten Besuch und konnten sie nicht reinlassen - schnell drückten Sie uns ein Paket in Alufolie in die Hand: "Sie sehen nicht gut aus, aber sie schmecken!" - es waren wirklich schlimm aussehende aber sehr schmackhafte chocolate chip cookies
Den Missionaren kann man keinen Vorwurf machen, aber ich habe mir auch vorgenommen beim nächsten Mal zumindest kleine DenkanstöÃe mit zu geben.
Wir hatten damals beim "Tür-zu-Tür-gehen" einen evangelischen Pfarrer, der uns sagte, dass die Taufe der Mormonen von seiner Kirche bei Ãbertritt akzeptiert würde... ich fand das faszinierend, denn der Glaube an Jesus war für diesen jungen Pastor anscheinend wichtiger als das Priestertum... natürlich ein Frevel für Mormonen und Katholiken... Einmal besuchten wir einen Buddhisten, den wir mit unserer Botschaft nicht erreichten und der zufriedener mit seinem Leben wirkte, als wir... Wir besuchten einen Mann mit einer krebskranken Frau, er nahm jede Hilfe, jeden Segen von uns an, er fand zwar keinen wirklichen Zugang zur HLT-Kirche, aber er sah in uns ehrenwerte junge Männer, deren Gebet helfen könnte. Im Endstadium lieà er uns nochmal zu ihr, das Bild werde ich nie vergessen, eine kleine in sich zusammengefallene Person, rundum hatte er Edelsteine gelegt, die eine Wirkung entfalten sollten... in diesem Moment wurde mir klar, dass wir naive Kerle sind und dass ich Edelsteine nicht mochte... Eigentlich konnte man das Missionsleben nur mit viel Verdrängungs-Strategie ertragen... im Nachhinein muss ich sagen: es fehlte die tiefe Liebe zu den Menschen, natürlich waren wir bewegt durch dieses Erlebnis, aber im Prinzip zogen wir am nächsten Tag unsere Manager-Anzüge an und fügten uns in unser Schicksal als "LDS- Salesforce".
Ich denke Fritz, auch wenn deine Antworten emotional aufgeladen waren, kann es nicht schaden auch den jungen Elders/Sisters einmal "reinen Wein" einzuschenken. Die sind jung, die müssen was für´s Leben lernen und die einseitigen Einpeitschversammlungen auf Zonenkonferenzen brauchen auch einen Gegenpol...