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Seite erstellt am 20.4.24 um 8:52 Uhr
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Verfasser: justMe
Datum: Freitag, den 2. Juli 2010, um 12:24 Uhr
Betrifft: Anderer Blickwinkel

Du hast natürlich Recht mit Deinen Ausführungen. Es gibt Menschen, die sind in allem extrem. Kenne ich auch zur genüge.

Was jetzt nochmal die Sache mit dem vormals peniblem Mitglied und hinterher heftigem Gegner dieses Gedankengutes angeht, möchte ich nochmal aus eigenem und fremden Erleben beisteuern:

Was tust Du, wenn Du das Gefühl hast, irgendwas stimmt nicht mit Deinem Zeugnis? (Oder, Gipfelstürmer, extra für Dich;-): Was wird vom Mitglied erwartet, zu tun?) Man soll sich mehr reinknien, rechtschaffener leben, mehr Schriftenstudium, den Sabbat mehr heiligen, mehr Zehntenzahlen, Dich ganz weihen, viel mehr dienen ... Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Das kann schon durchaus dazu führen, dass man trotz guter Absichten in ein Extrem verfällt. Für manche funktioniert das. Sie finden in diesem Streben Befriedigung und Heiligung, fühlen ihr Zeugnis gestärkt. Aber was machen die anderen, bei denen trotz all ihrer Hingabe und Weihung die Alarmglocken weiterschrillen? Sie machen weiter und weiter, perfektionieren sich wo immer es noch möglich ist ... und dann? Irgendwann, wenn sie gesehen haben, wohin der Weg geht und das die (Alarm)Glocken eigentlich sagen, wenn sie anfangen, ihre innere Stimme wahrzunehmen und zu sehen, dass das Problem nicht in ihnen sondern im System liegt  ... ... ... kannst Du Dir vorstellen, was für eine bittere Enttäuschung das ist nach jahrelangem, vielleicht lebenslangem Kampf vor dieser Erkenntnis zu stehen? Man fällt SO tief. Sicherlich auch ein guter Grund, einem System, dass einen Menschen so ausgebeutet und tief verletzt hat mit besonderer Abneigung entgegenzutreten. Oder?

Ich spreche nicht in direkter Form von mir (s.o.). Aber ich verstehe durchaus, wenn Menschen (und meist ist das auch nur anfangs) extrem reagieren, nachdem sie ausgetreten sind. Ich denke, das liegt nicht ausschließlich Menschen mit der Neigung zu Extremen nahe. Das liegt auch in der Glaubensstruktur begründet.

Das sagt natürlich auch nicht, dass es nicht auch Mitglieder gibt, die sich da weniger hineinsteigern und auch nach ihrem Austritt weniger heftig reagieren.  Wobei ... meist sind das wohl auch eher die, die dann still und leise gehen (ohne offiziellen Austritt einfach mal irgendwann unbekannt verzogen sind) und somit auch die volle Palette des Mormonenaussteigerprogramms gar nicht erst erfahren.

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