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Seite erstellt am 25.4.24 um 23:46 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Nyu
Datum: Freitag, den 25. Juni 2010, um 18:03 Uhr
Betrifft: bez. alter Was ist Besser Diskussion

Hi Sven
danke für Deine Anmerkungen.

Ich finde, Daniel Dennet zeigt seine Prämisse ganz gut hier:

"Trotzdem sind die meisten Menschen religiös. Warum?
Aus sehr ähnlichen Gründen, wie die, warum es so viele WM-Fans gibt. An vielen Orten der Welt ist Religion eine Möglichkeit, sozial zusammenzukommen."

Er vergleicht die Religion mit einer WM oder einer Partei oder einem Kaninchenzüchterverein.

Die Religion ist im neu-testamentlichen Ideal gedacht als gesellschaftliche Ausdrucksform des persönlichen Glaubens aus der Neugeburt in Christus.
Laut Kol. 1:24 ist die Kirche Gottes der Körper Christi. Soll meinen: dieser Körper Christi, die Kirche, ist nicht eine in sich abgeschlossene Religion, sondern die Gemeinschaft aller Glaubenden.

Dennet zeigt aber, dass er mit dieser Definition nichts am Hut hat und sie auch nicht berücksichtigt. Auch später im Interview bezieht er sich auf Vergleiche mit Biologie und Soziologie.

Es zeigt sich für mich hier wieder die Diskussion über die Begriffe und wie schwer es ist, allein an den Begriffen einen Konsens zu finden, um so wenigstens über das selbe zu sprechen.

Beispiele hierfür sind die Begriffe Kirche, Moral und Glaube.

Dennet versteht unter diesen Begriffen etwas ganz anderes als ich das würde.

Am Wichtigsten für mich ist der Begriff Glaube:
Ich kann mir vorstellen, dass Dennet unter Glaube etwas versteht wie "etwas für wahr halten" oder "Die religiöse Überzeugung eines Menschen".

Für mich ist Glaube jedoch darüber hinaus so etwas wie "etwas erkannt haben und etwas lieben (vertrauen), dem Handlung folgt". Es umfasst also mehr und wird tiefer empfunden.

(Ich denke, dass Letzteres gemeint ist, wenn es heisst "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen." Heb 11:6)

Wie gesagt, man wird aneinander vorbei reden.

Zitat
> >Die beiden können unmöglich einen Konsens finden, weil der Eine sich über Gott stellt und aufgrund seiner (z.B. moralischen) Prämissen Gott in seinem Verhalten beurteilt und ihn aufgrund der dadurch entstehenden Widersprüche abschafft, weil seine Prämisse falsch war.
> Das würde dem Atheisten die Demut komplett absprechen - eine, wie ich finde, voreingenommene Sichtweise. Der Atheist stellt sich über Gott, der Theist ordnet sich sofort unter.  Das würde ja bedeuten, dass Atheisten grundsätzlich durch Prämissen zu ihrer Schlussfolgerung kommen. Dieser These kann ich nicht zustimmen.

Gemeint ist das wertfrei.
Der Atheist postuliert, Gott existiert nicht. Er lehnt aber den abrahamischen Gott oder die Idee eines Gottes an sich ab und verurteilt sein (angebliches) Handeln als unmoralisch.
Er kann das aber gar nicht wissen, sondern nur vermuten.

Der Atheist stellt sich meiner Meinung nach nicht bewusst über Gott, sondern zwangsläufig, weil Gott ja existiert.
Selbst wenn Gott nicht existiert, stellt er sich über die Idee eines Gottes, der dennoch ein (wenn euch erdachter) Akteur der Geschichte ist.

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