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Verfasser: Passenger Datum: Freitag, den 4. Juni 2010, um 9:32 Uhr Betrifft: Der Dschungel ist zu verbreitet
Der Staat verdient doch mit. Bei der Röm.-Kath. Kirche und der EKD übernimmt der Staat ja den Beitragseinzug über die Kirchensteuer. Diese wird bekanntlich anhand der Höhe des Einkommenssteuerabzuges bei Arbeitnehmern berechnet und praktischerweise gleich mit einbehalten. Dann bekommt der Staat für seine Inkassotätigkeit eine kleine Belohnung, nämlich in Form eines bestimmten Prozentsatzes vom gesamten Kirchensteueraufkommen. Und dann wird an die Kirchen überwiesen und unter den Kirchen brüderlich verteilt.
Und höhere evangelische Amtsträger werden vom Staat bezahlt (so etwa ab Bischof / Bischöfin) und haben einen (quasi) Beamtenstatus. Und sollte es den Kirchen einmal finanziell ganz dreckig gehen, und ihre schönen Kirchtürme (hier in Hamburg prägen einige davon die Stadtsilhouette, und wo eigentlich nicht?) am Verfallen sein, wird der Staat für ihre Erhaltung einspringen. Ach so, und dann war ja einmal angedacht worden, Nicht-Kirchensteuerzahler mit einer Art "Ethiksteuer" zu belegen, wozu es aber nicht gekommen ist.
Religion und Staat sind bei uns getrennt? Wir leben in einem säkularen System? Weit gefehlt! Die Verknüpfungen und Interdependenzen zwischen Staat und Kirche, auch .Politik und Kirche, sind bei uns enorm. Wir haben uns nur daran gewöhnt und sehen es deshalb nicht. Und kaum jemand stört sich daran, wenn diese kirchliche "Geistlichkeit" mit schwarzen Talaren und weiÃer Halskrause in Erscheinung tritt und mit A 12 plus unendlichen Zulagen belohnt wird. Und zwar aus Steuergeldern (nicht Kirchensteuer), denn, wie gesagt, tritt hier der Staat als "Dienstherr" in Erscheinung. Lallelujah.