Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 42 von 44 Beiträgen.
Seite erstellt am 19.4.24 um 2:58 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Passenger
Datum: Freitag, den 28. Mai 2010, um 21:08 Uhr
Betrifft: Ein Bier am See mit meinem Schwager

> Dann formuliere ich es mal etwas anders: Du selber kannst dir ein Leben ohne Gott nur inhaltslos und kühl vorstellen und deshalb siehst du diese Eigenschaften bei "gottlosen" Menschen. Aber ich denke, du wusstest auch vorher schon, was gemeint war.

Ja, das wußte ich schon vorher. Aber ich sehe diese Eigenschaften nur bei denjenigen, die Gott aus ihrer tiefen Überzeugung heraus völlig ablehnen. Wie auch immer man sich Gott vorstellen mag, und ob man sich ihn überhaupt vorstellen kann, so ist doch das Verbindende, daß man seine Existenz zumindest in den Bereich des Möglichen setzt.

Wir sehen, wie der elektrische Strom eine Lampe zum Leuchten bringt. Und niemand wird bestreiten wollen, daß dieser Umstand einem durch einen Generator erzeugten Elektronenüberschuß (Spannung) zu verdanken ist, und die Elektronen den Potentialunterschied ausgleichen wollen und deshalb scheinbar durch den Leiter bzw. Widerstand fließen.
Sagte ich wollen? Besser: müssen. Wer aber hat dieses Gesetz gemacht? Wer oder was ist der Verursacher der elektromagnetischen Phänomene? Wer oder was hat die Atome mit ihren Elektronen verursacht? Wer oder was hat die subatomaren Teilchen, teilweise "virtuelle" Teilchen, Quarks, Teilchen mit einem "up-" oder "down-" spin, erschaffen? Wo kommen sie her, und wohin entschwinden sie, wenn sie nicht mehr meßbar sind?

Was kann man sich mit einem Atheisten darüber austauschen? Welche philosophische Tiefe kann man von einem Verneiner einer höchsten Macht erwarten? Ich stelle mir vor, ich säße mit meinem Schwager abends am See, und wir trinken Bier. Beide trinken wir gerne Bier. Und dann kommen wir, über den Umweg der Elektrizität, zum Thema Gott. Aber mein Schwager ist Atheist. Somit werden wir also nicht weiter ergründen wollen, wie es sich mit dem Phänomen der Elektrizität verhält. Also kommen wir wieder zu profaneren Themen, wie seine Reisen und wo er schon überall war und wie interessant die Welt und wie schön sie doch ist und was ich für ein armer Hund bin, daß ich noch nicht so weit herumgekommen bin. Und irgendwie hätte ich das Gefühl in mir, schon bedeutend weiter gereist zu sein, als er es jemals sein wird. Aber ich bin ja auch der wahre "passenger" ...  :-)

> Kannst du dafür mal ein Beispiel nennen?

Siehe oben; mein Schwager.

> Sympathie ist für mich so etwas wie Zuneigung zu einem anderen Menschen. Sympathie kann man nicht "wie selbstverständlich erlangen", sondern sie stellt sich im Prozess des Kennenlernens ein oder eben nicht.

Natürlich, aber die Kriterien dafür sind doch bei jedem unterschiedlich. Für mich ist der Glaube an Gott ein Kriterium, bzw. der offen zu Tage getragene Nichtglaube ein ganz besonderes Kriterium. Menschen, die überhaupt nicht an Gott glauben, langweilen mich im Grunde. Und sie vermitteln mir ein Gefühl mentaler Leere und Kälte und Tristesse (als Analogien). Warum soll ich die Leere suchen, wenn ich etwas viel besseres schon gefunden habe? Warum soll ich mich über das Alphabeth unterhalten, wenn ich schon lesen kann? Mit meinem Schwager habe ich mich entzweit. Ist aber nicht so schlimm, denn ich habe ja noch einen zweiten, der an Gott glaubt. Sein Nachteil: ev.-luth.  >-|

> Und davon gibt es sehr wahrscheinlich viel viel mehr Menschen auf der Welt, als umgekehrt.

Ja, und Gott wird ihnen nicht vergeben. Das ist mein Glaube, auch wenn manche Priester anderer Auffassung sein mögen.
:-(>-|>-(

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de