Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 11 von 29 Beiträgen.
Seite erstellt am 20.4.24 um 14:20 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: svenx
Datum: Mittwoch, den 26. Mai 2010, um 14:29 Uhr
Betrifft: Wortklauberei und Status

>sven hatte seine Ausführungen wie folgt kommentiert: „Die mitlesenden Aussteiger hier wissen mit jedem Satz den er schreibt was er meint“ (http://forum.mormonentum.de/57747.html). Rainer ergänzte dies mit dieser Erläuterung: „Im Übrigen muss man nicht unbedingt immer viele Worte machen, um einen Sachverhalt auszudrücken … Ich glaube, jeder Ex-Mormone hat ganz gut verstanden, was zweifler sagen will“ (http://forum.mormonentum.de/57751.html).

Hallo Gipfelstürmer,

wenn du den Text nochmal liest, wirst du feststellen, dass es um eine  "konstruktive Kritik" an dem Beitrag von Passenger ging, der verlangte, dass zweifler mehr "Stoff" liefern sollte. Für was hier viele sicherlich Verständnis haben ist, wenn ein Foren-Teilnehmer ankündigt seine Situation zu schildern und dann doch eher wage und bei wenigen Worten bleibt. Wir wissen, wie schwer es ist "aus dem Gebüsch zu kommen" - das hat vielfältige Gründe, die ich hier nicht ausbreiten will. Ich empfehle dazu immer noch das Buch von Hugo Stamm "Sekten". Gegen einen gesellschaftlichen und familiären Druck anzukämpfen läuft auf der ganzen Welt nach ähnlichen Vorgängen ab. Wer dies einmal erlebt- und durchgestanden hat, hat viel Empathie für Menschen die ähnliches durchmachen, sei es in einer Diktatur, einer konservativen Familie oder einer Sekte. Insofern möchte ich dich bitten, nicht darauf zu schließen dass nun jeder aus den gleichen Gründen der Kirche den Rücken kehrt. Du kannst auf exmormon.org hunderte Aussteigerschichten lesen, die sich auch unterscheiden. Für mich waren z. B. Krankensegen immer unangenehm, aber sie waren kein Ausstiegsgrund. Dieser war vielmehr eine ganze Ansammlung von Faktoren, die nicht mehr in mein Weltbild passten oder vielmehr passen konnten.

>Woran glaubt ihr heute?

An Erfahrungen und den Humanismus

>Welche Kriterien haben für Euch bei der Entwicklung Eurer derzeitigen Weltsicht eine Rolle gespielt?

Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Kunst

Ich habe noch nie darüber nachgedacht, aber ich versuche es mal mit Abstand zu sehen: Die Kriterien entwickelten sich sicher durch mein Interesse an Geschichte und am Nationalsozialismus (also nicht im positiven Sinnen selbtsverständlich), Parallelen mit der DDR-Diktatur, mein Interesse für Musik und Kunst, Lebensläufe interessanter Menschen, Erfahrungen

>Hilft Euch Eure heutige Perspektive im Alltag und wenn ja, wie?

Ich habe meine innere Ruhe gefunden. Ich genieße es, mich nicht immer Fragen zu müssen, warum mir was passiert und zu überlegen, warum es mir gut geht oder warum ich die eine oder andere Prüfung durchzustehen habe. Ich verlasse mich nicht mehr auf schöne Träume und das Gebet, sondern übernehme für mich und meine Familie Verantwortung. Ich sehe das Leben als Geschenk aus dem jeder das beste machen sollte - aber alles funktioniert nur, indem MENSCHEN etwas verändern und sich einsetzen. Sicherlich bin ich dafür kein Vorbild, aber ich versuche mein Potential, welches ich bisher in mir selbst sehe einigermaßen zu nutzen. Generell kann ich sagen, dass viele Probleme die ich früher hatte, von der Kirche hausgemacht waren bzw. durch sie erst entstanden. Wenn du es mathematisch wissen willst: ich fühle mich seit 12 Jahren bis zu 30% mental entlastet und kann diese Energie für andere Dinge einsetzen.

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